75. Der beste Abend ist der Feierabend!

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Wir schauten auf und in der Tür stand Hanji, die ziemlich laut fragte: „Was schreit ihr denn so?!" Ruby antwortete der Wissenschaftlerin: „Wir haben Levi was gefragt", dabei zeigte sie mit dem Daumen hinter sich auf das Fenster.

Neugierig kam sie näher und erkannte den Bücherhaufen, der dank uns nicht mehr wirklich ordentlich im halben Raum verstreut war. „Was macht ihr denn in Levis Büro?", fragte sie uns grinsend und kam näher. Sie beugte sich über den Schreibtisch und griff sich den Zettel, den ich eben beschriftet hatte. Währenddessen erklärte ich grinsend: „Wir ordnen das Bücherregal vom Kurzen neu."

Sie sah grinsend von dem Zettel in ihrer Hand auf und fragte: „Freiwillig oder erzwungen?" Ruby sah von ihrem Papierstreifen auf, den sie gerade beschriftete und begann zu erklären: „Eeeeiiiigentlich soll es eine Strafe sein..." „Aber irgendwie ist es das nicht so ganz", setzte ich fort.

Lachend legte sie den Zettel aus der Hand und rief uns noch im Hinausgehen zu: „Na dann noch viel Spaß." Wir winkten ihr hinterher und begannen dann unsere restlichen Papierstreifen fertig zu beschriften. Mit unserer Hilfestellung waren die Bücher etwas schneller eingeordnet und so blieben bald nur noch die letzten drei Bücher.

Ruby nahm sich ein recht kleines dickes Buch und las laut vor: „Botanische Medizin und ihre Erkennungszeichen" Fragend sah sie zu mir: „Soll ich das jetzt zu Medizin oder Pflanzen?" Ich schob das Buch, das ich eben noch in der Hand hatte, ins Regal und sah dann zu meiner Freundin. Schulterzuckend meinte ich: „Gib es zu Medizin."

Sie machte ein zustimmendes Geräusch und ich wandte mich dem letzten Buch zu. Ich schob es in die richtige Kategorie und schaute hinaus. Die Sonne begann langsam unterzugehen, doch das Training war noch nicht aus.

Ich schaute zu Ruby und fragte: „Was machen wir jetzt?" Sie zuckte die Schultern und nahm sich ein Buch aus dem neugeordneten Regal. Ich tat es ihr gleich und wir schmissen uns auf das Sofa. Natürlich ohne Schuhe. So lebensmüde waren wir dann auch wieder nicht.

Als schließlich Levi durch die Tür kam, saßen wir tiefenentspannt auf seinem Sofa. Wir drehten unsere Köpfe zu dem schwarzhaarigen, der uns nur kurz anschaute, seine Aufmerksamkeit aber sofort dem Bücherregal widmete. Wir schauten über die Sofalehne und beobachteten ihn wie er mit in die Hüfte gestemmten Händen dastand und das Regal betrachtete.

Ich fragte: „Willst du die Zetteln behalten oder sollen wir sie rausnehmen?" Ohne mir zu antworten, drehte er sich um. Er hatte eine Augenbraue gehoben. Mit diesem Blick kam er auf uns zu und schnappte sich unsere Bücher. Wir waren viel zu überrumpelt, um etwas sagen zu können.

Er klappte die Bücher zu und stellte sie an die leeren Stellen. Als er sich wieder zu uns drehte, hatte sein Gesicht etwas komisch befriedigtes. Seine Stimme jedoch war gleich monoton. Und die befahl uns: „Verschwindet!"

Euphorisch sprangen wir auf und hüpften fast schon aus der Tür. Ruby rief im Hinausgehen noch: „Gute Nacht" zurück und ich warf noch ein „Man sieht sich" in den Raum, ehe ich die Tür zuzog.

Mit knurrenden Magen machten wir uns auf dem Weg zum Speisesaal, wo wir uns in der Schlange an der Essensausgabe anstellten. Nach uns erschienen auch gleich unsere Teamkameraden. Vermutlich vom Duschen. Sie stellten sich zu uns und Eren fragte neugierig: „Was habt ihr heute Nachmittag im Büro des Hauptgefreiten gemacht?" Ich antwortete als würde Levi so etwas Tag für Tag verlangen: „Wir haben sein Bücherregal neusortiert."

Alle – außer Mikasa versteht sich – sahen uns an als hätten wir nicht mehr alle Tassen im Schrank, was wohl gar nicht so falsch war. „Was ist? Er hat doch gesagt, dass wir es machen sollen", kam von meiner Freundin. In den Gesichtern der anderen erschien ein erkennender Ausdruck.

Keiner wusste etwas zu sagen, während wir warteten und ich starrte mal wieder irgendwo in die Gegend. Dabei versuchte ich Armins Haarspitzen zu hypnotisieren, an der ein Wassertropfen hing und hinunterfiel. Eine weitere wurde größer und fiel auf seine Jacke. Ich fokussierte mich wieder auf die Leute um uns herum und meinte aus dem Nichts heraus: „Armin, du tropfst."

Alle sahen mich an und Armin fragte nur: „Was?" Ich hielt meine Hand über seine Schulter, auf welcher ein Wassertropfen landete und hielt ihm diese hin. Ich wiederholte: „Du tropfst." Nun griff auch er nach der Haarsträhne und fuhr sie einmal hinab, wodurch er das Wasser herauspresste. Er sah auf seine nun nassen Finger und meinte geistreich: „Ach so." Ich schaute ihn mit so einem Sag ich doch-Blick an, wurde allerdings von Ruby in Richtung Essensausgabe gezogen.

Wir holten uns alle unsere Pampe und als wir saßen meinte ich mit einem Lächeln: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich einmal so froh bin, endlich diese widerliche Pampe vor mir stehen zu haben." Glücklich und zufrieden schob ich mir gleich darauf den ersten Löffel in den Mund, was alle am Tisch dazu veranlasste, ausgelassen zu lachen.

„Ach was, so schlimm ist das Zeug auch wieder nicht. Immerhin ist das nur Gemüse und Kartoffelpüree. Und noch ein paar Gewürze", kam von Connie. Ich sah zu dem Jugendlichen neben Ruby und auch sie starrte ihn leicht überrascht an. „Oh ha" stieß meine Freundin aus. Connie sah zu uns und meinte seine Pampe kauend: „Was? Ist doch so." Ruby schüttelte leicht den Kopf und erklärte: „Nein! Nein! Das ist es nicht ... Du hast etwas ziemlich Kluges gesagt."

Connie hob die Augenbraue und fragte verwirrt: „Willst du damit sagen, dass ich nicht klug bin?" Ruby war völlig überrumpelt und stotterte: „Äh ... ähm." Ich beschloss Ruby aus dieser Misere zu ziehen und grinste ihren Freund schief an: „Genau das wollte sie sagen." Ich wendete mich wieder meinem Essen zu und ignorierte die anderen einfach.

Neben mir versuchte Ruby das Ganze irgendwie zu erklären: „Äh ... nein, das wollte ich nicht sagen. I-Ich ... das war mehr ein Reflex ... tut mir leid." Leicht irritiert winkte Connie jedoch dann ab: „Schon gut."

Um die peinliche Stille zu übergehen, die entstanden war, deutete Jean mit seinem Löffel auf uns: „Wir wissen eigentlich gar nichts über euch. Erzählt uns doch etwas." Ich sah überrumpelt zu Ruby, die ebenso zu mir sah. Langsam meinte meine Freundin: „Äh ... wir haben nicht wirklich etwas zu erzählen." Von Connie kam daraufhin schulterzuckend die Anweisung: „Dann erzählt uns irgendeine lustige Geschichte aus eurem Leben." Oh, da hatte ich etwas, das mir sehr gut gefiel.

Attack on Titan becomes realityDonde viven las historias. Descúbrelo ahora