46. Och ne, Reiner. Och ne, Bear-Turtle.

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Wie eine Person sahen alle zu der Stelle, aus der das Licht kam. Mit immer weiter werdenden Augen blickte ich zu dem Gepanzerten Titanen, der sich Eren schnappte und von der Mauer sprang. Vor ebendieser Mauer stand auch der Kolossale Titan. Ach, kommt schon, müsst ihr das alle jetzt abziehen?!

Berthold ließ einen Arm auf die Mauer, und somit genau auf uns, niederschnellen. Ruby wurde gerade rechtzeitig von Hanji weggezogen, während ich von Armin gepackt wurde. Connie war nirgendwo zu sehen, weshalb er sich vermutlich auf der anderen Seite des Arms befand. Levi landete ebenfalls bei uns und ... gut, das war etwas, das hätte ich mir nicht gedacht, dass ich es jemals zu Gesicht bekommen würde. Levi stolperte. Er ... stolperte. Doch er fing sich und stand wieder wie gewohnt neben uns. Ist das gerade wirklich passiert oder habe ich mir das nur eingebildet? Ich meine, es ist soooooo unwahrscheinlich, dass Levi ...

Ich wurde von Ruby aus meinen Überlegungen zu diesem Phänomen gerissen: „Hey, that wasn't nice. We have done nothing to you, Bear-Turtle." War die Aufmerksamkeit bis eben noch auf den übergroßen Titanen gerichtet, so lag sie nun vollständig auf meiner verkorksten Freundin.

Alle sahen sie verständnislos an. Ob nun weil sie nichts verstanden hatten oder weil sie Bear-Turtle gesagt hatte, wusste ich nicht. Sie fragte nur: „Was?" An Armin gelehnt, was mir in dem Moment irgendwie gar nichts ausmachte, klatschte ich mir die Hand ins Gesicht. Wirklich, Ruby?

„Was ist? Bei uns weiß man eben nicht wie man seinen Namen ausspricht", verteidigte sich die Brünette. Ich musste ihr da leider widersprechen: „Berthold. Nenn ihn einfach Berthold", zu den anderen gewandt, erklärte ich dann, „Man weiß schon, wie man ihn ausspricht. Es gibt nur zu viele Versionen seines Namens. In jeder Sprache wird sein Name ein bisschen abgeändert." Auch wenn die Information so richtig unrelevant war, ich hatte das Bedürfnis, das jetzt klarzustellen.

Die Blicke unserer Kameraden lagen nur kurz auf mir, da sich der Arm von Berthold nun wieder hob und sich auf die bewusstlose Ymir zubewegte. Bevor jemand regierte, griff sich die Riesenhand die Trage, auf der die Brünette lag, gleichzeitig schlug neben der Mauer der nächste grellgelbe Blitz ein. Allem Anschein nach hatte sich nun auch Eren dazu bequemt seine Titanengestalt anzunehmen. Wurde aber auch Zeit.

Ich bin mir nicht sicher, wieso oder wie, aber in Armin schien eine Art Beschützerinstinkt zu erwachen. Er zog mich hinter sich, wobei ich seinem Zug auf einem Bein rückwärts hinterher hüpfen musste, was wiederum dazu führte, dass ich fast nach hinten auf den Boden fiel. Auch in Levi schien sich dieser Instinkt zu melden, denn der stellte sich ebenfalls vor Ruby und mich. Ich betrachtete diesen Vorgang mit zusammengekniffenen Augen und analytischen Blick.

Das finde ich gerade richtig faszinierend. Ich wusste gar nicht, dass Armin sowas in der Art hatte. Hätte ich mir wirklich nicht gedacht. Er handelte doch sonst immer mit dem Verstand und nicht instinktiv. Dass Levi einen Beschützerinstinkt besaß, DAS wusste ich. Aber ich hätte nicht gedacht, dass der mal für uns aktiv sein würde. Oder er wollte Hanji beschützen und nicht uns. Aber dafür stand er zu weit bei uns. Wirklich faszinierend. Sehr faszinierend. Ein wissenschaftliches Enigma.

Ich wurde mal wieder aus den Gedanken gerissen als Ruby sich plötzlich an meinen Arm klammerte und Hanji und Levi sich auf machten, um Berthold zu bekämpfen. Bevor Levi allerdings verschwand, meinte er noch: „Armin, du passt auf die zwei auf!" Der Blonde vor mit nickte und sah den zwei Abteilungsführern noch kurz nach.

Ruby neben mir flüsterte: „Das hast du auch gesehen, oder?" Ich begann zu sprechen: „Du meinst ...", ich fuchtelte so gut es mir möglich war, ohne umzufallen wie ein gefällter Baum, in Richtung der Stelle, an der Levi soeben noch gestanden hatte. Sie nickte und ich murmelte: „Ja. Ja, das habe ich. Aber ich glaube, wir haben was am Kopf abbekommen. Weil ... das KANN gar nicht sein." Wir sahen uns gegenseitig an und zuckten die Schultern. Ruby murmelte noch kopfschüttelnd: „A Mystery."

Armin drehte sich zu uns und meinte: „Kommt. Wir sehen zu, dass wir etwas Abstand gewinnen." Wir nickten und begannen uns vom Geschehen wegzubewegen. Doch als wir etwa fünf Meter zurückgelegt hatten, polterte es hinter uns.

Erschrocken drehten wir uns um und sahen wie der Kolossale Titan in sich zusammenfiel. Die Soldaten, die eben noch den massigen Körper als Anker verwendet hatten, hängten sich nun an die Mauer. Wenn ich genauer darauf achtete, konnte ich am Fuß der Mauer auch das Brüllen von Reiner und Eren hören. Doch das entfernte sich zunehmend.

Erwin landete in einiger Entfernung zu uns auf der Mauer und pfiff seine Untergebenen wie Hunde zurück. Folgsam wie Soldaten nun mal waren, tanzten sie auch gleich an. Auch wir machten uns daran zu diesem Pulk zu kommen.

Erwin erklärte, dass sie den zwei Verrätern folgen würden. Als sich schon alle daran machten sich wieder von der Mauer zu seilen, schaute Armin uns fragend an und ich meinte: „Geh nur." Mit einem dankbaren Nicken verschwand er, was von Ruby mit einem „He's cute like a puppy" kommentiert wurde. Ich kicherte, während ich sie nun wieder einmal als Stütze verwendete.

Ich sah mich um, um nicht ganz so verloren in der Gegend zu stehen. Mein Blick blieb an Erwin hängen. Mit einem Ziel im Kopf zog ich Ruby hüpfend mit, bis sie merkte, was ich vorhatte. Etwa zwei Meter von dem Kommandanten entfernt, hörte ich wie dieser gerade, zu Levi sagte: „Levi, du bleibst hier." Levi verzog sein Gesicht ganz leicht und wollte schon widersprechen, doch Erwin kam ihm zuvor: „Die Expedition hat deinem Fuß zugesetzt. Du bleibst. Keine Widerrede."

Mit noch grimmigerem Ausdruck als sonst drehte er sich um und ging. Er wurde jedoch von Hanji abgefangen, die versuchte ihn zu trösten: „Ach, mach dir nichts draus. Ich bleib auch hier und kümmere mich um unsere zwei Süßen", dabei zeigte sie in unsere Richtung. Levi schien das nicht zu trösten.

Als Ruby etwas lauter meinte: „Erwin!", wendete ich mich von dem ungleichen Paar ab und schaute wieder den blonden Kommandanten an. Mit ernster Miene überbrückte dieser den Abstand und fragte leicht angespannt: „Was ist?"

Ruby sah kurz zu mir, was ich als Aufforderung sah, weiterzureden: „Tu uns den Gefallen und pass auf dich auf, ja? Und auf deine Arme auch." Erwin zog eine seiner Augenbrauen hoch und murmelte nickend: „Verstehe." Und schon drehte er sich um und verteilte weiter Aufgaben.

Attack on Titan becomes realityTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon