"Ich danke den Menschen, die meinen Vater umgebracht haben, damit ich leben darf. Ich danke jedem der mich die letzten Wochen, Monate, Jahre belogen hat", sarkastisch schaute ich kurz zu Nathaniel und Brandon, dann durch die ganze Runde. 

Mir war es egal, wie mich jeder anschaute und ob mich dann Nathaniel jemals ohne Scham anschauen könnte. Denn zum ersten Mal wird in diesem verfluchten Haus die Wahrheit gesagt.

"Sagt mir nicht, dass ich dankbar sein soll, weil ich am Leben bin. Jeder Mensch weiß, dass ihr Ignisoren verschont, weil es ein Privileg ist ein Ignisor auf dieser Welt zusein. Genau wie es damals vor hundert Jahren ein Privileg war der Königsfamilie anzugehören. Ihr habt Cecilia und mich verschont, weil Cecilias Bruder Cal Persaud ist und weil ich die Partnerin des zukünftigen Bürgermeisters von Phantema bin"

"Du solltest deine Zunge hüten bevor du es bereuen wirst", Zorro wurde wütender. Wahrscheinlich hatte ihm noch nie jemand die Wahrheit ins Gesicht gesagt, da sie Angst vor seiner Reaktion haben.

Mir war es egal. 

Alles war mir egal.

Ich erkannte mich selbst nicht. Meine Frustration, Trauer, Wut sprachen für mich und sprachen das aus, was ich seit Monaten dachte.

"Nein, wenn es euch nicht passt, dann wisst ihr was ihr tuen müsst. Aber ich bezweifele es, dass ihr den Liebling dieser Stadt. Nein, tut mir leid. Liebling dieses Landes. Ich bezweifele es, dass ihr den Liebling dieses Landes hinrichten wollt"

Meine Stimme war ganz ruhig, doch innerlich bebte ich vor Wut und würde am Liebsten explodieren. Ich spürte wie meine Hände gleichzeitig kalt und heiß wurden, doch ich durfte nicht hier die Kontrolle meiner Kräfte verlieren.

Ich ballte meine Hände zu Fäuste und versteckte diese unter dem Tisch.

"Du bist wahrlich die Tochter deiner Eltern", antwortete Beatrice,"wenn du und mein Enkel jemals Kinder haben werdet, werde ich meine ganze Macht benutzen, damit du von deinen Kindern getrennt bist und niemals mehr so ein Fehler wie du entstehen wirst"

"Beatrice! Das geht zu weit mit deiner giftigen Zunge. Wenn du noch einer meiner Kinder jemals so-", ich hatte Candelaria noch nie so aufgebracht gesehen. Wütend starrte sie ihre Schwiegermutter an. Ihre Augen glühten vor Wut - ähnelten von der Farbe wie pures Feuer.

Ich stand auch auf und haute mit meiner ganzen Kraft gegen den Tisch. Jeder musste nach hinten rutschen, da mein ganzes Eis den Tisch bedeckte. Ich spürte sogar die Kälte auf meinen Füßen. Es war ganz plötzlich kalt im Saal, wie als würden wir draußen in der Kälte stehen.

Gleichzeitig spürte ich die Hitze aus meinem Finger und schmolz das ganze Eis meiner Umgebung, doch zum ersten Mal war mein Feuer nicht rot, sondern blau.

"Wenn ich jemals noch ein Kind haben werde, dann-"

"Noch ein Kind?", Beatrice war die Einzige, die von meinen Kräften unbeeindruckt war. Wie als wäre das ihr Ziel gewesen. Mich aus der Fassung zu bringen und diese Seite von mir zusehen -dieses Geheimnis.

Ich spürte wie jegliche Farbe aus meinem Gesicht verschwand. Mein Atem wurde unregelmäßiger und ich spürte wie das Gewicht auf meiner Brust größer wurde.

Ich versuchte mich zu beruhigen, doch nichts half. Immer wieder sah ich die schrecklichen Bilder vor meinen Augen.

Vor meinen Augen sah ich das ganze Blut, die an meiner Hose klebte. Die schmerzvollen Krämpfe an meinem Unterleib. Die Schmerzen am Rücken, meine Schweißausbrüche.

VERSATILE IIWhere stories live. Discover now