Jenseits der Stille ✓

By peniku

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»Mit mir kannst du alles sein. Sogar du selbst.« Isabells Stimme klang wie ein Versprechen. Meine Hand umfass... More

Hinweis.
- Gebärdennamen -
- Mentalität & Rivalität -
Prolog - Der erster Notruf.
1 Schmerz & Glück.
2 Newsletter frei Haus.
3 Sake wa hyaku-yaku no chō.
4 Ashita wa ashita no kaze ga fuku.
5 Isogaba maware.
6 Liebe meine Welt.
7 Mit Glitzer & Realität.
8 Erzähl mir von morgen.
9 Hamburg.
10 Unser Paradies.
11 Frei, wie ein Vogel.
12 Tagesanbruch.
13 Frankfurt am Main.
14 Zum Tannenbaum.
15 Drachenzähmen für Anfänger & Trailer.
16 Der Palmengarten.
17 Verstummte Welt.
18 Sous le ciel de Paris.
19 Du und ich.
20 Weißt du noch?
21 Jenseits der Wirklichkeit.
22 Gegen die Strömung.
23 Au revoir.
24 Kummer zweiter Reihe.
25 Puh-Pasch Nebenwirkungen.
26 Two-Night-Stand.
27 Der perfekte Moment.
28 Melbourne.
30 Ist okay.
31 Houston, Texas.
32 Rotblondes Märchen.
33 Downtown Aquarium.
34 Chicago.
35 Die andere Seite.
36 Three-Night-Stand.
37 Zweigleisig.
38 Las Vegas.
39 Fremont Street.
40 Paris in Vegas.
41 Die letzte Nacht.
- Ein Hörgerät geht in Rente -
42 Altes neues Leben.
43 Ein anderes Gefühl von Schmerz.
44 Wie die Stille vor dem Fall.
45 Das Gewicht von Seifenblasen.
46 Wir küssen Amok.
47 Ein schöner Schluss.
48 Das Kartenhaus des Verrats.
49 Auf den Scherben unserer Welt.

29 Eine mollige Affäre.

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By peniku

┊  ┊  ┊         ★ HARRY

┊  ┊  ☆

┊  ★





„Weißt du, ein bisschen mehr Begeisterung könntest du ruhig vorheucheln", fand Niall und wenig später gab ich alles, um möglichst gut drauf in die Handykamera zu grinsen. Rechts von mir stand Liam und links Niall, der sich weit streckte, damit das Selfie etwas wurde. Wir hielten alle drei Drinks in den Händen und trugen nichts anderes, als Boxershorts.

Liam, der bereits Bräune getankt hatte, trug eine in weiß, Niall eine in schwarz und meine war dunkelgrün. Auf der Party selbst wurde mir jedoch klar, dass die Leute die Unterwäsche sehr ernst nahmen. Viele Männer trugen eine mit Bart Simpson, Supermann-Logo oder in Spiderman-Form. Die Frauen waren vom Prinzessinentraum bis zu Lack und Leder vielseitiger.

Basil hatte uns ohne Fragen zu stellen zu einem Strandhaus gefahren. Nur Niall hatte sein Handy dabei, weil Calvin Klein die Taschen zu den Boxershorts erst noch für sich entdecken musste. 

Das Strandhaus war noch ein gutes Stück vom Meer entfernt, hinter dem Haus verliefen Wege zwischen Buchten und der Gastgeber, ein Influencer Namens Ludwig, war mir völlig unbekannt. Er begrüßte uns, indem er uns einen Becher mit Alkohol in die Hände drückte und dann, nur in einem knallroten String, an uns vorbei spazierte.

„Okay", sprach Niall, nachdem er das Foto an Isabell geschickt hatte. „Ich verstecke mein Handy hier am Eingang. Wenn einer von euch die Nase voll hat, dann könnt ihr Basil anrufen, also passt auf, wo ich es hinlege."

Im Regalfach unten rechts, ließ Niall sein Handy hinter eine Buchreihe rutschten und erst dann widmeten wir uns der eigentlichen Party. Ich kam mir blöd dabei vor nur in Unterhose an ebenso leicht bekleideten Leuten vorbei zu gehen, auch wenn es doch eigentlich nichts anderes war, als wenn Menschen Badeklamotten trugen.

Ludwig hatte seine weiße Bude schwer hergerichtet. Mit DJ, Burlesque-Tänzer, sowohl männlich als auch weiblich, die ihre Shows abzogen und verschiedene Bars. In einigen Ecken gab es Spiele wie Bier-Pong oder man holte sich Sushi von einem Frauenkörper. Mir verging prompt der Appetit.

Draußen knallte die Sonne und im Pool war statt Wasser, Schaum.

Damit sich nicht alle den Pelz verbrannten, waren Leinentücher gespannt worden und Schirme steckten in der Erde. Im Jacuzzi räckelten sich nackt ein paar Leute und im Schaumparadies spielten erwachsene Leute fangen.

Die Stimmung war ziemlich gut und während ich über die Veranda schlenderte, an meinem Becher nippte und schließlich Gras unter meinen Füßen spürte, wurde mir einmal mehr klar, wie sehr ich Isabell vermisste. Diese ganzen Kurven um mich herum machten die Sache nicht besser.

Mitten im Garten stand ein Bett auf dem nun irgendwelche gebräunte Baby Girls in Dessous herumhüpften und sich mit Kissen schlugen. Drum herum standen ein paar Gaffer. Ich schlenderte an einem Basar vorbei, der lustige Unterwäsche anbot, unter anderem für Männer Strings, wo der Penis mit dem Rüssel eines Elefanten verdeckt wurde.

Wäre ich mit Niall nicht schon in einer Grabsch-Bar gewesen, hätte ich das hier alles sehr kurios gefunden. Doch so seilte ich mich von der eigentlichen Party ab und versackte im hinteren Teil des Gartens. In einer Sitznische konnte ich auf das Meer sehen, die Felsenwege erkennen und hatte halbwegs die Party im Auge.

Ich legte die Füße hoch, leerte den Becher, warf ihn achtlos weg und wollte versuchen im Schatten ein wenig zu dösen. Das ging auch mindestens eine Stunde gut, denn ich hörte das Meer rauschen, aber auch die eintönige Musik des DJ's.

„Ist nicht dein Ernst", riss Nialls Stimme mich erneut aus meinem Dämmerschlaf. „Womit kann man dich heute eigentlich noch begeistern? Alles, was ich vorschlage trifft nicht besonders auf Gegenliebe."

Müde rieb ich mir über das Gesicht und Niall hielt mir einen weiteren Becher mit starken Alkohol unter die Nase: „Ich bin hier, was willst du mehr?"

„Früher hast du Partys bis zum Morgengrauen mitgefeiert und warst ständig unterwegs und jetzt schläfst du zwischen DJ und Spitzenhöschen ein?", zog Niall mich auf. Kopfschüttelnd warf er sich in den Liegestuhl links von mir. „Ist alles okay mit dir?"

„Ich bin nur müde und erschöpft", gab ich zu. „Die Hektik war etwas viel."

„Kann sein", meine mein Kumpel leichthin und schien sich zu fragen, ob wir gerade dieselbe Tour durchzogen. Mir war es auch schon aufgefallen, Liam, Louis und Niall schienen mehr Energie als ich zu haben.

„Vielleicht solltest du dich mal durchchecken lassen", schlug Niall vor. „Nicht, dass du dir etwas eingefangen hast."

Da hatte er recht und ich nahm mir fest vor mit Rita, unserer Tourmanagerin, darüber zu reden, dass sie mir ein kleines Zeitfenster beschaffte. Sollte eigentlich kein Problem sein. Um vom Thema abzulenken fragte ich: „Wo ist Liam?"

„Bis gerade eben sprang er auf einem dieser Betten herum und ließ sich von Bunnys mit Federkissen verprügeln. Gefällt ihm hier wohl ziemlich gut", glaubte Niall amüsiert und leerte seinen Becher.

Immerhin einer von uns. Entspannt lehnte ich mich zurück: „Lass mich einfach weiter dösen, Niall. Habt euren Spaß und wenn ihr gehen wollt, dann weckt mich." Klang doch nach einem guten Angebot, doch mein Kumpel lachte nur.

Ich bemerkte Liam, der nun auf uns zu schlenderte und eine Flasche Jack Daniels in der Hand hatte und drei Gläser. Sein Haar war zerzaust und eine Feder hatte sich drin verfangen: „Ihr seht noch viel zu verklemmt aus."

Damit stellte er die drei Gläser ab und füllte sie mit Jack Daniels. Heute legten beide aber ein Tempo vor, als hätten sie Angst sie würden für den Rest ihres Lebens kein Alkohol mehr zu schmecken.

Wir wollten gerade miteinander anstoßen, als wie auf einem Schlag die Musik weg war und wir lautes Gebrüll hörten. Besucher kreischten, die Bunnys hörten sofort auf zu hüpfen und sichtlich angepisst schritt Ludwig zwischen seinen verwirrten und überraschten Gästen entlang: „Was erlauben Sie sich!"

„MPD! Hände dort wo wir sie sehen können!"

Das durfte nicht wahr sein! Das Melbourne Police Department stürmte diese Party in voller Ausrüstung. Statt den bewaffneten Polizeibeamten Folge zu leisten, legte sich Ludwig mit ihnen an und ein paar menschliche Schränke schlossen sich ihm an und gaben Rückendeckung. Wieder kreischten Gäste, es wurde chaotisch und in diesem Moment riss Niall mich am Arm hoch und wir stolperten barfuß durch die Büsche.

Kaum hatten wir der Party den Rücken gekehrt, wurde der Lärm von hysterischen Leuten lauter und die Lage schien hinter uns zu eskalieren. Ich stolperte über Kies und trat in irgendetwas Spitzes. Doch es war keine Zeit schmerzerfüllt nach Luft zu schnappen, denn Liam schob mich unbarmherzig weiter, während Niall leichtfüßig über eine Gartenmauer kletterte.

Unser scheiß Glück war es, dass wir uns abseits der Party befunden hatten und nun dank Hecken, Bäume und Büsche unbemerkt auf die Felsenwege zum Meer gelangten. Auf der Mauer ratschte ich mir den Unterarm auf und Liam reichte mir die fucking Jack Daniels Flasche, als ich ihm die Hand zur Hilfe hinhielt.

„Was zum-!"

„Nimm schon!", zischte er.

Es war unglaublich! Wir rannten vor dem MPD davon und Liam fiel nichts Besseres ein, als eine Flasche Daniels mitgehen zu lassen. Blind rannten wir hinter Niall her. Kippen erstreckten sich auf der einen Seite und private Häuser auf der anderen. Mir brannten die nackten Füße und schließlich endete der improvisierte Kiesweg und Teerboden breitete sich aus. Er war scheiße heiß und ich sprang regelrecht zum Waldanfang.

Heftig außer Atem blieben wir im Schatten der Bäume stehen und ich rieb mir überfordert über das Gesicht: „Verdammte scheiße, scheiße, scheiße, scheiße! Wieso war die Polizei da!"

„Schätze, das lag an den weißen Linien, die man neben dem DJ-Pult als Kostprobe bekam", warf Liam lässig in die Runde und öffnete die Flasche Jack Daniels. Er nahm einen großen Schluck und reichte sie dann Niall: „Tja... dumm gelaufen." Das war alles, was er dazu sagte und trank ebenfalls.

Ich war kurz davor zu explodieren.

„DUMM GELAUFEN?", platzte es aus mir raus. „DAS MPD NIMMT GERADE DIE BUDE DORT AUSEINANDER UND WENN DIE NIALLS HANDY FINDEN-"

Wenn sie es finden", meinte Niall gelassen.

„SIE WERDEN ES FINDEN!", korrigierte ich ihn wütend. „WIR SIND AUF EINEM BILD DRAUF, ALLE DREI! STELLT EUCH VOR DAS GEHT IN DIE PRESSE!"

Ich wusste jetzt schon, wie die Schlagzeile lautete: One Direction nackt bei Drogen und Playboybunnys. Sind die Zeiten der Teenieband vorbei? Ist der Absturz noch aufhaltbar?

„Ach hätte schlimmer sein können", fand Liam und ich blinzelte ihn fassungslos an: „Schlimmer? Wir stehen in Unterhose, ohne Handy, Ausweis und Geld mitten in Nirgendwo! Barfuß! Die Bullen räumen das Haus und sobald sie Nialls Handy finden, dann brennt der Baum und Rita bringt uns um!"

„Hör auf mir Angst zu machen", bat Niall mich. „Alleine Ritas Blick beschert mir schon Alpträume."

Angepisst ließ ich meine Freunde stehen und stampfte voran. Wir waren nur in dieser bescheuerten Lage, weil Niall unbedingt seinen Kopf hatte durchsetzen müssen und Liam da dumm drauf eingegangen war. Jeder kleine Stock tat unter den Füßen weh und ich betete stumm zum Allmächtigen, dass uns niemand so fotografierte. Irgendwann würde ja wohl jemand unseren Weg kreuzen. Blieb zu hoffen, dass dieser jemand uns sein Handy lieh, damit wir Basil anrufen konnten.

Hinter mir schienen sich Niall und Liam nicht zu hetzten, ich hörte ersten lachen und verfolgte ihre Unterhaltung nur halbherzig. Sichtlich überfahren merkte ich, wie Liam anfing zu trällern: „Yo, I'll tell you what I want, what I really, really want, so tell me what you want, what you really, really want."

Die Spice Girls starben eben nie aus.

Ohne nachzudenken schien Niall mit: „I wanna, I wanna, I wanna, I wanna, I wanna really, really, really, wanna zigazig ah", einzusteigen. 

Langsam kam ich mir wie der aller größte Spielverderber vor und als wir die erste Weggablung erreichten und ich ratlos auf die zwei Schilder starrte, da blieb ich frustriert stehen.

Statt mich einen Miesepeter zu nennen, reichte er mir die Flasche Jack Daniels und sprach: „Trink erst mal ordentlich und versuch runter zu kommen, sonst steckst du vor Wut noch den Wald in Brand."

Der Ratschlag war gut und so trank ich so viel, dass die Flasche halbleer wurde. Meine Kehle brannte, aber es fiel mir prompt leichter meine schmerzenden Füße zu ignorieren. Neben mir stemmte Niall die Hände in die Hüfte: „Okay, in welche Richtung gehen wir?"

„Rechts, weg vom Meer", entschied Liam. „Dann rennen wir vielleicht nicht gerade in eine Polizeiabsperrung."

„Und wenn, was wollen sie uns schon vorwerfen?", fand Niall. „Wir laufen lediglich in Boxershorts durch die Gegend und selbst wenn sie mein Handy finden, dann ist das kein Beweis dafür, dass wir uns tatsächlich eine Linie gezogen haben. Wir sagen einfach, dass wir früher gegangen sind und zum Meer wollten."

„Und dabei das Handy vergessen haben?", sprach ich hinter ihnen. „Großartige Idee." Prompt nahm ich einen weiteren großen Schluck Alkohol. Wie man es drehte und wendete, die Story blieb undurchsichtig und ich war erleichtert als Liam meinte: „Wir sagen einfach die Wahrheit, wir waren auf der Party, haben das Handy versteckt um später Bescheid zu sagen und waren kurz gucken, ob man von Luckys Haus-"

„Ludwig", korrigierte ich automatisch.

„-Ludwigs Haus aus direkt zum Meer kommt. Als wir zurück kamen, haben wir wegen der Armee vom MPD Schiss bekommen"

„Das kommt zumindest halbwegs hin", warf ich ein und trank noch einmal. Ich war so wütend auf mich selbst, dass ich nicht einfach im Hotel geblieben waren. Stichwort Hotel... wir würden kaum bis dahin laufen können. Spätestens in der Stadt fielen wir auf wie bunte Hunde.

Von meinen Freunden stresste sich keiner und mir fiel auf: „Sag mal Niall, warum hast du eigentlich seit zwei Wochen durchgängig gute Laune?"

„Wieso sollte ich nicht", wich er aus, aber Liam durchschaute ihn: „Er hatte guten Sex und die Wirkung scheint echt lange anzuhalten."

Jetzt war ich neugierig und Liam erzählte, als er bei Niall einzog, in der Spüle zweimal Teller, Tassen und Besteck fand. „Außerdem erkenne ich einen sehr befriedigt aussehen Kumpel schon an der Nasenspitze."

„Aber es ist nicht Hailee, oder?", wollte ich wissen, doch statt Niall antwortete wieder Liam: „Nein, denn die ist irgendwo an der Westküste der amerikanischen Staaten und froh unserem Irish-Guy nicht mehr unter die Augen treten zu müssen."

„Kennen wir deine Neue überhaupt?", ich wusste, Niall war nicht unbedingt der One-Night-Stand-Liebhaber, aber vielleicht war er auf den Geschmack gekommen.

„Wie kann es euch mehr interessieren mit wem ich Sex hatte, als die Tatsache, dass Liam bei mir eingezogen ist?", versuchte Niall sich aus dem Fokus der Interesse zu ziehen und es funktionierte. Wir sahen beide Liam an und er winkte die Flasche Jack Daniels zu sich. Erst trank er ordentlich und ließ dann die Bombe platzen.

„Ich habe freiwillig mein Haus für Cheryl geräumt. Sie soll dort so lange mit Bear wohnen bleiben, bis sie etwas anderes gefunden hat. Aber vielleicht überschreibe ich ihr das Haus auch völlig", sprach er als wäre es das Normalste der Welt ein solchen Palast zu verschenken, wie er ihn hatte.

Ich verschenkte ja auch so einiges und auch Liam ließ sich nicht lumpen, aber direkt ein ganzes Haus? „Wieso, ich meine, was ist vorgefallen, dass du einfach so das Feld räumst."

Er antwortete nicht sofort und schließlich blieb er stehen. Zum ersten Mal verschwand diese Miene aus Gleichgültigkeit und er wirkte merkwürdig erschöpft und beklemmt. „Ich... habe festgestellt, dass... ich mir meinen Gefühlen für Cheryl nicht mehr sicher bin. Die Tour ging los und als Niall von seinem Hailee-Problem erzählte da-", er unterbrach sich und Niall selbst sah ihn entsetzt an: „Wieso schließt du von mir auf dich?"

„Nein, nein", wehrte Liam ab. „So drastisch ist dein Einfluss nun echt nicht. Ich... habe einfach gemerkt, dass ich Cheryl zwar noch sehr mag, aber sie nicht mehr so liebe, wie sie es verdient hätte. Und bevor ich die Tour über weiter belüge, habe ich mich entschlossen ihr direkt die Wahrheit zu sagen."

Niall und ich starrten ihn an wie eine Erscheinung, ich räusperte mich schließlich: „Das... war sehr ehrenhaft von dir, ihr direkt reinen Wein einzuschenken."

„Es war hart", gab Liam zu. „Ich habe Cheryl sehr verletzt damit, zumal sie dafür war, dass wir professionell an uns arbeiten. Immerhin haben wir Bear zusammen und so." Knapp zuckte er mit den Schultern. „Aber ich will das nicht, mich auf eine Couch setzten und mir von jemand Dritten sagen lassen, was in meiner Beziehung nicht stimmt. Zumal ich weiß, was nicht stimmt."

„Du bist echt anständig", fasste ich zusammen, doch er sprach: „Ja, nur manchmal wünschte ich, ich wäre es nicht."

„Oh Gott", entwich es Niall. „Wünsch dir etwas anderes, denn wir brauchen zumindest einen moralischen Kompass in unserer Nähe."

Damit hatte er recht und Liam schmunzelte schwach. Statt über sein Dilemma weiter zu reden, wechselte er das Thema und fragte: „Jetzt, wo ich gebeichtet habe, Niall, wer war dein Besuch, bevor ich bei dir rein schneite?"

„Das geht dich nichts aaahaaaaaan", ärgerte dieser uns. Und so schlugen wir uns durch den Wald, leerten die Flasche Jack Daniels und warteten darauf, dass uns Leute begegneten, die wir um Hilfe bitten konnten. Doch es kam einfach keiner. Als ich die Vermutung äußern wollte, dass wir vielleicht nur tiefer in den Wald gingen und es gefährlich werden könnte, da brach die Lichtung auf und wir erreichten einen Parkplatz.

Kein Auto war weit und breit zu sehen und wir beschlossen den Weg zu einer Brücke einzuschlagen. Die Straße war breit und der Asphalt unangenehm heiß.

„Menschen!", rief Niall und sofort kratzte ich das letzte Bisschen Energie zusammen und tatsächlich. Mitten auf der Brücke standen vier Autos und zwei Bullis. Am Gerüst der Brücke hatte man etwas aufgebaut und erst als wir näher kamen, da erkannten wir, dass die Leute Bungee Jumping machten.

Eine Gruppe Männer in ihren 40ern schien es noch mal wissen zu wollen und jeder schien begierig darauf zu sein endlich zu springen.

„Ich war noch nie so froh fremde Menschen zu sehen", murmelte ich und einer der Leute in einem roten Shirt, die das Bungee Jumping beaufsichtigten, bemerkte uns. Liam schritt voran und ein weiterer Mitarbeiter kam besorgt auf uns zu: „Ist alles in Ordnung mit euch? Wollt ihr Wasser?"

Dazu sagten weder Niall noch ich nein und setzten uns in einen der Bullis. Das Wasser belebte mich neu wieder und ich besah mir meine nackten Füße. Scheiße, wir spielten morgen ein verdammtes Konzert.

Als Liam zurückkam hatte er ein Handy in der Hand: „Hiermit können wir Basil anrufen, Niall, wie ist die Nummer deines Personenschützers?"

„Die kann ich nicht auswendig", gab dieser freimütig zu und Liam seufzte: „Gut, dann funke ich meinen Bodyguard an. Übrigens, die Jungs meinten, wenn einer von uns Bungee Jumping machen will, dann brauchen wir uns nur melden."

Niall hatte sich so schnell auf die eigenen Füße gekämpft, dass es nur einen Augenaufschlag dauerte und er spazierte in Boxershorts auf sie zu. Dieser Idiot wollte also wirklich springen. Nur zu, aber dieses Mal wirklich ohne mich.

Nachdem Liam seinem Personenschützer gesagt hatte, wo er uns fand, setzte er sich neben mir auf die Schwelle des Busses und und sah zu Niall, der seinen Sprung mit den Mitarbeitern klärte. Völlig aus dem Nichts sprach Liam: „Was dein Eleanor-Fauxpas angeht... ich habe das nie mitbekommen und weiß von nichts."

Ich musterte ihn skeptisch: „Ich dachte du brennst darauf, dass ich Louis die Wahrheit sage?"

Liam zog die Augenbrauen zusammen: „Dafür bin ich auch immer noch, aber... sieh mal Harry, ich habe nicht sehr viele Freunde, auf die ich wirklich bauen kann, aber du bist genauso einer davon wie Louis und es wäre nicht fair, wenn ich ihm den Rücken freihalte und dich in die Pfanne haue. Du wirst schon wissen, wann und ob du es ihm je sagst. Immerhin... ist er genauso dein Kumpel, wie meiner."

„Wenn ich es ihm sage, dann ist es vorbei", sprach ich. „Und ich würde sein Glück mit Eleanor zerstören."

Verstehend nickte Liam: „Das ist wahr. Aber es ist auch die Wahrheit und etwas, was nun einmal passiert ist. Würdest du nicht es nicht wissen wollen, wenn etwas zwischen dir und deiner Freundin steht?"

Ich dachte an Isabell und alleine bei der Vorstellung, es gäbe ein Geheimnis zwischen uns, was Treue betraf, lief Übelkeit in mir aufsteigen. „Keine Ahnung, Liam. Ich weiß nicht, was ich tun würde und tun sollte. Aber im Moment erscheint es mir richtig zu schweigen und dabei werde ich erst einmal bleiben."

„Ich hoffe, daraus dreht sich nicht eines Tages ein Strick für dich", antwortete Liam, dann blickte er zu Niall: „Und sei nicht weiter wütend auf unseren Irish-Guy, er hat es heute nur gut gemeint mit dir. Dass das MPD dort aufkreuzt, das konnte er nun wirklich nicht wissen."

Ich musste schwach grinsen, denn Liam hatte recht. Schwerfällig stand ich auf: „Komm, lass uns zusehen, wie er schreiend in die Tiefe stürzt uns sich einpisst."

„50 Dollar, das er sich nicht in die Boxershorts macht."

„50, dass er es doch tut."



- - -


Fröhles schwitzen an alle!

One Direction wird heute 9 verdammte Jahre alt! Wo ist die Zeit nur geblieben? Und statt totale Abstürze, Drogenentzüge und Vergewaltigungsklagen brachten uns die Jungs nur Drama in Form von aus fünf mach vier, Babynews und Kendall Jenner xD Also alles noch erträglich.

Heute gibt es Eis umsonst, esst so viel ihr wollt :) ich denke, wenn ich eine Party in Form einer Molligen Affäre geschmissen hätte, wäre ich wohl sehr einsam geworden ;D

So... Niall ist zur Abwechslung NICHT schuld, oder DOCH?

Hat jemand schon mal Bungee-Jumping gemacht von euch? Oder würdet ihr gerne?

Denkt ihr, das Handy ist auf der Party sicher, oder hat das ein Nachspiel?


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