22 Gegen die Strömung.

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┊  ┊  ┊          ★ NIALL

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„Danke Niall! Wirklich, danke!", Isabell strahlte mich an, als hätte ich ihr mein Konto überschrieben. Aber eigentlich hatte ich mir nur ein paar Minuten Zeit genommen und mit einem Fan via Skype kommuniziert.

Wir hielten uns in meiner Suite auf und als sie ihren Laptop gestartet hatte, da erklärte sie mir einiges, was ihre süße Freundin betraf. Ganz vage und nebelig erinnerte ich mich an die Rollifahrerin aus London. Um ehrlich zu sein, ich hatte nicht mal mehr auf dem Schirm gehabt, dass Isabell auch dort gewesen war mit ihren Freunden.

Und Noah.

Kein Wunder, dass mir das Gesicht später auf dieser Youruber-Party so bekannt vorkam.

Sunny war ein typischer Fan, niedlich, überdreht, völlig überfordert und leicht zu handhaben. Sie erzählte mir Glückshigh wie sehr sie mein Solo-Album liebte, dass sie sich nicht entscheiden konnte, welcher ihr Lieblingssong war und sie wollte wissen, ob es bald neues Merch gab.

Ich verstand nur zu gut, wieso Isabell mich um diesen kleinen Gefallen im Gegenzug für ihr großes Schweigen gebeten hatte. Der Pokal für die Freundin des Jahres ging zweifelsohne an sie.

„Keine Ursache", sprach ich und streckte die Beine auf der Couch aus. Gleich musste ich zum Band-Treffen. Wir wollten uns austauschen und die Bände neu verknüpfen und so einen Scheiß.

„Hast du dir Paris angesehen?", fragte Isabell mich, während sie ihren Laptop wieder einpackte.

„Jap, hier und da, ist allerdings nicht meine Lieblingsstadt", gab ich zu und musterte die Freundin meines Kumpels. Ich wusste, dass beide den Tag ohne Schatten verbrachten und Harry zugedröhnt an verknallter Luft am Morgen zur Sitzung kam.

Die Interviews über war er düsselig am Grinsen und ekelhaft humorvoll. Leider war Louis nicht anders und ich musste nur einen Blick mit Liam tauschen, um zu wissen, woran das lag. Sex konnte die Laune eines Mannes enorm puschen. Und scheinbar hatten diese zwei Deppen den Freundinnen-Bonus voll ausgekostet.

Ich seufzte tief und bemerkte, dass Isabell mittlerweile ihren Kram wieder zusammengepackt hatte und mich angestrengt musterte: „Bist du okay? Du siehst total erledigt aus."

„War ein langer Tag und viel Arbeit", wehrte ich ab. Doch die Wahrheit war, ich war tatsächlich fix und fertig. Die Radiointervies und anschließenden TV-Shows schlauchten mich. Zuhören machte mich müde.

Bei der Autogrammstunde war ich nur noch auf Autopilot gelaufen und hatte dümmlich gelächelt und meinen Namen irgendwo hin geschmiert. Zum Glück für mich, war nach einer Stunde Dauergekreische und Hysterie der Spuk wieder vorbei. Trotzdem fühlte ich mich danach, als hätte ich eine schwere Klausur geschrieben und die Nacht nur drei Stunden geschlafen.

Mir war nach einer Pause, doch heute Abend traf ich die Jungs und raffte mich nur schwer auf. Als Isabell sich verabschiedete, da machte ich mich auf dem Weg in Liams Suite. In Joginhose und mäßig engagiert nahm ich mir bei Liam ein Bier aus der Minibar und warf mich auf die Couch. Direkt davor stand eine große Pizza und anderer Fresskram.

Louis trudelte ein und Harry ebenfalls. Ich öffnete für jeden ein Bier und bemerkte dann, dass Liam die Glotze anstellte: „Wir wollten Peeping Tom schon ewig gucken, das können wir ja jetzt nebenbei machen."

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