Friends in a roundabout way

By Patyiokien

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Sie ein typischer Fall von Ausreißerin mit großen Plänen. Er ein typischer Fall von Arschloch aus der Wohnun... More

Willkommen in meinem Leben!
Chaos ist mein zweiter Vorname
Zombies Everywhere
Nervensägen und zu viele Trinkspiele
Der Anbeginn
Mister Macho-Arsch
Dolores Umbridge
Dean
Zimtzicken
Schwere Entscheidungen
Megan und die Normalität
Evelyns Independence Day
Ich, der "Keine-Beziehung"-Typ
Megan 2.0, die neue Edition
Der Weiberkomplex
Gott, was tat ich dir?
Ich und mein Alkoholproblem
... so wirklich gar nicht!
Nicht den Schwanz einziehen!
Das "Kein Date" Date
Megans Meinung
Ich und andere Probleme
Fynn der miese Drecksack
Megan hatte (Un)Recht
Date mit Batman
Wie ich auf die Schnauze fliege
Die Sache mit dem Alkoholproblem
Ein Hoch auf mich, den Idioten
Die Tür ins Neue
Nachwort und Danksagung

Irgendetwas stimmt mit mir nicht...

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By Patyiokien

Mein Musikgeschmack war langsam wirklich zu bezweifeln. Während All Star aus meinem Handy lief, tanzte ich also durch die Gegend und versuchte meine Haare so trocken wie möglich zu rubbeln. Da ich zum Takt des Liedes aus Shrek mitwippte, war dies allerdings erstaunlich schwer. Ich gab es schließlich auf und ließ mich auf mein Sofa fallen während das Lied sich dem Ende zu neigte und zu Foo Fighters umsprang. Ich genoss den Song für mehrere Sekunden und lag einfach ausgestreckt auf dem dunklen Kunstleder. Drei Lieder später stand ich schließlich auf, taumelte leicht und machte mich letztendlich auf die Suche nach meinem Kosmetikspiegel. Zu Kurt Cobains Stimme schminkte ich mich schließlich und betrachtete in dem kleinen Spiegel meine noch immer nassen Haare. Als Jugendliche hatte ich immer Extensions gewollt, da meinen Eltern das viele Geld für echte Haare „zu gut" war, hatte ich sie schließlich Jahre lang wachsen lassen damit sie mir über die Brüste gingen.

   Und das alles nur, um sie letzten Sommer wieder auf Schulterhöhe zu kürzen. Ich hatte meine Entscheidung noch ein halbes Jahr später bereut und mir in den ersten zwei Wochen sogar Phantomhaare bürsten wollte. Als sich zwei Kaffeetassen und einen Müsliriegel später immer noch nichts auf meinem Kopf verändert hatte, gab ich es auf und schnappte mir meinen Schlüssel. Die Fliesen vor den Wohnungen waren kalt. Von einem Bein auf das andere hüpfend klopfte ich an Fynns Tür. Hoffentlich war seine Freundin nicht da.

   Die Tür wurde aufgemacht und der blonde Junge musterte mich. »Ich finde, dass du dir einen eigenen Föhn kaufen solltest.«, bemerkte er und zeigte auf meine nassen Haare.

   »Wenn ich das nötige Geld habe, erfülle ich dir diesen Wunsch.«, erwiderte ich mit einem Lächeln.

   »Wie großzügig von dir.«, schnaubte er und ließ mich rein. Aus seiner Anlage lief leiser ein mit unbekannter Song. Ohne mich noch einmal umzudrehen oder nachzufragen, verschwand ich im Badezimmer und sah mich nach dem Föhn um. Wie schon beim ersten Mal, lag er ordentlich zusammen gerollt in der Nähe des Waschbeckens. Auch dieses Mal schnappte ich mir die Haarbürste und föhnte mir die Haare.

   »Wo hin geht's denn?«, fragte Fynn. Ich sah ihn durch seinen Spiegel an und rollte den Föhn wieder zusammen. Meine Haare waren inzwischen trocken. Ich griff nach seiner Haarspraydose und stylte mir den Pony bevor ich ihm antwortete.

   »Eine Freundin vernichten.«

   »Für einen Mord stylst du dich ziemlich auf.«, bemerkte er sarkastisch.

   »Ich zwinge ihr Alkohol auf.«

   »Wieso?«

   Ich zuckte mit den Schultern und zupfte an meinen Haaren herum. »Es macht mir Spaß Alkohol zu trinken, wir wollen uns besser kennenlernen und sie hat noch nie getrunken.«

   »Kenne ich deine beste Freundin?«

   Ich wirbelte herum und sah ihn böse an. »Zufälligerweise kennst du sie wirklich.«

   »Ach ja?«

   »Soweit ich mich erinnern kann, hattest du gesagt, sie hätte eine an der Klatsche.«

   »Wir reden doch nicht von der dicken Megan oder?«

   »Zufälligerweise reden wir wirklich von der dicken Megan.«, bemerkte ich etwas spitz.

   »Cool, dann komme ich mit.« Ich öffnete meinen Mund um etwas zu sagen, schloss ihn jedoch gleich darauf wieder.

   »Wie du kommst mit?«, brachte ich schließlich hervor und sah ihn entgeistert an.

   »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.«, behauptete er und grinste. »Du hast deine Megan und ich finde mir jemanden.«

   »Nein!«, kreischte ich entsetzt auf.

   »Wieso nicht?«, fragte er verwirrt.

   »Es ist ein Frauenabend!«

   »Und das sagt die Frau, die bis jetzt jeden meiner Männerabende ruiniert hat.«, schnaubte er.

   »Ich muss los, wir können das gerne später ausdiskutieren.«

   »Oder einfach auf dem Weg zu deinem Ziel.«

   »Nein.«, erwiderte ich.

   »Komm schon, ich fahre dich.«

   »Nein, dein Auto ist gruselig.«

   »Komm schon, Eve.«, flehte er. Ich lief an Fynn vorbei, öffnete seine Apartmenttür und schritt hinaus.

   »Nein! Triff dich meinetwegen mit Dean.«

   »Komm schon, ich dachte wir sind beste Freunde!«

   »Du kannst jetzt nicht von mir erwarten, dass ich mit dir fahre.« Ich schloss die Tür zu mir auf, schnappte meinen Rucksack und mein Portemonnaie und schnürte meine Stiefel zu.

   »Zwing mich nicht den Freitagabend alleine zu verbringen.«, schmollte Fynn und zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass er bereits eine Jacke und Schuhe trug. Ich sah ihn bestürzt an, griff nach meiner Jeansjacke und schloss meine Tür hinter mir. Zusammen standen wir nun im Flur und sahen uns stumm an.

   »Du bist zum kotzen.«

   »Und du die größte, mir bekannte Tusse.«

   »Da musst du dich ja mit auskennen.«

   Ich verlor den Kampf, was mich ziemlich ärgerte, allerdings war es zwanzig vor sechs und ich hatte keine Lust mich weiterhin mit ihm zu streiten. Also ließ ich mich auf den Sitz von seinem Auto nieder, neben bei bemerkt hatte ich ein mulmiges Gefühl dabei, und sah stumm aus dem Fenster während Fynn den Motor startete.

   »Wohin fahren wir?«

   »Zu Megan.«

   »Ich dachte du willst in einen Club?«

   »Tun wir auch.«

   Er stieß bemerkbar Luft aus und fuhr aus der Parklücke heraus. »Und wo wohnt diese Megan?«

   »Am Campus.«

   »Nicht dein ernst?«

   Vermutlich hatte er Angst mit Außenseitern gesehen zu werden. Mein Beliebtheitsgrad war jedenfalls nicht sehr hoch, da ich 1) etwas mit Dean hatte 2) Scheinbar mit Fynn befreundet war und 3) Eine der größten Außenseiterinnen meine beste Freundin war. Nicht zu vergessen 4) Ich war ein Schwein und ein Arschloch. Menschen hatten es schwer mit mir.

Wir saßen in einem netten Lokal. Es war nicht wirklich ein Club oder eine Disko, trotzdem tanzten die Leute ausgiebig zur Musik mit. Es war allerdings mehr als eine Bar, viele Jugendliche trieben hier ihr Unwesen. Unbeeindruckt von dem Szenario vor mir zog ich Megan zu einem freien Tisch und ließ mich auf den Hocker nieder. Fynn schritt uns hinterher.

   »Ist es hier nicht etwas zu laut?«, fragte Megan und sah sich unbehaglich um. Fynn neben mir schnaubte über ihre Worte, sofort sah ich ihn böse an.

   »Megan, du musst noch vieles lernen. Zwei Gin Tonics, bitte.« Letzteres war an eine Bedienung gerichtet. Es gefiel mir. Auf einem Hocker sitzen, laute Musik, Menschen die Tanzen und Alkohol, der einem sogar gebracht wurde.

   Es wunderte mich nicht, warum ich nie wirklich Freunde gehabt hatte. Fynn bestellte sich ein Bier und sah der Frau hinterher.

   Megan beobachtete Fynn etwas ängstlich. »Ich hätte nie geglaubt jemals mit Fynn Grand einen zu trinken.«

   »So wie du es sagst, klingt es, als sei Fynn eine Berühmtheit.«

   Megan machte den Mund auf um etwas darauf zu sagen, doch Fynn kam ihr zuvor. »Evelyn, ich bin eine Berühmtheit.«

   »Nein, du bist jemand der so viel Glück hat um keine Geschlechtskrankheit zu erlangen.«, erwiderte ich. Megan kicherte ihr seltsames Kichern und Fynn verengte seinen Augen zu Schlitzen. Bevor an unserem Tisch der Dritte Weltkrieg entstehen konnte, tauchte die Kellnerin auch schon wieder mit unseren Getränken auf. Mit einem verführerischen Lächeln reichte sie Fynn das Bier und wendete sich, nach einem viel zu langem und intensivem Blicke-Tausch, mir und Megan zu um die Gin Tonics abzustellen.

   Siegessicher sah Fynn mich an. Ich ignorierte seinen glücklichen Gesichtsausdruck und wendete mich stattdessen Megan zu. Ich lächelte. »Wir ändern die Spielregeln.«, lächelte ich. »Du sagst etwas, dass du noch nie getan hast. Wenn ich es getan habe, trinke ich, wenn nicht dann du.«

   »Du willst sie echt Volllaufen lassen.«, bemerkte Fynn.

   »Keine Sorge, Spätzchen. Du darfst mitspielen.« Ich klimperte mit den Wimpern und schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln.

   »Ohne dem letzte trinken, es ist nicht gerecht.«, bemerkte Megan. Ich sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Es gibt vermutlich nichts was du nicht schon getan hättest.« Da war was dran.

   »Gut.«, gab ich nach. »Aber es muss etwas sein, dass du noch nie getan hast.«

   »Am Ende wirst du trinken, weil du dich selbst belügst.«

   »Du bist nicht witzig, Fynn.«, bemerkte ich. »Und deswegen fängst du an.«

   Er sah mich entgeistert an, biss die Zähne zusammen und sah erst mich dann Megan an. »Ich habe noch nie ein Schiff betreten.« Ich musterte den blonden Jungen zu meiner linken und nahm einen Schluck von meinem Getränk. Megan tat es mir gleich.

   »Ich habe noch nie Fleisch gegessen.«, sagte Megan.

   »Du bist Vegetarierin?«, fragte ich und nahm einen Schluck.

   »Manchmal auch Veganerin.«, fügte sie hinzu und sah dabei zu wie Fynn etwas von seinem Bier trank.

   »Ich habe noch nie...«, ich kaute auf meiner Lippe herum und suchte nach etwas, was ich noch nie getan hatte. »Eine Mauer oder einen sonstigen Gegenstand mit einer Sprühdose bemalt.« Ziemlich schwach, trotzdem trank Fynn sein Bier zu Ende und bestellte sich etwas anderes. Wir spielten weiter, hörten schließlich auf als Fynn sich davon machte um mit der Kellnerin zu flirten und tranken ohne jeglichem Grund.

   »Wieso bist du nach Amerika gezogen? New York ist der totale Mist!«, lallte Megan. Ich mochte die betrunkene Megan, sie war ganz angenehm – ihr nerviges Kichern hat sie trotzdem behalten.

   »Wieso bist du denn aus Texas abgehauen?«

   »Ich hab ein Stipendium bekommen.« Megan lächelte. »Mir fehlt die Farm meiner Eltern.«

   »Meine Eltern und so wirklich rein gar nichts an England fehlt mir.«, bemerkte ich. »Ich bin froh abgehauen zu sein.«

   »Fehlen deine Eltern dir nicht?«

   »Weder meine Eltern, noch einen meiner beiden Brüder oder deren Frauen/Freundinnen/Verlobten und am allerwenigsten vermisse ich meinen Neffen.«

   »Und deine Freunde?«, fragte sie. Ich war ihr einen skeptischen Blick zu und sie brach in schallendes Gelächter aus. »Du solltest netter zu deinen Mitmenschen sein.«

   »Und du solltest anfangen das böse in den Menschen zu sehen.«

   »Och, das kenne ich.« Ihre Miene verfinsterte sich ein wenig. »Mein Vater hat unsere Zuchttiere zum Schlachter gefahren und die Hühner sogar eigenhändig enthauptet.«

   »Isst du deswegen vegetarisch?«, fragte ich. Unser Gespräch hatte eine völlig andere Richtung eingeschlagen.

   »Ja.«

   Es herrschte einen kurzen Moment stille, dann standen wir auf um zu tanzen und noch mehr zu trinken. Vermutlich war es mein Vorschlag gewesen dies zu tun.

   Gegen dreiundzwanzig Uhr wollte Megan gehen. Mit einem Glas Whiskey folgte ich ihr nach draußen und wartete in der Kälte darauf, dass ein Taxi sie abholen würde. Jegliches Zeitgefühl in mir wurde von dem Alkohol abgetötet. Megan griff nach meinem Glas und nahm einen Schluck daraus ehe sie es mir wieder in die Hand drückte. Wir lehnten an einem Verkehrsschild, die Augen öffneten wir nur, wenn wir ein Auto vorbei fahren hörten. Es schien eine Ewigkeit zu dauern bis endlich ein Taxi neben uns zum Stehen kam. Mein Glas war, trotz sparsamem trinken, bereits seit mehreren Minuten leer und meine Hände waren inzwischen taub geworden. Megan und ich verabschiedeten uns mit einer Umarmung und ich sah dem gelben Auto eine Weile hinterher. Dann ging ich rein um weiter trinken zu können.

   »Ich dachte schon, du seist mit deiner Freundin abgehauen.«, grinste Fynn mich an. Ich verdrehte bloß die Augen und schritt zur Theke um mir etwas zu bestellen. Er tat es mir gleich.

   »Wieso bist du nicht mit der Kellnerin abgehauen?«, fragte ich, doch er zuckte bloß mit den Schultern. »Ich wollte sehen wie du das Mädchen verdirbst.«

   Ich verzog das Gesicht zu einem Lächeln. »Es geht ihr gut.«

   »Und dir?«

   Wie ging es mir? Ich zuckte mit den Schultern. Das Gespräch mit Megan hatte mehr oder weniger Heimweh in mir verursacht. Nicht nach meinen Eltern, aber nach Jackson. Jedenfalls nach dem Jackson, bevor er beschloss Anastasia zu heiraten. Nach Jackson und Benny, die beiden waren mir mehr Eltern gewesen als meine eigenen es gewesen sind.

   Wir beide beließen es bei der Stille und tranken genüsslich aus unseren Gläsern.

   »Heute ist 90's Night.« Das war das letzte an das ich mich erinnerte. 

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