So leicht zu durchschauen?

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"Schsch, Vilu." Fran hielt mich in ihren Armen. Ich schniefte und heulte Rotz und Wasser. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Als ich am Boden lag, kamen Fran und Cami und haben Ludmila noch ihre Meinung gegeigt, aber die Gruppe lachte weiter und Leon schaute mich lachend an.

Dann halfen sie mir rauf und brachten mich ins Resto. Da sahsen wir jetzt hinten in dem geheimen Aufenthaltsraum.

Cami legte Kühlpacks auf meine Hände. Ich verzog das Gesicht, als sie sie auf meine Hände drückte.

"Oh, tut mir leid, Vilu." Sie schaute mich mitleidig an, als ob sie genau wusste, wie schmerzhaft es war.

"Aber.. aber.. aber.." Ich schniefte wieder. "Ich hätte nie gedacht, dass Leon mir sowas antun würde!"

"Hey, er weiß doch gar nicht das du Rosana bist", entgegnete Fran. Ich schaute sie an. "Du bist auf seiner Seite?!" Ich schniefte wieder frustriert.

"Nein, natürlich nicht! Was er gemacht hat echt heftig. Aber er weiß gar nicht das du Rosana bist!"

"Und das gibt ihn das Recht trotzdem so mit jemand umzugehen?" Cami schaltete sich nun wieder ein. Sie wickelte nun das nächste Kühlpack in ein Tuch und drückte es mir auf die Knie.

Beim Sturz hatte ich instinktiv meine Hände ausgestreckt und meine Hände und Knie trafen es am meisten.

"Sieht ziemlich hart aus", Cami verzog das Gesicht. "Alleine schon dafür will ich Ludmila die Extensions herausreißen!"

"Und Naty bekommt es mit mir zu tun!" Sagte Fran wütend. "Niemand legt sich mit uns an!"

"Ich kann gar nicht glauben, was Leon getan hat", Cami wischte meine Tränen weg. Meine Hände waren ja blockiert.

"Und ich dachte noch darüber nach als Rosana ins Studio zu gehen."

"ECHT?!" Fran sprang vor Freude auf.

Cami warf ihr ein scharfen Blick zu. "Und was ist der Unterschied wenn sie als Rosana hier ist oder als Vilu?"

"Du würdest dich doch auch freuen", zischte Fran Cami an.

"Ich bin so blöd! Mein Leben wegen einem Jungen umzukrempeln!" Ich wollte mir instinktiv die Hand auf die Stirn schlagen, bekam aber dann den kalten Kühlpack gegen die Stirn.

"Aber wie hättest du das gemacht? Ich meine mit Vilu und Rosana gleichzeitig im Studio?"

Darüber habe ich mich mit Angie gestern Nacht auch unterhalten.

Natürlich ist Dad ausgeflippt, weil ich so spät kam. Aber meine Ausrede war, dass ich bei Fran die Zeit vergessen hatte.

Auch wenn das nicht ganz gewirkt hatte, er schien ein wenig beruhigt zu sein.

Es tat mir so leid, mein Vater anzulügen.

"Vielleicht könntest du dich ja outen? Dann würde Ludmila sicher nicht mehr die Klappe aufreißen."

Ich schaute Cami an. "Und was wäre mit Leon? Er würde mich hassen." Ich schniefte nochmals.

"Ich hatte echt gedacht, du würdest Tomas eine Chance geben. Er mag dich auch so. Ich meine, Leon gehört doch zu Ludmilas Gang." Ich seufzte. Genau das wollte ich mir nie eingestehen.

Genau deshalb wollte ich das mit Leon so genießen. "Also denkt ihr ich soll Tomas eine Chance geben?"

Cami und Fran nickte. Aber es fühlte sich nicht ganz so richtig an..

Wie konnte ich in so einem Zwiespalt sein?

Und gerade wenn man von Tomas spricht kommt er auch schon. "Violetta. Also stimmt es? Ludmila hat dich geschubst?"

Ich merkte, wie rot ich wurde. Er kam auf mich zu. "Das sieht ja schlimm aus!" Er berührte sanft meine Kühlpacks an den Händen. Ich muss noch ganz rot und verquollen aussehen.

Aber das fällt ja bei meiner Brille eh nicht auf.

Er legte die Arme um mich. So sanft, dass er mir weder an den Händen, noch an den Knien weh tun könnte.

"Danke das du bei mir bist", schniefte ich. Er drückte mich sanft an sich und murmelte sowas wie "Das ist doch selbstverständlich".

Langsam löste er sich wieder von mir und schaute mich an, dabei schüttelte ich den Kopf und die roten Haare fielen mir dabei ins Gesicht.

"Das ist es nicht. Eigentlich könnte es dir egal sein, wie allen anderen und darüber lachen."

"Ich könnte niemals über dich lachen." Ich musste lächeln. Vielleicht war das mit Tomas doch nicht so falsch?

Er nahm die Kühlpacks von meinen Händen. Meine Hände waren geschwollen und rot.

Ich musste schlucken. "Hey, so schlimm ist das nicht. In einer Woche werden deine Hände wie neu sein."

Er war immer da gewesen, wenn ich ihn brauchte. Er tröstet mich sogar jetzt. Ich musste leicht lachen.

Er lächelte leicht. Er wirkte traurig. "Tomas, was ist los? Ist alles gut bei dir?"

Er seufzte und wendete den Blick von mir ab.

"Tomas, rede mit mir."

Seine traurigen Augen schauten mich an. Es schnürte mir die Kehle zu.

"Wie konntest du das vor mir geheim halten?"

Ich blinzelte. "Was geheim halten? Das mit Ludmila ist doch gar nicht so lange her..", stotterte ich.

"Das meine ich nicht", sagte er.

Seine Finger kamen mein Gesicht ziemlich nahe. Er nahm mir die Brille ab.

Bevor ich wusste was als nächstes passierte, holte ich Luft und er nahm mir die Perücke vom Kopf.

"Das meine ich."

Mein anderes Ich (Violetta)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt