Kapitel 7: Mausetot.

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Jap, das wars also:

Mein Ende. Ich war tot. Mausetot.

16 Jahre waren eine viel zu kurze Zeit zum leben gewesen.

Nagut, ich hatte bis jetzt auch noch nicht viel daraus gemacht, aber was würde aus meinem Neuanfang werden?

Ich wollte doch zum ersten Mal im kalifornischen Meer schwimmen.

Zum ersten Mal eine richtige, beste Freundin finden und mich mit ihr treffen, um Nägel zu lackieren, Filme zu gucken und über andere Mädchen abzulästern, um mein Selbstwertgefühl zu steigern.

Und jetzt war ich dabei, zu sterben. Ernsthaft, ich bezweifle kaum, dass daraus keine Schlagzeile werden würde:

California, Mädchen, 16, stirbt vor Peinlichkeit wegen Modekatastrophe im Haus ihres Erzfeindes...

Ich saß gerade wie versteinert auf dem Sofa von Anne.

Im quitschpinken Daisy-Duck-Pyjama.

Mit einer riesigen Schüssel Popcorn auf dem Schoß.

Wahrscheinlich sah ich aus wie ein verfressener, pinker Penner und wem stand ich ausgerechnet gegenüber?

Dem Typen, der alles versucht hatte mich bloßzustellen, um mir das Leben schwer zu machen!

Geschockt starrte mich Cameron mit großen Augen an.

"DU?"

Ich verzog das Gesicht.
"DU?", äffte ich ihm nach.

Es war ja wohl offensichtlich, dass auf dem Sofa gerade eine zurückgebliebene Irre mit komischen Fressattacken direkt neben seiner Mutter saß. Ich halt.

Anne sah interessiert zwischen ihm zu mir hin und her.

"Ihr kennt euch? "

"Nein.", sagte ich mit übertrieben schüttelnden Kopf.

Er sah mich wütend an.
"MAMA, WAS WILL DIE HIER?"

"Jetzt reg dich doch nicht so auf. Das ist Amber. Sie ist mit ihrem Vater und ihrer Schwester gestern hierhergezogen. Das hab ich dir doch erzählt..."

"Ja, ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass ein heißes, intelligentes Mädchen neben uns einzieht...und nicht....DAS!", er machte eine angewiederte Handbewegung in meine Richtung.

Ich lächelte ihn säuerlich an.

Du mich auch.

Plötzlich rannten Pepper und Cora um die Ecke. Dabei schrie Cora wie eine Verrückte irgendwelche unlogischen Wörter durchs Haus und lachte sich ununterbrochen schlapp. "BANANENGANS! KAKERLAKENKIRSCHE!"

Pepper lief im Sturm Cora hinterher und wedelte dabei begeistert mit dem Schwanz.

Als er Cora sah, erschreckte sich Cameron dermaßen, dass er einen lauten Schrei von sich gab und nach hinten stolperte. Er landete direkt in einem Blumentopf.

"Scheisse!"

Ich konnte nicht anders und musste lauthals Lachen. Irgendwann stimmten auch Anne und Cora mit ein.

Cameron sah mich entsetzt an, bis ich zuende gelacht hatte. Er war knallrot im Gesicht.

Zuerst war ich überrascht, dass Anne mitlachte.

Normale Mütter hätten mich wahrscheinlich schon längst aus dem Haus geworfen, aber sie sah es ganz gelassen.

Ich stand entschlossen auf und umarmte Anne.

California Boys (Magcon FF)Where stories live. Discover now