Kapitel 16: Dresscode

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"Was ist mit....dem hier?".

"Scheußlich."

"Und...das hier?"

"Hässlich."

"Ach Amber!" Papa sah mich vorwurfsvoll an. Keine Ahnung, wie er es geschafft hatte mich in diesen Albtraum von Boutique zu schleppen.

Ich und er würden morgen in irgendein nobles Restaurant essen gehen. Ich wusste nicht wieso und ich wusste nicht wo. Das einzige was ich wusste war, dass ich ein extravagantes Kleid für diesen Abend brauchte.

Und jetzt saß ich hier mit verschränkten Armen auf einem kleinen Hocker und sah meinem Vater dabei zu, wie er mir einen Kartoffelsack nach dem anderen vor die Nase hielt und verzweifelt versuchte mich zu beeindrucken. Bisher ohne Erfolg.

"Kleider.sind.hässlich."

" Früher hast du es auch immer geliebt Kleider zu tragen!"

"Früher hab ich auch immer Sand aus dem Sandkasten gegessen."

Mein Vater seufzte.

"Probier doch wenigstens eins an."

"Nein!", protestierte ich.

Er hielt inne.

"Gut. Ich mache einen Vorschlag. Ich gehe jetzt in die Abendgarderobenabteilung für Männer und solange suchst du dir ein Kleid deiner Wahl aus. Wenn ich wieder da bin, hast du ein Kleid schon fertig anprobiert und ausgesucht..."

"...und wenn nicht?" Ich sah ihm herausfordernd in die Augen.

Er räusperte sich.

"Dann ziehst du etwas an, das ich aussuchen werde."

Seine Methode wirkte. Niemals würde ich etwas anziehen, dass Papa ausgesucht hatte. Lieber würde ich nackt gehen. Mein Ernst.

Hektisch stand ich auf.

"Schon okey! Ich suche ja!"

Papa grinste zufrieden und machte sich auf den Weg zur Männerabteilung.

Angeekelt begutachtete ich die Kleider.

Alle Farben. Alle Formen. Alle scheiße.

Nach geschlagenen zehn Minuten wühlen, entschloss ich mich eine Verkäuferin um Rat zu fragen.

Suchend schaute ich mich um und blieb an einem bekannten Gesicht hängen.

Ich formte meine Augen zu Schlitzen, um die Person besser zu erkennen und erschrak, als sie zu mir rüberschaute. Blitzschnell duckte ich mich.

Oh gott. Oh gott. Schnell weg hiiiieeeer.

Ich krabbelte auf vier Pfoten in eine leere Kabine. Ruckartig zog ich drinnen die Vorhänge zu und kauerte mich in eine Ecke.

Scheiße. Scheiße. Scheiße.

Was machte Sierra denn hier?

Sie hatte mich hoffentlich nicht erkannt. Nein, das wird nicht passieren.

Ich muss einfach weiterhin so tun, als hätte ich sie nicht bemerkt.

Entschlossen machte ich meine Augen zu und atmete einmal tief ein und wieder aus. Ganz ruhig, Amber! Ich stellte mich hin und sah in den Spiegel. Mein Pferdeschwanz war hübsch nach hinten gebunden. Mein weißes Top hatte ich sorgfältig in meine Highwaiste-Hose gesteckt. Ich zupfte an meinem Cardigan, den ich darüber trug und lächelte in mein Spiegelbild.

Niemand kann dir was anhaben. Bleib Stark.

Vorsichtig zog ich die Vorhänge vor und erschrak mich fast zu Tode.

California Boys (Magcon FF)Where stories live. Discover now