PROLOG+ Kapitel 1: Umzug und weg!

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Hallo.

Ich heiße Amber. Amber Hallington.

Ich will das Klischee der zerbrochenen Familie und den ärmeren Verhältnissen einer weiblichem Hauptprotagonistin nicht einhalten, jedoch ist leider genau das bei mir der Fall.
Tja.
Es ist nunmal nicht immer alles ringelrangelsonnenschein.
Das Leben kann halt auch ziemlich beschissen sein.

Ich lebte mit meinem Vater und meiner kleinen Schwester Cora in einem verlassenen Wohnviertel der Bronx am Rande des letzten Kaffs von New York. Unsere Mutter verließ uns, als Cora gerade geboren wurde.
Der Grund? Unklar. Sie verließ uns und nahm das Geld mit. Der Grund? Unklar.

Kein Wunder, dass ich nach einiger Zeit auf die schiefe Bahn geriet und mich der Drogen- und Alkoholkonsum packte.
Ich hatte damals ein paar Freunde, aus denselben Verhältnissen wie ich. Kylie, Harry, Zayn und Lindsay.
Wir hingen oft gemeinsam ab.
Nunja... abhängen. Ich weiß ja nicht, was für euch abhängen bedeutet, aber ich bin mir fast hundertprozentig sicher, dass wir verschiedene Vorstellungen davon haben.
Der Drang nach Neues, dann das illegale Besorgen und das Rennen vor der Polizei.
Normaler Tagesablauf. Glaubt ihr nicht?
Natürlich nicht. Ich wisst ja gar nicht, wie unvorstellbar gut ihr es doch habt...

***

FREITAGMORGEN. 3 TAGE VOR SCHULBEGINN

Ich erwachte mit einem heftigen Kater von letzter Nacht.
"Scheisse!"
Müde haute ich mir mit der Hand gegen die schmerzende Stirn in der Hoffnung, dass es besser werden würde. Fehlanzeige.
Noch halb verschlafen, rollte ich mich, wie ein fettes Walross vom Bett und schlurfte durch den Flur ins kleine Badezimmer nebenan. Ich putzte mir meine Zähne und nahm danach eine erfrischende Dusche, bevor ich mir meinen Plüschbademantel überwarf.
Zum Glück, milderten sich die Kopfschmerzen nun etwas. Besser wurde der Morgen dadurch trotzdem nicht.

In der Küche stand Dad und machte sich gerade einen seiner heißgeliebten Kaffees. Am Tisch saß meine kleine Schwester Cora und malte mit Wachsmalstiften etwas in ihr buntes Malheft.

Cora war fest davon überzeugt, irgendwann Künstlerin zu werden.
Auch, wenn dieser Traum etwas weit hergeholt war, (weil sie eigentlich genauso gut malte, wie ich mit 2,1 Promille) aber besser als gar kein Traum. Ich meine, manche Kinder in ihrem Alter liefen mit Leggins und roten Lippenstift durch die Straße und träumten von einer Karriere als Profistripperin.

"Guten Morgen", murmelte ich müde und holte mir Orangensaft aus dem Kühlschrank.

"Guten Morgen? Amber, es ist zwei Uhr nachmittags! " Dad sah mich streng an.

Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern und nahm mir ein Glas aus dem Küchenschrank.
"Kinder, so kann das nicht weitergehen." Er seufzte und setzte sich an den Tisch neben Cora.
Dad sah gekränkt und müde aus. Eigentlich so wie jeden Tag. Dicke Augenringe befanden sich unter seinen trägen Augen und an seinem Kopf konnte man seine vielen grauen Haare zählen. Er tat mir leid.

Ich setzte mich besorgt zu ihm an den Tisch.
"Dad, ist....alles in Ordnung? "

Er sah mich lange und intensiv an, so als würde er kurz zögern. Dad holte tief Luft, bevor er sprach.
"Amber, Cora..." Cora blickte von ihrem Heft hoch.

"...Ich habe eine Entscheidung getroffen." Ich sah ihn fragend an. Mein Vater seufzte ein zweites Mal, als er langsam fortfuhr:

"Mein Chef hat mir eine Beförderung gegeben und dazu eine neue Stelle in einer anderen Firmenabteilung. Sie bringt uns mehr Geld ein und ich müsste auch nicht mehr so lange arbeiten..."

Ich sprang begeistert auf und auch Cora klatschte fröhlich in die Hände.
"Aber das ist doch toll, Daddy!"

Endlich! Auf diesen Moment hatte ich so lange gewartet. Bessere Verhältnisse! Keine kriminellen Taten mehr! Neue Klamotten! Ein neues Leben!

Er sah uns traurig an. Angst machte sich in mir breit. Natürlich. Die Sache musste einen Haken haben.

"Das Ding ist nur so... dass die neue Stelle nicht hier... sondern in California ist..."

Ich musste schlucken. "Warte...Was?"

"Es tut mir so leid, aber ich kann nicht anders. Wir können dieses Leben doch nicht so weiter fortführen, wie es war. Victoria ist weg und ich muss versuchen euch alleine aufzuziehen. Als einziges Elternteil, ist das verdammt hart, wenn man nur wenig Geld verdient. Ich habe die Stelle schon angenommen. Der Umzug beginnt morgen früh. Ihr werdet das Haus wirklich mögen. Es ist ein Erbstück meines Chefs..." Er versuchte positiv zu klingen, doch vergaß dabei, die Tatsache zu bedenken, von was er hier gerade sprach.

Mir kamen die Tränen. "UND WAS IST MIT UNS? UNSERER SCHULE? UNSEREN FREUNDEN?"

"Ich habe euch schon an Schule und Kindergarten angemeldet. Ihr werdet dort sicher neue Freunde finden."

Ich sah ihn fassungslos an. "Ich werde nicht gehen. Nicht mit so einem schrecklichen Vater wie dir!"

"Amber!" Er wurde laut.

"NEIN!"

"Doch Amber, das wirst du! Jetzt geht in eure Zimmer! Und packt eure Sachen, sonst werdet ihr morgen wohl oder übel ohne Sachen nach California fahren!", bebte mein Vater mit erhobener Stimme.

Nein. Das war nicht fair. Nein. Nein.

Wütend rannte ich in mein Zimmer und knallte die Tür hinter mir zu. Ich lies mich schluchzend auf mein Bett fallen, sodass es knarzte.
Im gedämpften Lärmschutz meines Kopfkissens heulte ich, was das Zeug hielt.

Ich rief direkt Harry an. Mailbox. "Scheisse, man!" Ausgerechnet jetzt, wo ich meinen besten Freund am meisten brauchte, war er nicht da! Auch Kylie erreichte ich nicht. Ich versuchte es auch bei Lindsay und Zayn. Nichts. Ich fühlte mich schrecklich allein.

SAMSTAGMORGEN. 2 TAGE BIS SCHULBEGINN.

Die Kartons waren fertig in den Umzugslastwagen getragen und selbst ich hatte es geschafft, meinen Dickschädel zu überreden, meine Koffer zu packen und meinem alten Leben Lebewohl zu sagen.
Ich wusste selbst, dass Drogen, Alkohol und jede Menge Partys nicht mein Leben bestimmen durften und vor Allem, dass mein Vater diesen Job brauchte und wir genauso.
Es war eine Riesenchance für ihn und ich wollte ihm das nicht kaputtmachen.

Ich setzte mich vorne in den Wagen und machte mich auf eine verdammt lange Fahrt bereit.
Ich hatte meinen Freunden eine Nachricht gesendet, aber anscheinend war niemand gekommen, um mich zu verabschieden.
Das wunderte mich auch kaum. Bestimmt waren sie gerade noch im Rausch einer umwerfenden Party letzter Nacht und hatten meine Anwesenheit beim ganzen Koks schon längst vergessen.

Seufzend setzte ich mir meine Sonnenbrille auf, stopfte mir meine Ohrstöpsel ins Ohr und Dad fuhr los.

California, ich komme!

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OMG MEINE ERSTE STORY, HAHAHAHA!!

Dieses Kapitel war eine kleine Einleitung und dient als kleiner Vorgeschmack dieses Buch, es wird also noch interessanter keine Sorge :)

Danke fürs Lesen!^^

California Boys (Magcon FF)Where stories live. Discover now