Kapitel 52: Confused heart

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Ich wurde durch die Menge gezogen und tausend neugierige Blicke stachen mir in den Rücken.
Wahrscheinlich eher wegen der Tatsache, dass es sich offensichtlich schon rumgesprochen hatte, Nash und ich seien ein Paar. Und jetzt hang ich heulend an seiner Hand und wurde energisch aus der Schule geführt.
Für Außenstehende könnte das auch nach Beziehungsstress aussehen.

Als wir auf dem Parkplatz standen, war dieser so gut wie leer.
Alle Schüler befanden sich in der Cafeteria zur Mittagspause.
Nash blieb stehen und schaute besorgt zu mir runter.
"Wieso hast du mich nicht eingeweiht?", fragte er.

"Was meinst du?"

Er durchbohrte mich mit seinem vorwurfsvollen Blick.
"Dass Kylie für die Mobbingattacken zuständig war."

Mein Atem wurde langsamer.
"Ich habe noch mit niemanden darüber gesprochen. Ich musste mir erst selbst noch darüber klar werden. Tut mir leid."

Nash schüttelte seufzend den Kopf und zog mich in den Arm. "Dafür musst du dich nicht entschuldigen, Amber."
Ich vergrub mein Gesicht in seiner weichen Brust und inhalierte den vertrauten Duft seines Aftershaves. Es beruhigte mich.
"Amber, bitte versprich mir etwas: Wenn es dir schlecht geht, kommst du immer zuerst zu mir. Ich bin für dich da, hörst du? Egal welche Uhrzeit, egal welche Entfernung uns trennt. Du kommst immer zuerst zu mir."
Natürlich konnte ich ihn verstehen. Vertrauen war nunmal wichtig in einer Beziehung.

Er schob mich an den Schultern ein Stück von sich, um mir in die Augen sehen zu können. "Versprichst du es?"

Ich schluckte. "Ja."
Ein zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen.
Wir liefen noch ein Stück über den Schulhof und setzten uns auf eine Bank.

Zunächst schweigten wir eine Weile und Nash blickte starr und nachdenklich auf seine Schuhe.
Mir war die Stille unangenehm, also beschloss ich ein Gespräch anzufangen.
"Wir sind also jetzt ein Paar?"
Das war jetzt nicht unbedingt der beste Einsteiger in ein Gespräch, aber wenigstens schaffte ich es, dass Nash mich anschaute. "Kann man so sagen, oder?"

Ich lächelte. Er war sich wohl genauso unsicher in der Sache, wie ich.
"Amber, ich will aber trotzdem nicht, dass sich deswegen etwas zwischen uns ändert."

Ich schüttelte versichert den Kopf. "Wird es nicht. Wir bleiben Freunde... mit dem Unterschied, dass...wir zusammen sind...schätze ich..."

Und dann beugte er sich zu mir runter und küsste mich.
Zum zweiten Mal heute, küsste ich Nash Grier. Meinen Freund.
Und es war... schön.

Ein Schatten fiel plötzlich über uns und ich löste mich von Nashs Lippen, die mir bereits etwas zu aktiv geworden waren.
"Mist, haben wir den Gong überhört?"

"Nein", antwortete Cameron bissig. "Ihr dürft euch noch ganze fünf Minuten lang besabbern."

Ich schreckte gedemütigt zurück. Warte, wieso gedemütigt? Ich brauchte mich nicht rechtfertigen. Nash war mein Freund.
"Was machst du denn hier?"

Carter stand hinter ihm mit einem Stapel Zeitungen im Arm. Er grinste. "Das sollten wir wohl eher euch fragen. Wir holen etwas für Mr. Higgens."

"Oh.", sagte ich.

"Hi, Nash.", sagte Carter.
Nash nickte ihm hinzu, beobachtete aber Cameron, dessen Gesicht kalt und hart wirkte.

"Nun ja, wir lassen euch beiden Schnuckelchen mal da weitermachen... wo ihr aufgehört habt."
Carter zwinkerte uns vielsagend zu, als er an Camerons Arm zog.
"Bis dann, Amber. Ciao, Nash!"

Cameron steckte die Hände in die Taschen. Er wich meinem Blick aus, als er davonschreitete und mir drehte sich der Magen um.

"Was hat der Typ eigentlich für ein Problem?", fragte Nash, als würde er gerade nicht über seinen ehemaligen besten Kumpel sprechen, sondern über einen Fremden.
Ich fragte mich, warum sie schonwieder zerstritten waren. Letztens schienen sie noch ziemlich gut befreundet und jetzt herrschte wohl wieder Eiszeit zwischen den beiden.

California Boys (Magcon FF)Where stories live. Discover now