Kapitel 45: The breath of a fighter

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Pablo stand vor unserer Gruppe.
In den Händen hielt er eine Pistole.
Und er zielte...
...genau auf mich.

Mein Atem zitterte und ich spürte, wie mir kalter Schweiß Stirn und Rücken runterlief.

Er könnte jeden Moment abdrücken.

Falls die Waffe geladen war und er wirklich vorhergesehen hatte, mich umzubringen, dann könnte ich innerhalb ein paar weiteren Sekunden tot sein.

Meine Freunde wichen schnell zur Seite. Kylie klammerte sich erschrocken an den Saum von Carters Jacke. Lucy entfuhr ein entsetzter Schrei, Cameron und Nash versteiften auf der Stelle.

"P-pablo...", flüsterte ich leise. Hundert Gedanken rasten durch meinen Kopf. "D-denk g-gut d-darüber nach, w-was d-du da tust."

Er kam mit langsamen Schritten auf mich zugelaufen und blieb irgendwann schließlich kurz vor mir stehen.

Die Waffe war immernoch auf mich gerichtet umd auch, wenn er es in diesem Moment nicht hätte zugeben wollen, spiegelte sich sichtbare Unsicherheit in seinen dunklen Augen wieder.

Flüßiges Blut schimmerte an seiner Unterlippe. Die Wunde hatte Cameron ihm vor einer Weile zugefügt.
"Ich habe gut nachgedacht.", sagte er mit seiner rauen Stimme.

"Warum?" Ich sah ihm fest in die Augen.

Außer das panische Atmen meiner Freunde, war es in der Halle totenstill.

"Ich werrde nicht wegen euch in den scheiß Knast kommen!" Sein Brustkorb hebte und senkte sich schnell.

"Wenn du jetzt jemanden tötest, kommste es erst Recht rein.",fiel Carter spöttisch ein, doch er wurde von Pablos agressiven Ton unterbrochen.

"SCHNAUZE!"

Sofort starrte Carter wieder stumm auf den Boden. Ich hörte Kylie schniefen.

"IHRR SEID SCHULD!", schrie er. "IHRR HABT DIE BULLEN GERRUFEN!"

Jetzt machte Cameron einen Schritt auf uns zu. "Verdammte Scheiße, wir haben sie nicht gerufen!" Er biss sich auf die Lippe, um vom Schmerz seiner Wunden bestmöglich abzulenken. Man konnte deutlich sehen, wie schwach er war. Es bräuchte nicht viel und er würde wie ein einziges Kartenhaus zusammenklappen.

Pablo verdrehte wütend die Augen. "Achja? Werr denn sonst?"

Es folgte eine kurze Pause.

"Ich."
Alle Köpfe drehten sich zu Nash.

Cameron sah ihn ungläubig an. "Was?"

Auch ich musste schlucken.

"Ich habe die Polizei gerufen." Nash sah standhaft zu mir und Pablo. "Ich dachte, wir könnten Hilfe gebrauchen. Ich hatte Angst um Amber und um Cameron und um jeden hier..."

Camerons abscheuender Blick glitt an Nash vorbei als er ein kaum überhörbares Scheiß Verräter vor sich hinzischte.

Pablo stand vor mir mit ausgetreckten Armen. Er sah weder zu Cameron, noch zu Nash. Er starrte mich an, seine Waffe weiterhin auf meinen Brustkorb gezielt.

Ich dachte in diesem Moment an gar nichts. Normalerweise würde man behaupten, dass unvorstellbare Angst in einem vorgehen würde, doch es wunderte mich leicht, dass ich zu diesem Zeitpunkt keine einzige Emotion verspürte. Ich wusste nicht genau, was ich tun oder sagen sollte, dass er mich verschonen könnte, also sagte ich garnichts. Mein Kopf war irgendwie blockiert. Ich schaffte es nicht, mich zu bewegen.

"DU!", giftete er mich an. "Du bist an allem Schuld. DARRAN, DASS ICH KRIMINELL WERRDEN MUSSTE! DARRAN, DASS ICH HIERR GELANDET BIN!"

Ich traute mich kaum, ein weiteres Wort zu sagen.
In diesem Moment begriff ich, wie gestört dieser Typ eigentlich war...

California Boys (Magcon FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt