Kapitel 56

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PoV Akaya

»Willst du M & M's haben? Ich hab dir extra die blauen übrig gelassen.«
Es war der nächste morgen und der kleine Miko stand mit einem Lächeln in meinem Zimmer, präsentierte stolz seine Zahnlücken.
Schon jetzt sah er sehr sympathisch aus.
Große braune Augen,gebräunte Haut und dann dieses hinreißende Grinsen.
Göttlich, er wird bestimmt mal ein Mädchenschwarm.

Er hatte es sich gemerkt, gemerkt das die blauen meine Lieblinge waren.
Obwohl Sophie, seine kleine Freundin, meinte dass alle gleich schmecken würden.
»Klar, danke.« sagte ich, verließ nur ungern Levi's Arm und setze mich auf.
Klopfte auf das Bett was den Jungen noch mehr Grinsen ließ.

Ohne zu zögern setzte er sich im Schneidersitz auf mein Bett und begutachtete fachmännisch seine kleinen Zehen.
Dieses Verhalten irritierte mich nicht mehr, er war einfach so..so komisch-süß.
Also ließ ich ihn machen und nahm die Tüte mit den Schokodingern an mich.

»Du Layla?« er nannte mich immer so.
Es war der Name seiner Mutter und da es ihn glücklich machte mich so zu nennen, waren mir die Hintergründe gleich.
»Mh-Mhm?« brummte ich, war noch zu müde.
»Kannst du mich vielleicht mal malen? Ace meinte du malst wie ein Gott.«
Das hatte er gesagt?
»Warum nicht? Lass mich nur wach werden, okay?«
Eifrig nickte er, klettert anschließend auf Levi und weckte ihn somit.

»Es macht gar kein Spaß auf ihm rumzuspringen!« murrte der Kleine.
»..ich glaub, ich such mal Bella. Die ist wenigstens bequemer!« sagte er mit abschätzigem Blick auf Levi, dieser sah ihn nur verstört an.

»Tschau Layla!« sagte er fröhlich und flitze aus dem Zimmer.
»Warum nennt der dich eigentlich so? Ist mir schon gestern Abend aufgefallen.« fragte Levi in seiner perfekten, trockenen Morgenstimme.

Ich zuckte nur mit den Schultern.
Eigentlich kannte ich die Geschickte von jedem hier.
Mila - sie hat eine Familie aber alle, sie eingeschlossen, fanden eine Wohngruppe besser geeignet.
Ben und Ryoto - wurden von ihrer überforderten, alleinerziehenden Mutter weggegeben. Seit Jahren kein Kontakt.
Ace - Familie durch Drogen verloren.
Wurde von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gegeben.
Sophie - das Geld vom Amt reichte nicht, ihre zwei Mütter wollten ihr ein besseres Leben ermöglichen.
Aber Miko? Keine Ahnung.

Seufzend ließ ich mich zurück ins Bett fallen zumindest bis mein Blick auf die Uhr fiel.
7:30 Uhr, fuck.
Ich hatte verschlafen.

»Scheiße, ich muss los!« schrie ich auf.
»Beruhige dich. Ich fahr dich.«
erleichtert atmete ich auf.
Gestern noch hatte er mir erzählt das er mit dem Motarrad seines Onkels hergekommen war.
Ja, über die lange Strecke war das wirklich verrückt. Aber es war Levi, was erwartete ich?

»Können wir über gestern Nacht reden? Du hast ehrlich nicht falsch gemacht und mir ist das voll-«
sofort stoppte ich ihn.
»Levi, es ist okay. Du musst nicht drüber reden. Worüber ich lieber reden willst ist..willst du immer noch clean werden?«
Er nickte sofort. Ein gutes Zeichen.

»Das ist..schön. Lass uns gleich noch vor der Schule den ganzen Mist loswerden.« befahl ich.
Er nickte nur stumm, führte mich zu seiner großen Tasche und nahm alles heraus.
Es war viel, zu viel für nur eine Woche Aufenthalt.

»Gut, gib mir mal dein Handy.« er zögerte kurz, machte es dann aber doch vom Laden ab und reichte es mir.
Ich löschte die Nummer von seinem Dealer.
Wusste welche es war da ich mal den gleichen hatte.

Ich stopfte alles in einen Müllsack und zog mich anschließend an.
Levi, lässig wie er war..zog einfach nur eine Jogginghose über und warf sich eine Lederjacke über seinen nackten Oberkörper die ich sofort zumachte.
Niemand außer mir durfte ihn so sehen.

»Können wir?« fragte ich woraufhin er wieder nur nickte.
Ich schnappte mir den Müllsack und lief die Treppen runter.
Manchmal fuhr uns Amelie aber meistens fuhren wir alle mit dem Bus.
Alle anderen waren schon weg.
»Nett..« brummte ich, nahm mir und Levi noch einen Schokoriegel aus der Schale in der Küche mit und verließ das Haus.

»Und du kommst klar während ich in der Schule bin?«
»Ja, ich denk mal erst morgen oder heute Nacht wird's richtig schlimm.« sagte er beschwichtigend, beruhigte mich trotzdem nur halb.
»Apropos musst du nicht eigentlich auch zur Schule?« fragte ich als ich mich hinter ihm aufs Motorrad schwang und er mir seinen Helm gab.
»Doch aber ich hab mich für eine Woche befreit.«
Er hatte sich selbst befreit? Schwänzen traf es da schon eher.

Noch vor der Schule warf ich beim Fahren den Sack in einen Mülleimer, traf überraschenderweise.
Es war schön mit ihm zu fahren.
Und damit meine ich nicht nur, meine um seinen Körper geschlungenen, Arme sondern auch das Gefühl.
Pures Adrenalin strömte durch mich als er mit einer bahnbrechenden Geschwindigkeit die Straßen entlang fuhr.
Ich fühlte mich frei, unabhängig und glücklich.
Und das war etwas was ich immer fühlen wollte, mit ihm.

Viel zu schnell war die Fahrt vorbei und er setzte mich vor der Schule ab.
Erntete ein paar Blicke von aufgedackelten Tussis, er war eben einfach ein Blickfang.

Schnell drückte er mir einen Kuss auf die Lippen und brauste dann davon.
Ein glückseliger Seufzer verließ meinen Mund und für den Rest des Tages hatte ich ein Dauerlächeln auf den Lippen.

Drugs Love | Levi x OcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt