Kapitel 14

2.2K 115 11
                                    

PoV Levi

Was sollte ich jetzt tun?
Natürlich würde ich ihr nachgehen doch ich stellte mir die Frage ob ich ihrer Familie jetzt oder ein anderes Mal eine Ansage machen sollte.

»Ihr solltet wirklich euer Verhalten überdenken,dringend« mit diesen Worten stand ich auf und machte mich auf die Suche nach Akayas Zimmer welches ich schnell fand.

Zögernd betrat ich den Raum und sah wie sie wütend die Wand anstarrte.
Ihre Fingernägel waren dabei fast schmerzhaft aussehend in ihre Oberschenkel gedrückt.

Ich ließ mich einfach neben sie auf den Teppich fallen und löste ihre in den dünnen Stoff ihrer Jogginghose verkrampften Hände.
Ihre Hände die in meinen langen waren komplett versteift.

»Das du diese verstrahlten und dummen Menschen jeden Tag aushältst ist echt tapfer. Meinen Respekt hast du«
Daraufhin grinste sie leicht und ihre Hände entspannten sich merklich weshalb ich sie und ihre Wärme losließ.

»Tut mir leid das du dir das geben musstest« sagte sie und strich sich die Haare aus den Augen.
»Tch..das Einzige was mich stört ist dass du das jeden Tag ertragen musst«
Sie zuckte mit den Schultern und fing an Fussel von ihrem Teppich zu zupfen.

Erst jetzt sah ich mir ihr Zimmer genauer an.
Es war ansprechend eingerichtet aber ein bisschen vermüllt..das heißt ein paar Klamotten lagen auf dem Boden,der Schreibtisch war unordentlich und leere Flaschen standen herum.

»Ich will raus,einfach weg« sagte sie und stand auf.
»Was?«
»Lass uns rausgehen«
»Gerne aber machst du es damit nicht schlimmer? Ich will nicht das du noch mehr Stress mit deinen Eltern bekommst«
Sie winkte ab und zog sich eine Lederjacke die in einer Ecke lag über.

»Viel schlimmer kann es eh nicht mehr werden«
»Schlimmer geht immer aber wenn du meinst« zögernd stand ich auf und folgte ihr aus ihrem Zimmer wobei ich mir in Gedanken notierte es bei der nächsten Gelegenheit blitzeblank zu putzen.

»Na..wo geht ihr beiden denn hin?« frage der Kerl der wo ihr Vater ist.
»Raus,Michael« sagte sie mit einer solch schneidenden Stimme das der Flur kälter schien als gerade eben noch.
»Das wird deine Mutter aber nicht gefallen..du weißt doch welche Angst sie immer um dich hat«

Akaya schnalzte nur genervt mit der Zunge und schob den dürren Kerl zur Seite.

»Du redest deinen Vater mit seinem normalen Namen an?« fragte ich sie als wir die Treppen nach unten liefen.
»Sie Beide,ja. Nicht alle Eltern verdienen es auch als Eltern bezeichnet zu werden«

»Also wo willst du hingehen?« fragte ich.
»Am liebsten raus aus dieser Stadt aber vermutlich reicht ein gemütlicher Platz auf einer Wiese auch«
»Wiese?«
»Ja..Gras ist weicher als Holz«

Und so liefen wir mit der Sonne im Rücken die Straßen hinab bis wir eine Hügel fanden der nur so vor Grass und Moss wucherte.
»Das siehst kuschelig aus« meinte sie nur und ließ sich gleich darauf in das grüne Bett fallen.

Es war weit und breit kein Sand oder Dreck zu sehen also setzte ich mich zur ihr und riss aus Langeweile ein paar Grashalme heraus.

»Das Gras hat dir nichts getan..« hörte ich sie sagen und ließ von dem Grünzeug ab.
»Was ist der Sinn des Lebens?« fragte sie mich plötzlich.
Eine Frage die wohl schon jeder einmal gehört oder Gelsen hat.
Eine Frage auf die ich keine Antwort wusste.

»Mmh..keine Ahnung. Was denkst du?«
»Also ich denke das für jeden der Sinn des Lebens unterschiedlich ist. Manche leben für ihre Arbeit und das ist alles was sie brauchen und andere haben es sich als Lebensaufgabe gemacht ihren Seelenverwandten zu finden..jeder hat eben einen anderen Grund um zu leben..«

»Und was ist deiner?« fragte ich sie und starrte dem Himmel an.
»Du« sagte sie knapp und fast hätte ich mich an meiner eigenen Spucke verschluckt.
Es war nicht leicht mich zu überraschen doch sie hatte es geschafft.

»Doch im Ernst..das einzige Gute in meinem Leben bist du« ihr Lächeln welches sie mir daraufhin steckte war aufrichtig und fast hätte ich mich darin verloren.
»Aber ist ein Grund zum Leben nicht ein bisschen wenig..?«
Schnell schüttelte sie den Kopf.
»Gefährlich wird's erst wenn man gar keinen Grund mehr hat«

Verdammt..wie konnte ein Mensch nur so Recht haben?
»Was war denn als wir uns noch nicht kannten..hattest du da keinen Grund?«
Ihre düstere Miene änderte sich daraufhin schlagfertig und sie grinste mich an.
»Doch. Die einzige Sache die mich am Leben gehalten war das ich wusste das irgendwann jemand kommt mit dem das Leben wieder einen Sinn macht..mit dem es wieder Spaß macht!«

Jetzt konnte ich mir einen Grinsen beim besten Willen nicht mehr verkneifen.
»Oh mein Gott! Levi..d-du hast gelächelt?«
»Ganz offensichtlich du Idiotin..« sagte ich schmunzelnd und ließ mich schlussendlich auch ins Gras fallen.
»Du hast ein schönes Lächeln..und schöne Zähne« meinte sie als sie mich nachdenklich musterte.

»Schöne Zähne?«
»Ja,so schön weiß«

»Tch..das sagt die richtige. Deine sehen aus als würdest du in deiner Freizeit nichts anderes machen als sie zu putzen«
Daraufhin lachte sie und schloss ihre Augen.

Und so verbrachten wir zwei weitere Stunden bevor wir uns verabschiedeten und beide in unterschiedliche Richtungen liefen.

Drugs Love | Levi x OcOnde histórias criam vida. Descubra agora