Kapitel 21

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PoV Akaya

»Und was jetzt?« fragte ich.
»Jetzt bring ich dich in dein Zimmer,wir haben hier Zweierzimmer das heißt du hast einen Mitbewohner. Wir haben hier ein ganz tolles Konzept. Jeder verbringt hier zwei Wochen und hat wenn er ankommt jemanden der das Schlimmste schon hinter sich hat. Dein Mitbewohner ist schon seit einer Woche hier und wenn er dann geht kommt jemand neues zu dir auf den du dann aufpassen kannst. Toll,nicht?« plapperte sie aufgeregt.

»Ja..toll«
Toll das wir hier gegenseitig füreinander Babysitter spielen aber an sich ist diese Idee ganz gut.

»Bettzeit ist um 22 Uhr und Aufstehen ist um 8 Uhr. Du hast viel Freizeit..gerade am Anfang hast du wahrscheinlich nicht viel Lust auf irgendetwas aber das legt sich bald. Du hast täglich Therapie und wenn du dich zu schwach zum aufstehen fühlst kommt der Therapeut zu dir«

»Cool..« sagte ich und versuchte schon jetzt mir alles zu merken.
»Unsere Anstalt ist besonders auf Jugendliche spezialisiert aber hin und wieder sind hier auch ältere Leute,die aber ein eigenes Haus haben. Zwei der Drei Häuser hier sind alleine für Menschen bis maximal 21 cool,oder?«
Sie wirkte ziemlich stolz.

»Das ist deshalb so cool weil die Tennies dann viel Zeit haben sich untereinander kennenzulernen und auszutauschen«
»Ähm und was mache ich wenn ich Hilfe brauche?«
Immer und immer wieder hatte ich einen kalten Entzug gestartet und ich erinnerte mich vage an die grauenhaften Momente.

»An deinem Bett hängt eine Klingel wie beim Krankenhaus die kannst du einfach drücken. Ach und noch was..jeden Abend kommt jemand und gibt dir Tabletten damit du zumindest ein paar Stunden schlafen kannst bevor dir Übelkeit und der ganze Mist richtig reinballert«

Einfach fantastisch.
Klang ja nach ein paar spaßigen Tagen.

»Aber mach dir keine Sorge. 30 Prozent der Tennies bleiben nach unserem Entzug clean«
30 Prozent,das ist wohl nicht schlecht.
»Ähm..welche Entzugsart praktizieren sie hier?«
»Das kann man sich selber aussuchen beziehungsweise die Sorgeberechtigten. Die meisten hier machen allerdings einen warmen Entzug-du nicht«
Das hat Frau Bebel schon im Vorfall abgeklärt,sie meinte es geht schneller und könnte dein Selbstvertrauen stärken«

Sie zuckte mit den Schultern und ich bekam sofort Angst.
Ich wollte diesen Horror nicht noch einmal durchmachen müssen.
»Hey,keine Sorge. Du musst nicht komplett ohne Medikamente auskommen. Bloß kein Methadon.«
Das beruhigte mich nicht wirklich.
Ich wollte nicht mehr leiden.

Doch ich sagte nichts.
Was hätte ich auch groß tun können?
Innerlich hatte ich mich schon so oft verflucht.
Dafür das ich überhaupt erst mit dem Mist angefangen habe.

»Wir sind da!« trällerte sie und öffnete die Tür nach einem kurzen Klopfen.
Das Zimmer welches wir dann betraten war geräumig.
Die Wände waren in einem hellen Orange gestrichen,die Vorhänge waren ebenfalls orange.

Die Betten,der Tisch plus Stühle und der große Schrank waren weiß und durch das große Fenster schienen die letzten Sonnenstrahlen.
»Guten Abend,Aaron..das ist deine Zimmernachbarin. Vertragt euch,ja? Und viel Glück noch!« sagte sie und verließ noch bevor ich etwas sagen konnte das Zimmer.

»Hey« sagte der Junge mit dem blauen Haaren der auf dem Bett lag,die Nase in einer Zeitschrift versteckt.
»Hallo« erwiderte ich knapp.
Erst jetzt fiel mir auf das ich nicht wusste wo meine Sachen waren.
»Tasche steht auf dem Stuhl« meinte der Junge mit den blauen Augen als er meinen suchenden Blick sah.

Und tatsächlich-auf dem Stuhl der neben dem Tisch stand lag meine Tasche mit Klamotten.
»Vorhin war so ne' Frau hier und hat das abgelegt«
Das war wohl meine Begleitung die mich nicht mal verabschiedet hat.

»Danke..« sagte ich und kramte mein Handy hervor.
An diesem Ort gab es kein W-LAN aber zum Glück hatte ich meine mobilen Daten.
Ich schrieb nur schnell Levi eine Nachricht da ich echt müde war:

Hey,Spinner!:)
Ich bin gut angekommen und geh jetzt gleich schlafen. Pass auf dich auf und stell nichts dummes an,ja?
Wünsch mir Glück ^^

Auf die Antwort wartete ich gute zehn Minuten.

Du brauchst kein Glück,du bist stark.
Wie auch immer..du schaffst das.
schlaf gut

Glücklich steckte ich mein Handy weg und ging  mit meinen Schlafsachen in das Bad welches sich schon in unserem Zimmer befand.
Dusche,Klo,Waschbecken und Spiegel,das wichtigste halt.

Schnell zog ich mich um,putze meine Zähne und band meine Haare zu einem Zopf zusammen.
Auch jetzt ging es mir verhältnismäßig gut.
Sonst schrie mein Körper schon nach wenigen Stunden nach der Droge,doch gerade ging es.

»Ich bin übrigens Akaya« meinte ich zu dem blauhaarigen als ich in mein Bett schlüpfte.
»Und ich Aaron..Lust auf noch ein bisschen Smalltalk?«
Wer fragte sowas einfach so? Aber gut.

Eigentlich war ich hundemüde aber es konnte nicht schaden etwas mehr über ihn zu erfahren.

»Klar« sagte ich und richtete mich mit der Decke die um mich gewickelt war auf.
»Wie alt bist du?« fragte er und klappte die Zeitschrift zu.
»16,du?«
»18..woher kommst du?«
»Aus einem kleinen Ort,kennt mal nicht«
»Ich auch..ich lebe seit ich denken kann in einem mickrigen Dorf«

»Gefällst dir da nicht?« fragte ich ihn.
»Es ist okay.Langweilig aber okay,und bei dir? Magst du dein Zuhause?«

Autsch.
Das tat kurz weh.
Denn eine Sache die ich wieder vergessen war,war das ich kein Zuhause hatte.
Keine Familie.
Eigentlich hatte ich nur noch Levi,doch selbst ihn "hatte" ich nicht mehr.

Doch einem fremden meine Lebensgeschichte zu erzählen war nicht wirklich mein Ding als zuckte ich nur kurz mit den Schultern.
»Es ist ganz..schön« sagte ich und hoffte dabei möglich überzeugt zu klingen.

»Tut mir leid« sagte er und auf mein verwirrtes "Was?" sagte er locker: "Ich hab in Augen gesehen das ich dich verletzt habe,sorry"

Drugs Love | Levi x OcDonde viven las historias. Descúbrelo ahora