Kapitel 6

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PoV Akaya

Hektisch steckte ich mein Handy in meine Hosentasche und raste regelrecht aus dem Zimmer.
Levi's Wohnort war mit dem Fahrrad nur 15 Minuten von mir entfernt.

»Was wird das!?« fragte meine Mutter als ich sie förmlich über den Haufen rannte und zur Tür sprintete.
Ich wusste nicht was mit ihm los war,wusste nur das er Hilfe brauchte.

»Du gehst jetzt nirgendwohin..wir bekommen gleich wichtige Gäste!«
Vor anderen Leuten spielen wir immer die perfekte Familie doch dafür hatte ich jetzt keine Zeit.
»Mietet euch doch ne' Tochter..ich muss weg«

Ich ließ sie nicht einmal mehr antworten sondern knallte die Tür hinter mir zu.
Rannte die Treppen runter und sprang auf mein Fahrrad welches noch immer angelehnt an der Wand stand.

Ich war eine kleine Ewigkeit nicht gefahren doch es klappte problemlos was auch daran liegen könnte das meine oberste Priorität gerade Er war und mich die ganzen Fußgänger und Autofahrer relativ wenig interessierten.
Und auch der Regen interessierte mich nicht wirklich.
Hatte nicht einmal Angst mit dem Fahrrad auszurutschen.

Nach nicht mal 15 Minuten und mit viel Hilfe von Google Maps stand ich vor seinem Wohnort der ziemlich heruntergekommen aussah.

Und als ich so vor den Klingeln stand fiel mir auf das ich ja nicht einmal seinen Nachnamen kannte.
Ohne nachzudenken betätigte ich einfach alle Knöpfe immer und immer wieder.
»Wer ist da?« hörte ich die Stimme einer älteren Dame.
»Hallo..hier ist eine Freundin von ähm..kennen sie Levi?« sprach ich hektisch in die elektrische Anlage.

»Ja..Kenny und Levi wohnen über mir«
»Perfekt! Könnten sie mich bitte hereinlassen? Es ist ein Notfall und ich verspreche ihnen das ich niemand bin der Renter vor der Haustür überfällt..« brabbelte ich einfach weiter woraufhin die Oma nur lachte und die Tür schließlich aufging.

Mit Zweierschritten sprang ich die Treppen hoch und sah nach einem halben Marathonlauf die alte Dame vor einer Tür stehen.
»Die beiden wohnen direkt über mir..« sagte sie und zeigte mit dem Finger nach oben.
Ich nuschelte ein erschöpftes "Danke" und überwältigte die letzten Stufen bis ich vor einer Tür mit dem Namen "Ackermann" stand.
Ackermann also..Levi Ackermann.

Immer wieder drückte ich gegen die Klingel und hämmerte mit meinen Fäusten gegen die Tür bis schließlich ein groß gewachsener Mann mit Kippe im Mund vor mir stand.
Er sah recht bedrohlich aus aber das war im Moment egal.

»Kann ich zu Levi?« fragte ich und versuchte mir meine Ungeduld nicht ansehen zu lassen.
»Du bist doch seine klene Freundin,nh? Klar,komm rein«
Ich rannte regelrecht ins Innere und fiel dabei beinahe über ein Stuhlbein.

Geschockt blickte ich mich um.
Der Flur war komplett zugemüllt.
»Wo ist sein Zimmer?«
fragte ich den Mann der gerade in ein anderes Zimmer abbog.
»Du stehst direkt davor« meinte dieser nur und ohne zu klopfen rieß ich regelrecht die Tür auf.

Der Anblick der sich mir dann bot schockte mich noch mehr als der schon grausige Flur.
Man konnte kaum den Boden sehen von der eingerissenen Wand sowie den zerkratzen Möbeln brauchte ich gar nicht zu sprechen.
Doch das war nicht einmal das Schlimmste.

Mitten auf diesem Haufen aus Schrott saß Levi.
Kreidebleich,komplett verschwitzt und wie wild am zittern.
Es sah aus als würde er mit sich selbst reden was leicht verrückt war.

»Levi? Hörst du mich?« fragte ich ihn besorgte und hockte mich neben ihn.
»Hey..schau mich an. Es ist alles okay,ich bin da«
In seinen Augen lag pure Angst als er mich ansah.
Es sah aus als würde er gleich ersticken als er sich panisch an den Hals griff.
»Levi! Atme..ganz ruhig. Es wird nichts passieren«

Hektisch rang er nach Luft und krallte sich in seine Hose.
Beruhigend legte ich meine Hände auf seine Schultern.
Ich wusste weder was hier passiert war noch was mit ihm los war.

»Wir atmen jetzt gemeinsam,okay? Ein Atmen..« sagte ich und atmete selber einmal tief ein.
»..Und wieder ausatmen«
Trotz der Panik in seinen Augen hörte er auf mich und atmete mit mir gemeinsam.

»Ich werde sterben..« flüstere er leise und drückte sich seine Hände auf die Brust.
»Du stirbst nicht..atme einfach ruhig weiter..«

So ging das noch weitere fünf Minuten.
In seinem Rucksack entdeckte ich eine Flache mit Wasser die ich ihm hinhielt.
»Trink« meinte ich nur.
Durch das ganze Schwitzen hatte er sicher viel Flüssigkeit verloren.

Schnell leerte er die Flasche und da das schlimmste wohl vorbei war und er fast normal war huschte ich aus dem Zimmer um noch mehr zu Trinken zu besorgen.

Die Küche fand ich recht schnell.
Überraschenderweise saß der Mann von vorhin an Küchentisch und trank genüsslich ein Bier.
Er hatte was von einem Onkel erwähnt vielleicht war er das ja.

»Könnte ich was zu Trinken haben?« fragte ich da ich nicht einfach die Schränke durchwühlen wollte.
»Klar,Schätzchen. Nimm dir was du willst«
Seine Nähe war wirklich unangenehm also ging ich schnell zum Kühlschrank.
Im Inneren waren fast nur Wurstpackungen und anderes Fertigzeugs.
Glücklicherweise fand ich zwischen den ganzen Bierdosen auch eine Flasche Apfelsaft die ich herausnahm und gleich darauf wieder die Küche verließ.

Dieser Mann strahlte eine unangenehme Aura aus und ich wollte keine Sekunde länger in seiner Nähe sein als nötig.

Als ich das Zimmer wieder betrat kramte Levi gerade irgendwas unter dem Bett hervor.
»Was machst du da?«
»Ich brauch jetzt was..« meinte er nur und legte sich einen kleinen Pappkarton auf den Schoß.

Eine Seite in mir wollte ihn davon abhalten.
Ihm sagen das es falsch war und er es lassen sollte.
Doch meine andere Seite schrie mich regelrecht an das es mich nichts anging und ich selber nicht besser sei.

Und so beobachtete ich ihn einfach still wie er das Heroin mit Zitronensaft und Wasser auf einem Löffel mit Hilfe eines Feuerzeug erhitzte und mit der Spritze aufzog.

Was hätte ich auch groß tun können?
Meinen Blick wendete ich also einfach ab als ich sah wie er die kleine Spritze in seine Vene drückte.

Drugs Love | Levi x OcWhere stories live. Discover now