Kapitel 8

2.4K 120 15
                                    

PoV Akaya

Er nahm einfach meine Hand und zeigte mir wie ich das Gemüse schneiden soll.
Peinlich berührt starrte ich darauf wie sich meine Hand wegen ihm förmlich wie von alleine bewegte.

Seine Hand war eiskalt und stand somit komplett im Kontrast zu meinen nahezu immer warmen Händen.
»Und hast du es jetzt verstanden?«
»Was?« fragte ich und starrte ihn,der immer noch hinter mir stand verständnislos an.
»Das Schneiden?«
»Oh achso. Jaja«
Ich war so abgelenkt von seiner Berührung das meine Aufmerksamkeit nicht wirklich den Tomaten galt.

Aber ich konnte auf dem Tablett sehen wie groß die Stücke waren.
Okay..ich schaffe das.
Einfach kleine Würfel schneiden.

»Ich verfeinere schon mal das Pesto..kommst du klar?«
»Es sind nur Tomaten..ich bin zuversichtlich das ich das hinbekomme« meinte ich lächelnd und teilte die großen Tomaten in winzige Würfel.

»Perfekt,du lernst schnell« sagte er mit monotoner Stimme.
»Lächelst du auch mal oder eher nicht?«
»Klar..« sagte er nur und warf die Spaghetti ins Wasser.

»Will deine Freundin ne' Wurst?« schrie Kenny und Levi rieb sich genervt über die Schläfe.
»Nein,danke..«
»Biste Vegetarierin?«
»Ich bin gerade nicht so in Fleischstimmung« meinte ich.

»Sorry..er ist manchmal Todes nervig«
hörte ich Levi grummeln.
»Schon gut..glaub mir im Gegensatz zu meinen Bruder ist das gar nichts«
»Du hast ein Bruder?« fragte er und mischte irgendwelche Gewürze zusammen.

»Ich wünschte ich hätte keinen..aber nach mir wollten meine Eltern unbedingt noch einen Jungen«
»Mhm..ihr versteht euch wohl nicht gut«
»Wie kommst du darauf?«
»Keine Ahnung..Intuition«
»Ja,um ehrlich zu sein wünschte ich mir er wäre nie geboren«

»Oioi das sind aber harte Worte,Püppchen. Ey Levi ich glaub dein Mädel ist ziemlich temperamentvoll« sagte Kenny der gerade mit einem Teller voll Fleisch die Küche betreten hatte.

»Alter,Kenny..halt einfach mal die Klappe,okay?« fuhr Levi ihn an und bekam von Kenny daraufhin einen bösen Blick.
Um ehrlich zu sein will ich gar nicht wissen was er getan hätte wenn ich nicht dabei gewesen wäre.
Er sah auf jeden Fall aus wie jemand der handgreiflich werden konnte.

»Die Sauce ist fast fertig..reichst du mir die Tomaten rüber?«
»Klar,hier« ich reichte ihm das Brett mit den Tomaten und wusch mir danach die Hände.

»Nimm schon mal Platz,ich komm gleich« sagte Levi und hantierte am Herd rum.
Etwas unschlüssig setzte ich mich auf den Platz gegenüber von Kenny und starrte meinen noch leeren Teller an.
Eigentlich hatte ich überhaupt kein Hunger aber da Levi extra etwas zubereitet hatte wollte ich nicht unhöflich sein.

»Und wie lange kennt ihr euch schon? Weißt du schon das er nh Junkie ist?«
Fast hätte ich mich an meiner eigenen Spucke verschluckt.
Wusste sein Onkel etwa davon oder war das nur eine Falle und meine Aussage war jetzt entscheidend?

»Ich..ähm..«
»Ja,sie weiß es« sagte Levi der plötzlich neben uns stand und das Essen auf den Tisch stellte.
»Na dann..und was hältst du davon? Schon ziemlich armselig,nicht? Ich meine mich juckt's nicht aber in seinem Alter..«

Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah ich zwischen den Beiden her.
»Es stört mich nicht. Er ist und bleibt nur ein Mensch«
In dem Blick den Levi mir daraufhin zuwarf war pure Dankbarkeit zu sehen.

»Ja klar aber sich ne' Spritze in die Adern zu jagen ist trotz Pubertät bisschen..heftig«
Wie bitte?
Was hatte das denn jetzt mit der Pubertät Zutun?

Währenddessen füllte mir Levi stumm das Essen auf den Teller.
Am liebsten hätte ich ihn für seine dumme Art zusammengeschrieen aber ich war mir nicht sicher ob es das ist was Levi will.

»Naja wie auch immer..bleibst du über Nacht?« fragte er mich und steckte sich ein verkohltes Würstchen in den Mund.
Ich wollte schon verneinen doch Levi antwortete vorher.
»Ich meine..du kannst gerne bleiben. Wir haben erstaunlicherweise ein Gästezimmer und soweit ich weiß wurde das von Kenny Anfällen so gut wie verschont«
Überrascht sah ich ihn an.

»Würde das nicht zu viele Umstände machen?«
»Ach Quatsch Kindchen. Ich bin sicher Levi freut sich darüber«
»Ja..also ich meine es wäre sicher cool« er zuckte zwar mit den Schultern sah aber wirklich nicht abgeneigt aus.

»Okay..dann ruf ich nach dem Essen Zuhause an«
Das musste ich wohl leider wirklich machen.
Immerhin wussten sie nicht wo ich war,nicht das es sie interessieren würde.

Gedankenverloren rollte ich die Nudeln auf die Gabel und schob sie mir in den Mund.
Erstaunlich pikanter und leckerer Geschmack.

Nach dem Essen half ich Levi das Geschirr zu spüren,obwohl er es nicht wollte.
»Ich richte dir gleich das Zimmer her,okay? Klamotten kann ich dir geben«
»Wäre das echt in Ordnung?«
»Klar..also sie sind vermutlich nicht dein Geschmack aber für den Zweck okay«

Ich trocknete gerade den letzten Teller ab und während Levi das Bett im Gästezimmer neu bezog rief ich meine Mutter an die erstaunlicherweise schon nach dem dritten Klingeln abhob.

»Wo bist du? Wir sind stinksauer! Da brauchen wir dich nur ein Mal..nur ein einziges Mal und du undankbares Gör haust einfach ab?«
Ich schluckte einmal schwer und lehnte mich an dem Türrahmen an.

Es ist nicht so als hätte ich etwas anderes erwartet es ging mir bloß gehörig gegen den Strich das sie meine gute Stimmung mit einem Satz zerstört hatte.

»Ich bin bei einem Freund..und schlaf hier auch«
»Freund? Seit wann hast du Freunde?« fragte sie und ich spürte quasi das selbstgefällige Grinsen auf ihrem Gesicht.
Im Hintergrund hörte ich meinen Bruder spöttisch lachen.

»Gute Nacht« sagte ich nur mit kühler Stimme und legte auf.
»Wow..da ist aber jemand mies drauf..Lust zu vergessen?« fragte mich Levi der plötzlich neben mir stand und mit einer Flasche Vodka rumfuchtelte.

Ich grinste leicht und stieß mich von dem Türrahmen ab.
»Oh man..müssen wir wirklich das Klischee von Absturzkindern in einer kaputten Gesellschaft erfüllen?«

»Warum denn nicht? Komm Akaya..lass uns Spaß haben!«

Drugs Love | Levi x OcWhere stories live. Discover now