Kapitel 92

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Kylie war völlig überwältigt von ihrem Körper, ihrem Baby und ihren Gefühlen. Weshalb Doktor Wells sie in Ruhe ließ und das Ultraschallgerät mit sich hinausrollte. Von der Müdigkeit übermannt, lehnte sich Kylie zurück, schlief schnurstracks ein und fiel in einen tiefen Schlaf.

Wobei ihr im Nachhinein viel lieber gewesen wäre, dass sie einen leichten Schlaf, so wie es sonst üblich war, gehabt hätte.



















Kylie wurde durch einen angenehmen Geruch geweckt, der selbst den beißenden Gestank des Desinfektionsmittels übertraf. Ihre Herzfrequenz beschleunigte sich, als Zeichen dafür, dass sie nun wirklich wach war. Zumindest verriet es das medizinische Gerät. Ohne dieses würde es noch so wirken, als wäre Kylie in ihrem tiefen Schlaf gefangen.

Sie öffnete langsam ihre schweren Augen, wobei sie im Nachhinein betrachtet es eher gelassen hätte. Ihr Blick viel auf ihre Arme, die ruhig an ihrer Seite lagen. An ihnen entlang führten Schläuche zu einem durchsichtigen Beutel voller Infusion.
Normalerweise hätte Kylie sich gefragt, was so ein Beutel alles beinhaltete, aber normalerweise wäre sie auch allein aufgewacht.
Ihre Aufmerksamkeit erlangte ein Schatten, welcher zu einer dunklen Silhouette gehörte. Diese konnten Kylies Augen zuerst nicht deuten, weil sie von dem Licht, welches vom großen Fenster aus strahlte, geblendet wurden.

Als sie das kräftige Kreuz und die dunkelbraunen, aber durch das Licht hellbraun wirkenden Haare deuten konnte, zuckte sie merklich zusammen, da ein Stich ihr Herz durchbohrte.

Mason Harper leibhaftig stand am Fenster und war in Versuchung sich umzudrehen.

"Geh..." konnte Kylie unter ihrem Herzschmerz gerade so heraus bringen. Stechende Schmerzen durchbohren ihren Kopf und ließ sie keuchend aufatmen.

"Nein." durchschnitt seine Stimme den Raum. Sie hatte erwartet, dass seine Stimme kalt oder auch eisig war. Weshalb sie sehr verwundert war, als sie Verletzlichkeit und Reue wahr nahm.

"Ich werde jetzt nicht gehen.
Ich lass dich nicht noch einmal im Stich!
Und das werde ich für den Rest meines Lebens nicht mehr machen!" stieß er mit einem erstickten Laut aus.
Erst jetzt bekam Kylie den Blumenstrauß voller Rosen mit, der auf ihrem Beistelltisch thronte. Dieser Duft ließ sie also aufwachen, stellte sie mit einem inneren Schmunzeln fest.
Doch ihre Aufmerksamkeit wandte sich nun wieder anderen Dingen zu.
Mason kam mit traurigem, aber auch zugleich entschlossenem Blick auf sie zu.

"Es war falsch abzuhauen, aber plötzlich war mir alles zu viel. Ich musste nachdenken. Ich hatte Angst vor dem Vaterwerden, davor, dass du und das Kleine es nicht schaffen könntet. Und als ich dich an den vielen Schläuchen und in diesem Zustand gesehen habe, hatte sich alles in mir zusammen gezogen. Ich weiß, dass es völlig unfair war, da du in einem viel schlimmeren Zustand warst und mit den selben Situation klar kommen musstest.
Es war einfach richtig dumm von mir, ich weiß ... und du kannst mir gern 100 Ohrfeigen verpassen, wenn du willst.
Du kannst mich auch gerne rauswerfen, aber du musst mich erst anhören!

Die ganze Woche, in der du verschwunden warst, konnte ich kaum schlafen, da ich mich immer gefragt habe, ob ich die Liebe meines Lebens verloren habe.
Ich wusste, dass jemand hinter dir her war, aber ich Dummkopf dachte, dass, wenn du bei mir einziehen würdest, alle Probleme gelöst wären. Du warst also nicht wirklich in Sicherheit bei mir.

Kylie, ich kann es nicht ertragen, dass du eventuell in Gefahr schweben könntest. Ich ertrage es nicht dich nochmal zu verlieren. So einem Schmerz und Verlust bin ich nicht gewachsen.
Ich liebe dich einfach zu sehr.
Weshalb..." er stockte und suchte etwas in seiner Jackentasche. Kylie hatte der Rede angespannt zugehört und fast vergessen zu atmen. Heiße Tränen liefen ihr über die Wange und tropften auf das Krankenhaushemd. Doch was sie nun sah, ließ ihren Atem nun schlussendlich aussetzen.
Mason Harper, Idiot und dennoch die Liebe ihres Lebens, kniete vor ihr nieder.

" ... ich dich, Kylie Black, fragen und auch bitten möchte meine Frau zu werden. Kylie möchtest du mich heiraten?"

Fight The LifeWhere stories live. Discover now