Kapitel 63

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Die verbleibende Zeit, die den beiden noch blieben, verbrachten sie wieder im Schwimmbad. Janet und Jerry waren mit sich beschäftigt. Mason zog seine Bahnen im Schwimmbecken nebenan und ihr Bruder und ihre beste Freundin turtelten in einen anderen Becken rum. Und nur sie blieb übrig und wusste nichts mit sich anzufangen. Sie wollte keinen der Aufgezählten unterbrechen und sich dazwischen drängeln. Deshalb entschied sie, Sophias mitgebrachtes Buch zu lesen. Es war 'Ein Halbes Jahr'. Sie hatte es einmal bis zur Hälfte gelesen und deswegen lies sie ab der Hälfte los. Doch sie konnte sich nicht auf das Buch konzentrieren. Ihre Gedanken schwiefen immer ab. Zu demjenigen, der wie ein Pfeil durch das Wasser glitt. Zu demjenigen der wahrscheinlich sauer auf sie war. Zu demjenigen, der bei dem Sport gerade extrem gut aussah. Zu demjenigen, dessen Arbeit vielleicht von nun an schwerer laufen könnte. Zu Mason.
Und jetzt dachte Kylie nicht mehr nach. Sie handelte einfach. Die Liege und das Buch ließ sie hinter sich und setzte sie sich in Bewegung. Sie lief zu dem Becken, indem Mason schwamm.
Als er gerade hinten am Beckenrand angelangt war, ließ sie sich in das Wasser gleiten und tauchte ab. Zum Glück besaß sie eine Schwimmbrille, die sie sich zuvor umgebunden hatte. Das Wasser und der Badeanzug schmiegten sich an sie. Kylie stoß sich vom Beckenrand ab und ließ sich gleiten. Sie liebte das Gefühl, wenn das Wasser an ihr vorbei rauschte. Außerdem liebte sie, wie eine Meerjungfrau zu schwimmen. Sie könnte im Leben zuvor eine Art Meerestier auf einem fremden, unbekannten Planeten gewesen sein.
Kylie tauchte kurz auf, um Luft zu schnappen, aber schwamm dann auf den Grund des Beckens. Dort angekommen bewegte sie sich mit wenigen Bewegungen vorwärts. Dort war es so still und friedlich. Sehr verlockend für Kylie momentan. Abgegrenzt von ihren Schuldgefühlen und den Gefühlen, sich ausgegrenzt zu fühlen.
Niemand wollte etwas von ihr. Niemand würde ihr dort weh tun. Außer das Wasser, welches ihre ganze Atemluft in ihr wegdrücken wollte.
Jetzt dummerweise aufzuheben, wäre selbstverständlich nicht Kylies Art. Weswegen sie sich mit schweren Herzen vom Boden drückte. Doch die aufgewandte Kraft reichte nicht ganz. Darum schwebte Kylie kurze Zeit im Wasser mit dem Blick nach oben. Sie beobachtete die Wellen von unten. Das Wasser ist von unten immer so wunderbar ruhig, im Gegensatz von oben. Wie bei einem Sturm. Es könnten sich zehn Meter Wellen aufbauen, mit einem Krachen zusammenbrechen und unten wäre alles ruhig. Kylie wurde plötzlich aus den Gedanken gerissen. Um ihre Taille schloss sich ein starker Arm, der sie ruckartig nach oben zog. Sie durchbrach sie Wasseroberfläche und sie bemerkte, wie sehr ihr die Luft fehlte. Gierig sog sie Luft in ihre Lungen. Der Lärm eines normalen Hallenbads nahm sie sofort war. Nun begann sie den Einfluss des Wassers auf sie zu vermissen. Ihr Blick bewegte sich von der Decke zu einem schnaufenden, muskoliösen Mann.

"Gehts dir Gut?" fragte Mason völlig sorgfoll. Nachdem Kylie genug Luft zum Reden hatte, nickte sie nur.

"Du warst sehr lang unter Wasser. Ich habe mir Sorgen gemacht." erklärte er und betrachtete sie weiterhin sorgsam. Kylie zog sich die Brille vom Kopf.

"Ich weiß nicht...ich war irgendwie in Gedanken.."versuchte sie zu erklären, aber klang zu sehr verunsichert. Zwischen Masons Augenbrauen bildete sich eine Sorgenfalte.

"Ich glaube ich gehe jetzt raus." Sagte Kylie schnell und stieg am Beckenrand hinaus. Sie trocknete sich mit ihrem Handtuch ab und schnappte sich das Buch.
Jetzt konnte sie sich besser auf dieses konzentrieren.
Sie fand Liebesgeschichten normalerweise zum Kotzen, da die Geschehnisse nie in der Wirklichkeit passieren würden. Doch diese Geschichte berührte Kylie. Sie sah etwas gemeinsames in dem Liebespaar und sich und Mason
Aber dennoch...
Alles wäre besser, wäre sie nicht Schuld gewesen...

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Hey ihr Lieben,
Hoffe es gefällt euch, bis auf Kylies Gedanken
Das war auch eigentlich.
Hab euch lieb.❤.
Eure huhuliebling

Fight The LifeWhere stories live. Discover now