Kapitel 89

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Dunkelheit.
Die meisten der Menschen verbinden Schrecken, Angst und Böses mit der Dunkelheit. Doch hatten sie ihr jemals eine zweite Chance gegeben? Es ist zwar nachvollziehbar, weshalb die Menschen das Licht bevorzugten. Das Licht, die Sonne erweckt neues Leben, verbreitet Energie und gute Laune und spielt automatisch das Gegenteil der Dunkelheit. Rückschlüssig betrachtet erlöscht diese das Leben und entzieht jedem die Energie und gute Laune.

Doch nicht für Kylie. Als sie Dunkelheit um sich herum spürte verband sie weder Schrecken, Angst oder Böses. Sie fühlte Sicherheit und Geborgenheit. Irgend etwas in ihr wusste, dass sie sich nicht mehr bei diesem schrecklichen Mann befand. Irgendwas in ihr wusste, dass ab diesem Zeitpunkt alles gut gehen würde. Und irgendwas in ihr vernahm ein rhythmisches Piepen. Zwei Pieptöne hintereinander und dann eine kurze Pause. Erstaunt stellte Kylie fest, dass diese Töne zu dem Sinusrhythmus eines Herzens gehörten.
Da sie eine sehr neugierige Person war, wollte sie herausfinden woher dieser Sinusrhythmus stammte. Also versuchte sie ihre Nerven und Muskel zu befehligen, ihre Augen zu öffnen. Dies stellte sich jedoch viel schwerer heraus, als gedacht. Normalerweise öffnet man die Augen doch ohne jede Mühe und schaut in der Weltgeschichte herum.
Warum schaffte es Kylie nicht?
Sie versuchte es nochmal und quälte sich schon dabei ihre Augenlider zu heben, bis sie eine Stimme hörte.

"Kylie?" es war Sophia, die zaghaft mit brüchiger Stimme ihren Namen hauchte.

"Kylie? Oh mein Gott, Tyler hole jemanden! Schnell! Sie wacht auf!" rief sie jetzt hysterisch und Kylie bemerkte, wie der Druck um ihre Hand zunahm. Eine kurze stille Pause folgte auf Sophias Hysterie, ehe sich eine neue unbekannte Stimme dazu mischte.

"Mrs Black? Können sie mich hören? Können sie meine Hand drücken?" fragte diese Stimme und ergriff Kylies andere Hand.
Sie drückte nicht nur die Hände, die ihre ergriffen hatten, sie öffnete sogar ihre Augen und blickte in sanfte dunkelbraune Augen, welche ihrem Arzt gehörten. Als sie sich aufrichten wollte, verließ ein schmerzvoller Ton ihre Lippen.

"Mrs Black! Bleiben sie bloß liegen! Sie dürfen sich nicht bewegen, sonst verlieren sie nicht nur ihr Leben." trotz der Furcht und Drohung in seiner Stimme, besonders als er das Wörtchen 'ihr' betonte, fühlte sich Kylie geborgen und beruhigt und sank zurück in die Kissen.

"Kylie, hey ... ich bin es ... Sophia." trat ihre beste Freundin näher an ihr Bett und streichelte ihren Arm. Kylie musste sich erst räuspern, damit ihr Hals einen Ton von sich geben kann.

"Ich ... ich kenne keine Sophia ... " erwiderte sie und schluckte stark, damit ihr Hals feuchter wurde.

"W-was?!" fragte sie geschockt und ihr Gesicht wurde kreidebleich. Jedoch nahm ihr Ausdruck schnell eine Verwirrung an, weil Kylie anfing zu lachen. Allerdings klang ihr Lachen eher wie ein Husten und wurde wenig später zu solch einer.

"Also ich kenne eine Sophia, die aber etwas schlanker war." hauchte sie und lächelte schwach. Sophia stieß ein erstickenden Laut von sich und schmiss sich um Kylies Hals. Erst als diese schmerzvoll aufstöhnte, wich sie zurück.

"Erzählen sie mir, was habe ich alles?" richtete sie sich nun an den Arzt, der sich aus dem Geschehen herausgezogen hatte. Dieser räusperte sich und zog eine Röntgenaufnahmen aus seinem Klapphefter, der unter seinem Arm geweilt hatte.

"Mrs Black. Sie hatten mehrere gefährliche innere Blutungen, die sie hätten umbringen können. Des Weiteren war ihr rechter Wangenknochen geprellt und zwei Rippen gebrochen." erklärte er und gab ihr das Röntgenbild. Mit Begeisterung und Entsetzen zugleich betrachtete sie die gebrochenen Rippen.

"Aber die Tatsache, dass sie das alles überlebt haben, bedeutet nicht, dass sie sich immer noch in ... gewissermaßen in Lebensgefahr befinden." erklärte er und schob seine Brille zurecht. Er drehte sich zu ihrem Bruder, der bis jetzt still hinter ihrer besten Freundin stand, und nickte diesem zu. Bevor Kylie ihre unausgesprochene Frage stellen konnte, schloss sich bereits die Tür hinter dem Arzt.

"In 'gewissermaßen' Lebensgefahr? Ist es denn schwer zu sagen, ob ich nun noch gefährlich verletzt bin oder nicht?" versuchte sie zu scherzen und blickte zu ihrem Bruder, welcher sich von seiner Freundin löste und sich an Kylies andere Seite setzte.
Er ergriff ihre linke Hand und schluckte kräftig, ehe er ihr mit einem traurigen Blick in die Augen sah.

"Du schwebst nicht mehr in Lebensgefahr ... aber ... dein ... " er stieß ein langes Seufzen aus. Zu seinem Glück ergriff Sophia das Wort und rettete ihn aus der beklemmenden Situation.

"Kylie-Maus ... du bist schwanger." erklärte sie mit sanfter und warmer Stimme.

"Wie bitte?!" stieß sie geschockt aus und ihr wurde sofort übel. Sie wollte sich ein weiteres Mal aufsetzen, bis ein weiterer Schmerz sie daran erinnerte es doch nicht zu tun.

"Kylie, wenn du dich jetzt aufregst..." fing ihr Bruder an und drückte warnend ihre Hand.

"Ich weiß ... Oh Gott. Weiß es Mason? Mason! Mason! Wo ist Mason?" fragte sie und bemerkte zeitgleich, wie sich die Stimmung im Raum schlagartig veränderte. Tylers Kiefernmuskel spannten sich an. Sophia atmete einmal kräftig durch und ehe sie nochmal tief Luft holen konnte, um ihr zu antworten, kam ihr Tyler dieses Mal zuvor.

"Er ist fort." seine Worte schnitten die Luft in Kylies Krankenzimmer.

"Was? W-Wie?" stotterte sie hervor und versuchte mehr Informationen aus Tylers Mimik zu filtern, doch er blieb wie erstarrt.

"Mason ist gegangen." erklärte er nochmal, als hätte Kylie seine Worte nicht richtig begriffen.

Doch sie hatte jedes Einzelne verstanden..

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Hey ihr da draußen,
da ich nun durch einen netten Kommentar weiß, dass es Leute gibt, die meine Geschichte interessiert und lesen, versuche ich mich wieder etwas weiter hinter die Tastatur zu klemmen ;)

Bleibt gesund und seid vorsichtig in dieser turbulenten Zeit!

Eure huhuliebling

Fight The LifeWhere stories live. Discover now