Kapitel 6

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Kylie kam in einen hellen Zimmer zu sich. Ein Krankenzimmer.
Am Fuß ihres Bettes saß Mason, auf seinem Schoß sein Laptop, in der Hand sein Handy. Wie zu erwarten: alles von Apple.

"Ich schick ihnen das Material per E-mail zu. Gott verdammig! Sie müssen mindestens ein Tag mal ohne mich auskommen. Es ist es Notfall." Sagte er leise aber dennoch scharf ins Telefon. Auf die Antwort hingegen sagte er:

"Catrina. Bitte tun sie alles in ihrer Macht stehenden, um die Geschäftsgespräche zu verschieben. Falls sie das nicht glauben, sagen sie die Wahrheit, wenn es sein muss.
Schönen Tag noch.
Auf Wiederhören!" er fuhr sich durch die Haare. Und tippte hastig auf seiner Tastatur rum.
Schließlich räusperte sich Kylie, zum Gunsten der armen Tastatur.
Mason zuckte erschrocken zusammen und fuhr herum.

"Kylie! Oh mein Gott zu hast mich erschreckt. Wie geht es dir? An was kannst du dich erinnern?" er klappte den zerschundenen Laptop zu und setzte sich zu ihr an ihr Bett.

"Ich kann mich an fast alles erinnern.
Ich war mit Soph feiern. Dann bin ich nach Hause..."sie brach ab und schloss die Augen. Mason schloss daraus, dass sie nicht weiter wusste.

"Du wurdest von vier Männern misshandelt. Ich hab keine Ahnung was sie vorhatten. Als ich mich um dich gekümmert hab, versuchte Tyler die Täter zu verfolgen, die irgendwie entkommen sind. Sie haben dich ziemlich zerschändet. Deine Schulter ist verstaucht, dein Ohr hatte geblutet. Doch am schlimmsten dein Rücken wo sie dich wahrscheinlich mit einem Messer geschnitten hatte. Das gibt schlimme Narben." als sie die Geschehnisse der vergangenen Nacht hörte, zuckte sie zusammen, aber nochmehr über den Namen des zweiten Retters.

"Alles okay mit dir? Soll ich eine Schwester holen?"fragte Mason besorgt.

"Nein alles okay. Wo ist dieser Tyler?"fragte sie und versuchte ihre Angst zu unterdrücken.

"Ähm er holt uns gerade einen Kaffee aus dem Empfangsbereich."gab er verwirrt zurück.

"Gut.
Was soll ich dann bloß anziehen? Meine Sachen haben sie ja zerstört." Wut und Trauer umfasste Kylie.

"Da hab ich dir was mitgebracht. Ein paar Sachen von meiner Ex, die sie vergessen hat. Hab sie schnell zusammengesucht, als du genäht wurdest."

"Vielen Dank."sie sah auf den Tisch neben ihr, ihr Handy liegen. Sie griff danach und rief Sophia an.

"Sophia am Apparat."

"Hi Soph. Ähm kleine Frage: Würdest du mal schnell meine Unterlagen für die Bewerbung, bei mir zu Hause holen und sie mir bringen? Du hast ja einen Ersatzschlüssel."

"Was? Wieso? Wo bist du? Hattest du einen One-Night-Stand und er will dich nicht gehen lassen??"

"Nein Soph. Ich hab mit niemanden geschlafen. Ich...
Ich bin im Krankenhaus..."sie sah Mason an, der sich seine Hände auf die Ohren drückte. Kannte er denn Sophia? Aber er hatte Recht. Sie schrie sofort los.

"WWAASS?!?! Du bist im KRANKENHAUS?! Ich bin unterwegs!" Damit legte sie auf.

"Puhh, die dachte ernsthaft ich hätte mit jmd geschlafen." Kylie lachte nervös.

"Naja. Ganz ehrlich. Du sahst schon ganz..." die Tür wurde aufgerissen und herein trat ein großer Mann mit schwarzen Haaren und grauen Augen: Tyler.
Er stellte schnurstracks die Becher hin, setzte sich auf die Bettkante und umarmte Kylie. Hinter seinen Rücken warf Mason, ihr ein fragenden Blick zu. Doch sie lag reglos da.

"Kaum lässt man dich alleine, schon baust du Scheiße."er grinste.

"Du Arschloch!"fauchte sie und gab ihr eine Ohrfeige.

"Die hab ich verdient." Sagte er zu sich aber auch zu Mason. Doch Kylie gab ihn noch eine.

"Die eigentlich auch."er runzelte die Stirn und gab noch dazu:"sie könnte mich totschlagen und ich würde es verdienen." Kylie sank kraftlos zurück, schon hatte sie keine Kraft mehr.

"Wie geht es deinen Vater?"fragte er sie.

"Ganz genauso wie deinem. Unverändert. Ab und zu hilft er mir im Haushalt, doch wenn ich vergesse zu kochen, dann schlägt er mich aus dem Schlaf, den ich sowieso schon zu wenig hab. Ich weiß nicht, was aus ihn werden soll. Ich zieh bald weg, ich hab ein guten Studiumabschluss und werde mich bei meinem Traumjob bewerben. Aber jetzt zu dir:
Hättest ja mal vorbei kommen können, um uns unter die Arme zu greifen, wäre sehr nett.
Oder uns finanziell zu unterstützen wäre nett.
Doch nein.
Das wärst ja nicht du..."sie fing an zu weinen, starke Arme umarmten sie. Doch es war nicht Mason sondern Tyler, der sich so die dritte Ohrfeige vermachte.

"Zwischen euch muss es ja richtig gekracht haben." Stellte Mason fest.

"Mit wem hast du vorns telefoniert?"fragte Kylie ihn.

"Mit meiner Empfangsdame, Catrina."gab er zurück. Jetzt war er ziemlich offen, ganz anders, als letzte Nacht.

"Bald müsste Soph kommen." Meinte Kylie.

"Soph? Sophia? Deine kleine süße Freundin?"stellte Tyler fest.

"Klappe du Schwein! Du hast kein Grund sie süße Freundin zu nennen!"fauchte sie leise. Mason zog eine Augenbraue hoch und sah sie fragend an.
Kylie schaute Tyler noch weiter tief in die Augen.
Dann wurde die Tür aufgerissen.

"Kylie?!"geschockt sah Sophia ihre beste Freundin an. Doch sofort stürmte sie zu ihrem Bett und umarmte sie.

"Was ist passiert??"

"Ich will das nicht erzählen..."sie sah auf ihren Schoß.

"Schon gut ich mach das.
Kylie wurde gestern Nacht misshandelt und brutal geschnitten. Wir kamen ihr zu Hilfe ehe ihre Verfolger sie vergewaltigen konnten."sagte Mason ruhig. Sophia hielt geschockt eine Hand vor den Mund, doch sie konnte sie schnell wieder fassen.

"Wir?"fragte sie Mason.

"Ja. Ich, Mason und Tyler."er zeigt auf diesen, der sich inzwischen auf einen Stuhl niedergelassen hat.

"...Tyler...das sagt mir was...er kommt mir bekannt vor..."fragend sah sie Kylie an. Doch Tyler richtete sich auf und schlenderte zu Sophia.

"Ich bin Tyler Black. Auch bekannt als Bruder von Kylie. Schön dich wieder zu sehen." Stellte er sich vor.

Sophia kannte die Geschichte mit ihm. Er hatte seine Familie verlassen, wegen seinem Vater, weswegen Sophia, Tyler eine Ohrfeige gab.
Kylie lächelte.

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