Oneshots 4u [Abgeschlossen + Überarbeitet]

Lucrecia Montesinos Hendrich

„Lu! Hey Lu! Was sollte die Aktion gestern?",rief ich meiner besten Freundin zu, als ich sie in den Schulgängen an ihrem Spind sah.
Die Angesprochene drehte sich grinsend zu mir um:„Du meinst die Aktion, bei der ich verhindert habe, dass deine und vielen anderen Familien den größten Fehler ihres Lebens begangen hätte? Diese Aktion?
Gern geschehen würde ich dann mal sagen."
Ich verdrehte meine Augen und zog sie auf die Seite:„Sie vor all diesen Menschen bloßzustellen? Dein Ernst, Lu?"
Die Braunhaarige blickte mich kalt an:„Auf wessen Seite stehst du eigentlich, Y/n? Auf meiner oder Cayetana's?"
Ich seufzte:„Du bist meine beste Freundin, Lu.
Und ich weiß als Freundin muss man die Ecken und Kanten des Anderen akzeptieren, aber du kennst mich. Ich-."
„Ja, ja ich weiß du bist unsere Nobelpreisträgerin. Und das verstehe ich, aber weißt du, was die mit dem erbeuteten Geld vorhatte? Sie wollte es nicht spenden, sondern einfach für sich und ihre Zukunft benutzen. Sie wollte es sich nicht selber verdienen, sondern es einfach klauen. Das konnte ich nicht zulassen!",sprach die Teenagerin aufgebracht.
Ich lachte spöttisch auf:„Hast du jemals auch nur für einen Cent gearbeitet, den du in irgendwelchen Läden ausgegeben hast? Hast du jemals Angst gehabt irgendetwas nicht bezahlen zu können, weil sonst das Geld für andere lebenswichtige Dinge nicht mehr reichen würde? Wir wurden alle mit Geld geboren. Manche von uns haben beschissene Aktien zur Geburt bekommen und andere Familien mussten einfach nur schauen, dass sie ihre Kinder ernähren können. Ich befürworte Cayetana's Verhalten und Taten nicht, aber ich kann es teilweise verstehen. Du hättest nicht anders, wenn nicht sogar genau wie sie gehandelt, Lu. Das wissen wir Beide. Den die Wahrheit ist, dass wir uns niemals Sorgen um unser Leben machen müssen. Unsere Eltern werden immer für uns da sein und irgendwann nachdem wir auf superteuren Eliteuniversitäten studiert haben und selbst das große Geld machen, werden wir unseren Kindern Reichtum und Wohlstand vererben. Cayetana muss für all das kämpfen. Für ihren Platz hier an Las Encinas, für ihr Leben danach."
„Sie hat es nicht anders verdient.",erwiderte mein Gegenüber mit hochnäsigem Blick und gereckten Kinn. (GIF)
Ich schnaubte:„Egal was ich sagen würde, dir wäre es egal, oder? Du wolltest deine Rache, weil du Cayetana nicht ausstehen kannst. Erst wolltest du ihre Freundin sein, weil du ihre Abonnenten-Anzahl gesehen hast, dann wolltest du sie ganz unten sehen, weil sie dann doch nicht so reich war, wie du dachtest und sie dir nichts mehr gebracht hat, um dich noch irgendwie höher zu pushen. Gib es zu, du mochtest sie, wenn auch nur für ein paar Augenblicke."
Stumm blickte mich meine Freundin an, also fuhr ich einfach fort:„Der Punkt ist, Lu, dass wir alle Menschen sind und dass wir alle Gefühle haben. Du fühlst dich so oft verraten oder bist so oft traurig, weil Andere deine Gefühle verletzen, aber selbst trampelst du auf denen von Cayetana herum? Das ist nicht fair und das weißt du!"
„Hör auf die Moralapostel zu spielen und komm damit klar, dass diese Welt nun mal nicht fair ist,
Y/n! Je früher du das herausfindest, desto besser.",zischte Lu nun sauer in mein Ohr und schloss anschließend laut ihren Spind nur um dann beleidigt und aufgebracht abzuziehen.
Ich seufzte erschöpft, als auch schon meine Klingel ertönte und die nächste Stunde ankündigte.
Lu hatte Recht...
Die Welt war nicht fair, oder gut.
Sie war grausam, aber man muss auch das Gute in ihr sehen.
Und das man mit Hass und all dem nicht weit kommen wird, zumindest nicht dann, wenn man nicht alleine und unglücklich enden will.
Man muss das Gute sehen und das Gute zulassen.

Überarbeitet : )