Draco Malfoy

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Draco, wenn du ihn heimlich beobachtest:

Mit meinen Büchern an meinen Oberkörper gepresst lief ich am Mädchenklo vorbei, als ich auf einmal ein bitteres Schluchzen hörte

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Mit meinen Büchern an meinen Oberkörper gepresst lief ich am Mädchenklo vorbei, als ich auf einmal ein bitteres Schluchzen hörte.
Meine Schritte stoppten und ich blickte besorgt auf die Tür.
Mit mir selbst hadernd, ob die Person überhaupt meine Hilfe wollte, biss ich mir auf meine Lippe.
Ich entschied mich einfach dafür nachzuschauen und betrat die Toilette.
Meine Schritte spritzten etwas Wasser auf, da der ganze Boden überflutet war.
Ein weiterer Schluchzer verpasste mir eine Gänsehaut und ich lief weiter.
Und was ich da sah, erschütterte mich.
Draco Malfoy, der Eisprinz aus Slytherin stand weinend und schluchzend vor einem der Waschbecken und kriegte sich nicht mehr ein. (GIF)
Ich schnappte mir meinen Zauberstab und trocknete eine Stelle auf dem Boden, um meine Bücher abzulegen.
Anschließend bewegte ich mich vorsichtig auf den Jungen zu.
Dieser erschrak, als er eine Präsenz hinter sich verspürte und drehte sich ruckartig um.
Als er mich erkannte wurde sein Ausdruck sofort wütend:„Was tust du hier? Verschwinde, sofort!"
Ich zuckte bei seinem Tonfall etwas zusammen, folgte aber nicht seinem Befehl.
Ein Gefühl in mir drin sagte, dass ich ihn nicht alleine lassen durfte.
Stattdessen ging ich weiter auf ihn zu:„Dir geht es nicht gut, deshalb werde ich hier bleiben!"
„Sag nicht, dass du eine Hufflepuff mit Helfersyndrom bist?",fragte er spöttisch.
Er erkannte wohl nicht aus welchem Haus ich war, da ich meine Alltagskleidung trug.
„Es ist vollkommen egal aus welchem Haus ich komme, da man niemanden Hilfe verwehren sollte, selbst dann nicht, wenn er der Mobber der Jahrgangsstufe ist...",sprach ich überzeugt.
„Wir gehen in eine Jahrgangsstufe?",fragte er überrascht.
Ich lächelte bitter:„Ja schon seit sechs Jahren, logischerweise. Ich bin eher unauffällig, schätze ich..."
Stille.
„Wie heißt du?",fragte er mich auf einmal.
„Y/n...",sprach ich leise.
Y/n, du solltest gehen.",eindringlich sah mich Draco an.
„Wieso? Damit du hier alleine weiter weinen kannst?
Ich schätze, dass wir beide wissen, dass deine Freunde dich nicht suchen werden.",mein Tonfall triefte nur so von Spott.
„Wer sagt, dass ich sie brauche?",hauchte er leise.
„Jeder braucht irgendjemanden in seinem Leben...
Eine Bezugsperson, die einen nie alleine lässt, mit der man immer reden kann.",sprach ich leise und blickte ins Leere.
„Klingt so, als hättest du so jemanden.",sprach Draco in die Stille.
„Hatte.",korrigierte ich ihn bitter.
Ich musste bei dem Gedanken an ihn bitter schlucken und die Tränen unterdrücken.
Es war jetzt schon so lange her und trotzdem fiel es mir so schwer darüber zu reden.
„E-Er ist vor zwei Jahren gestorben...., jeder sagte es wäre ein Heldentod gewesen, aber das heitert mich auch nicht wirklich auf...",brachte ich stockend heraus.
„Das tut mir leid.",flüsterte der Blondschopf bedrückt.
Ich schüttelte meinen Kopf, um die traurige Erinnerung an meinen Bruder loszuwerden und setzte ein Lächeln auf:„Das muss es nicht! Es ist ja nicht deine Schuld, dass er tot ist."
„War er auch hier auf Hogwarts?",fragte er interessiert.
Ich musste spöttisch auflachen:„Er war sein Champion, der Goldjunge, der Schulschwarm."
Ungläubig weiteten sich Draco's Augen:„Cedric Diggory war dein Bruder? Der Cedric Diggory?"
„Jap."
Bei dem Gedanken an meinen Bruder zog sich alles zusammen.
Ich krallte mich fest in den Stoff meiner Kleidung und bemühte mich nicht vor Draco loszuheulen.
„Er wurde von Du-weißt-schon-wem umgebracht, nicht wahr?",fragte Draco vorsichtig nach.
„Du meinst von Voldemort?",mein Blick war kalt und meine Stimme eisig.
Bei seinem Namen zuckte der Junge zusammen, nickte aber.
„Keiner hat Harry Glauben geschenkt und als Voldemort dann im Ministerium auftauchte kamen sie wie die Hunde angekrochen.
Ich hatte vom ersten Moment keinen Zweifel an Harry."
Abfällig schnalzte Draco mit seiner Zunge:„War ja klar, dass selbst du dem Heiligen Potter glaubst."
Ich musste leicht lächeln:„Ich habe niemals gesagt, dass er für mich ein Heiliger ist.
Harry und ich kommen klar, aber ich schätze nicht, dass wir jemals mehr als Bekannte werden."
„Also kein Mitglied des Fanclubs?",Draco drehte müde seinen Kopf zu mir und lächelte mich schwach an.
„Kein Mitglied, nein.",antwortete ich grinsend.
Stille.
„Glaubst du, dass Menschen böse sind?",fast schon scheu sah mich der Junge an, nachdem er seine Frage in die Stille hinein sprach.
Ich überlegte einen Moment:„Nein, tatsächlich denke ich das nicht.
Ich meine es gibt gruselige Psychopathen und Menschen, die einfach keine Wahl hatten.
Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind, sie prägen uns und formen unser Leben.
Wie sagt man so schön? Wo Licht ist muss auch Schatten sein..."
Schweigend blickte Draco auf einen Punkt hinter mir.
Meine Worte schienen ihm tatsächlich durch den Kopf zu gehen.
Ich seufzte leise:„Wir sollten langsam los, das Abendessen fängt bald an"
Er nickte und stand auf.
Anschließend strich sich kurz über die Hose und  hielt mir seine Hand zum aufstehen hin.
Lächelnd ergriff ich diese und nahm meine Schulsachen.
Gemeinsam verließen wir das Mädchenklo und machten uns auf den Weg in die Große Halle.
Was alles auf uns zu kommen würde, hätte ich in diesem Moment niemals erahnen können.

Überarbeitet : )

Oneshots 4u [Abgeschlossen + Überarbeitet]Where stories live. Discover now