Kapitel 121

129 12 6
                                    

Pov Max:

Sollte ich ihr die Wahrheit sagen? Luca und ich hatten zwar besprochen, dass wir es nur unseren engsten Freunden erzählen, und es ansonsten für uns behalten, doch Lara hat sich immer für uns eingesetzt und hat sich bisher immer für uns gefreut. Doch was passierte wohl, wenn sie es versehentlich ihrem Vater erzählen würde? Dann würden wir wieder von ihm terrorisiert werden und müssten ständig damit rechnen, dass er uns wieder belästigt. Und was das für Auswirkungen hat, haben wir nun mehr als deutlich gesehen. „Max?", fragte Lara, da ich ihr noch immer keine Antwort gegeben hatte. „Bitte sei ehrlich zu mir. Du kannst mir vertrauen und es würde mich wirklich beruhigen, wenn ich wüsste, dass wenigstens du für Luca da bist", fuhr sie fort, ohne weiter auf meine Antwort zu warten. Ich drehte mein Gesicht zu ihr und schaute in die grünen Augen, die Lucas so ähnlichsehen. Ich holte einmal tief Luft. „Ja, nachdem ich meine Erinnerungen wiedererlangt hatte, sind wir wieder zusammengekommen. Wir haben aber besprochen, dass wir das auf keinen Fall mehr öffentlich machen werden, damit wir unsere Ruhe haben und keine Angst mehr vor Ablehnung oder gar Angriffen haben müssen." „Und um Ruhe vor meiner Familie zu haben", beendete Lara meine Erklärung. „Das auch, ja", bestätigte ich ihre Vermutung. „Wie kommt ihr beide damit klar?", wollte sie nun wissen. „Ich bin ein wenig hin- und her gerissen", gab ich offen zu. „Nicht offen seine Liebe zeigen zu können und sich ständig Gedanken darüber machen zu müssen, was man jetzt macht oder wie man sich gerade anschaut, ist wirklich anstrengend. Doch ich glaube, dass das, zumindest jetzt erstmal, der richtige Weg ist." Lara musterte mich skeptisch bevor sie mir zustimmte. Wir schwiegen uns eine ganze Weile an, da jeder seinen eigenen Gedanken nachging. „Ich glaube ich mache mich jetzt besser auf den Weg", brach Lara nach einiger Zeit das Schweigen. „Wenn ich mich nicht beeile und zu spät komme, dann gibt das nur wieder Diskussion." Wieder kam eine Mischung aus Mitleid und Wut in mir hoch. „Grüß' Luca von mir, ja?", sagte Lara zum Abschied. „Mach ich. Ich hoffe wir sehen und bald wieder und halt' die Ohren steif", versuchte ich sie noch irgendwie aufzumuntern, bevor sie sich umdrehte und ging.

Noch eine ganze Weile blieb ich an der Hauswand gelehnt stehen und dachte über das Gespräch mit Lara nach. Ich konnte einfach nicht fassen, was Lucas Eltern ihm und Lara antaten. Wie kann man nur so sehr in Ablehnung und Hass verfallen und nicht merken was man sich damit kaputt macht? „Max?" Gedankenverloren schreckte ich zusammen, was Luca zum lachen brachte. „Hast du auf mich gewartet?", wollte er wissen. „So ungefähr", gab ich knapp zurück. „Okay?", meinte Luca, während er mich skeptisch musterte. Keine Ahnung wieso, aber ich hielt es für keine gute Idee ihm von dem Treffen mit Lara zu erzählen. Gemeinsam liefen wir zu Lucas Auto und machten uns auf den Weg zu ihm nach Hause. „Ich habe mir etwas überlegt", sagte Luca nach einer Weile. Ich hörte gerade dem Radiosprecher zu, wie er die neusten Nachrichten des Tages vorlas. „Aha und was?", fragte ich neugierig. „Jetzt, wo wir endlich wieder zusammen sind und wir wieder glücklich sind, könnten wir uns doch nach einer gemeinsamen Wohnung umschauen, oder?" Verwundert drehte ich mich zu ihm um. „Hältst du das nicht für ein wenig verfrüht?", versuchte ich meine Überraschung ein wenig zu überspielen. „Naja, wir haben doch schon so viel durchgemacht und trotzdem immer wieder zusammen gefunden. Außerdem verbringen wir jeden Tag zusammen und sind immer in deiner oder meiner Wohnung. Wenn wir eine gemeinsame Wohnung hätten, dann bräuchten wir nicht immer unsere Sachen hin- und her schleppen und müssten uns keine Gedanken mehr machen, wohin wir heute gehen würden", erwiderte er. Zugegeben, der Gedanke mit Luca zusammen zu wohnen gefiel mir schon, aber trotzdem empfand ich das schon als großen Schritt. Immerhin waren wir gerade erst wieder zusammen gekommen und so lange kannten wir uns auch noch nicht. „Aber wenn du das nicht willst, dann müssen wir das nicht machen", sagte Luca und obwohl er versuchte seine Enttäuschung zu unterdrücken, konnte man sie deutlich raushören. „So ist das doch überhaupt nicht", versuchte ich ihn zu beruhigen. „Es kam nur sehr überraschend und sowas muss doch sehr gut überlegt sein." Luca sagte dazu kein Wort, sondern konzentrierte sich weiter auf die Straße. Okay, das mit dem beruhigen hat nicht wirklich funktioniert. „Bitte sei mir nicht böse", gab ich leise von mir und schaute ihn traurig an. 

___

Hey zusammen :) Wie in dem letzten Teil versprochen, melde ich mich etwas häufiger mit neuen Kapiteln zurück. Ich hoffe, dass das Kapitel euch gefällt, auch wenn ich nicht so ganz zufrieden bin xD 

Bleibt gesund Euer Kevin ^^

Ein Gefühl, das dein Leben verändert || MauzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt