Kapitel 120

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Pov Max:

„Lara?", rief ich unglaubwürdig. Das Mädchen vor mir zuckte zusammen und drehte sich langsam um. „Oh, hi Max", antwortete sie mit einem gezwungenen Lächeln auf den Lippen. Die Unsicherheit und ihr Unbehagen stand ihr ins Gesicht geschrieben. „Wie geht's dir?", wollte sie wissen, worauf ich nur verächtlich schnaubte. Sie war von Anfang an einer der größten Mauz Fans gewesen und wird mit Sicherheit mitbekommen haben, wie es Luca und mir in der letzten Zeit ergangen ist. „Was glaubst du wohl?", gab ich knapp zurück, weil mich die Wut voll im Griff hatte. Verlegen schaute sie auf den Boden, ohne mir auf meine Frage eine Antwort zu geben. Eine ganze Weile standen wir uns gegenüber, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Doch ich konnte meine Wut und Enttäuschung über Lucas Familie nicht länger zurückhalten. „Wie kann ein so toller und liebevoller Mensch wie Luca, nur aus so einer erbärmlichen Familie stammen", platze es aus mir heraus. Geschockt sah Lara nun vom Boden auf und direkt in meine Augen. „Luca und ich haben die Hölle durchgemacht und anstatt ihm beizustehen, ihn zu trösten und aufzufangen, bricht seine Familie den kompletten Kontakt zu ihm ab und lässt ihn das alles alleine durchstehen!", schrie ich sie weiter an. Auch wenn ich seiner ganzen Familie Vorwürfe mache, spreche ich gerade vor allem von Lara. „Max, ich-ich, bitte versteh doch", stammelte Lara in dem Versuch mir ihr Verhalten zu erklären, doch eigentlich wollte ich das gar nicht hören, weshalb ich die direkt unterbrach: „Luca hat so eine Familie nicht verdient. Er versucht immer für andere da zu sein und ihnen zu helfen, und wenn er selbst mal welche benötigt, dann wird er von den wichtigsten Menschen in seine Leben alleine gelassen!". „Es tut mir so leid!", brach es nun aus Lucas Schwester heraus und Tränen liefen ihr über die Wangen. Obwohl ich voller Wut und Enttäuschung war, kam nun auch ein kleines bisschen Mitleid mit dazu. „Warum meldest du dich dann nicht bei Luca?", fragte ich und versuchte mich wieder ein bisschen zu beherrschen. Schniefend atmete Lara ein paar Mal tief durch, um sich ein bisschen zu sammeln. „Wegen meinen Eltern", erklärte sie mir dann. Ihre Antwort überraschte mich nicht wirklich. „Seit der Hochzeit haben sie mir verboten Kontakt zu ihm oder dir aufzunehmen. Sie wollten damit erreichen, dass er sich zwischen dir und uns entscheiden muss. Da er sich damals schon von ihnen abgewendet hat, haben sie den Druck erhöhen wollen, indem sie mir auch den Kontakt verboten haben. Sie waren der Meinung, dass er sich, wenn ich auch nicht mehr mit ihm schreiben würde, sich dann doch für die Familie entscheidet und dich verlässt." Sprachlos starrte ich sie an. Ich wusste nicht, ob ich Lachen, Weinen oder einfach nur Schreien sollte. Da ich nichts sagte, fuhr Lara fort: „Als wir dann erfahren haben, dass du einen Unfall hattest und dich an nichts mehr erinnern kannst, haben mir meine Eltern mein Handy weggenommen und mich von allem abgeschirmt. Sie haben mich zur Schule gefahren und auch abgeholt, und auch Freunde durfte ich nur noch bei mir treffen. Seit kurzem habe ich sie davon überzeugen können, dass ich wieder alleine zur Schule gehen kann. Dafür muss ich aber mein Handy Zuhause lassen. Seitdem laufe ich immer an der Uni vorbei, in der Hoffnung, dass ich Luca treffe um ihm alles erklären zu können." „Das ist einfach nur krank", meinte ich und war noch immer ziemlich sprachlos. „Ich weiß. Sie sind so homophob, dass sie gar nicht merken wie sehr sie damit der Familie schaden", seufzte Lara. Noch immer fassungslos lehnte ich mich an die Hauswand und schloss eine Weile die Augen. Wer hätte gedacht, dass ich jemals einen Jungen lieben würde und wir so viele, fast schon unglaubwürdige, Dinge durchmachen müssen. „Bist du wieder bei Luca?", fragte mich Lara nun und lehnte sich ebenfalls zu mir an die Hauswand. Sollte ich es ihr sagen? Luca und ich hatten ja eigentlich besprochen, es grundsätzlich erstmal für uns zu behalten und es nur unseren engsten Freunden zu erzählen. „Was denkst du denn?", stellte ich als Gegenfrage. „Naja, da du dich an mich erinnern kannst und du davon weißt, dass ich keinen Kontakt mehr zu Luca habe, gehe ich zumindest davon aus, dass du deine Erinnerung wieder hast und kürzlich mit ihm geredet hast", schlussfolgerte sie. Verblüfft schaute ich zu ihr herunter. „Ja, stimmt. Auf den Kopf gefallen bist du ja nicht", gab ich zu. „Ich habe viel „die drei ???" gehört", grinste Sie. Ich musste lachen. „Und?", drängte sie mich nun wieder. „Und was?", stellte ich mich absichtlich dumm. Sie verdrehte die Augen: „Bist du wieder mit Luca zusammen?" 

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Hier ein neuer Teil meiner Geschichte. Ich hoffe er gefällt euch :) Ich werde auch versuchen die Geschichte noch zu Ende zu schreiben ^^ Ganz bestimmt :D

Ein Gefühl, das dein Leben verändert || MauzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt