Kapitel 103

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Pov Luca:

Ich saß noch eine ganze Weile einfach nur auf der Couch und rührte mich keinen Millimeter. Ich ließ mir das ganze Gespräch noch einmal durch den Kopf gehen und fragte mich immer wieder, womit ich es verdient hatte, dass ich das alles durchstehen musste. Mauz kam auf das Sofa gesprungen und stupste mich mehrmals an. Ich hatte ihn vollkommen ausgeblendet und zuckte deshalb ein wenig zusammen, als er versuchte meine Aufmerksamkeit zu erhalten. Er schaute mich traurig an, als hätte er verstanden, dass ich sehr traurig bin. „Wir müssen wohl alleine klar kommen, Kleiner", murmelte ich niedergeschlagen. Mauz ließ den Kopf hängen und krabbelte auf meinen Bauch. Sanft streichelte ich über sein weiches blondes Fell. Es war schön ihn bei mir zu haben, sodass ich nie alleine bin. Plötzlich fiel mir wieder ein, dass ich eigentlich mit ihm einkaufen gehen wollte, damit er mal eine Vernünftige Schale und vor allem ein Vernünftiges Körbchen bekam. Also beschloss ich, doch von der Couch aufzustehen und mich ein wenig frisch zu machen. Als ich in den Spiegel sah, traute ich meinen Augen nicht. Ich sah furchtbar aus. Meine Augen waren vom Weinen ganz gerötet und ich hatte dunkle Augenringe. Meine Haare standen in sämtliche Richtungen ab und hatten ihren Glanz verloren. Seufzend wusch ich mir mein Gesicht und kämmte mir anschließend die Haare, was es zwar nicht wirklich besser machte, aber der Versuch zählte. Nachdem ich mich wieder einigermaßen wohl fühlte, band ich Mauz provisorische Leine an sein Halsband und machte mich mit ihm auf den Weg zum nächsten Fressnapf. Ich lief gerade zu meinem Auto, als jemand meinen Namen rief: „Luca!" Ich erkannte die Stimme sofort und schaute in die Richtung, aus der sie kam. „Was willst du?", knurrte ich Luisa an, da ich immer noch sauer auf sie war. „Hattest- hattest du schon besuch?", fragte sie unsicher. Ich antwortete nicht, sondern starrte sie nur verwirrt an. „Von...Max?", hakte sie weiter nach, nachdem ich sie immer noch keine Antwort von mir bekommen hatte. „Woher..." „Max hatte mich angerufen und mich nach deiner Adresse gefragt. Darüber haben wir uns auch heute morgen unterhalten. Marie meinte, ich sollte es dir nicht sagen, da sie nicht daran glaubte, dass er wirklich mit dir reden wird. Sie hatte Angst, dass du dir nur wieder Hoffnung machst und er dann nicht kommt", erklärte sie mir nun endlich ihr Verhalten von heute morgen. „Max war da", sagte ich leise und ließ den Kopf hängen. „Und? Wie- wie ist es gelaufen?", erkundigte sie sich vorsichtig. „Er hat mir erklärt, dass es wahrscheinlich nie wieder so werden wird, wie es war. Er meinte, dass ich ihn vergessen soll", gab ich ihr die Kurzfassung. „Oh Luca, dass tut mir leid, wirklich", sagte sie bedrückt. „Und was hast du jetzt vor?" „Ich muss versuchen ohne ihn zurecht zu kommen", murmelte ich niedergeschlagen. Luisa kam einfach auf mich zu und nahm mich fest in den Arm. Sofort kamen meine Gefühle wieder hoch und ich fing an zu weinen. Ich konnte mir ein Leben ohne Max einfach nicht vorstellen. Wir hatten so viel erlebt, was ich nicht vergessen konnte und wollte. „Wenn du jemanden zum Reden brauchst, dann sag Bescheid, ok?", redete Luisa mir gut zu. Ich nickte nur. „Wo wolltest du eigentlich hin?", wechselte sie nun das Thema, weshalb ich ihr auch dankbar war. „Es steht ja jetzt fest, dass Mauz bei uns- bei mir bleibt, deshalb habe ich mir gedacht, dass es mal Zeit wird, dass er vernünftige Sachen bekommt", erzähle ich Luisa und lächle dabei den kleinen Welpen an, der mich ebenfalls glücklich anschaut. „Oh schön. Schaffst du das alleine, oder brauchst du vielleicht, eventuell, so ein bisschen Hilfe", fragte sie und fing an zu schmunzeln. Ich wusste sofort, dass sie mich begleiten wollte, auch wenn ich nicht genau wusste, weshalb. Trotzdem stimmte ich zu und so machten wir uns nun zu dritt auf den Weg.

Ich parkte meinen Wagen und ehe ich mich versah, betraten wir auch schon die Fressnapf Filiale. Ein starker Geruch von Heu und Hundefutter wehte mir entgegen. „Also, was brauchen wir denn alles?", fragte Luisa nach und verschaffte sich schon mal einen kleinen Überblick über das Sortiment. „Er hat immer noch kein Körbchen, keine Schalen und auch keine vernünftige Leine", zählte ich auf. „Hmm, dann lass uns doch als erstes nach einer Leine und vielleicht nach einem schönen Halsband schauen", beschloss sie. Wir standen vor einer großen Wand mit verschiedensten Leinen und Halsbändern. Sämtliche Farben und Materiealien waren vertreten und ich war mit der Auswahl ziemlich überfordert. Doch egal welches Halsband wir probierten, keines davon gefiel mir so gut, wie das alte. „Das sieht doch ganz schick aus", meinte Luisa und musterte das gefühlt hundertste Halsband. „Ich weiß nicht", murmelte ich unschlüssig. Sie seufzte: „Kann es sein, dass es daran liegt, dass auf keines der Halsbänder »Mauz« steht?" Ich wich ihrem Blick aus und zuckte nur mit den Schultern. „Luca, Mauz wird immer Mauz heißen, auch wenn es nicht mehr auf dem Halsband steht. Außerdem kannst du ihn doch eine Hundemarke machen lassen, wo dann sein Name wieder drauf steht", redete sie weiter auf mich ein. „Ja, aber das war doch der Grund, weshalb wir ihn überhaupt so genannt haben und wir uns sofort mit ihm verbunden gefühlt haben", erwiderte ich. „Aber es ändert doch nichts an dem Kleinen. Er gehört trotzdem zu dir. Außerdem kannst du das Halsband doch behalten, als Erinnerungsstück", versuchte sie mich weiter zu überzeugen. „Du hast ja recht", gab ich mich schließlich geschlagen. Also entschied ich mich für ein edles, schwarzes Lederhalsband, mit einer passenden Leine. Anschließend gingen wir weiter und suchten ein Körbchen aus, bzw. Mauz suchte sich eins aus. Als er ein großes braunes Körbchen sah, was innen in Beige und super weich war, war er nicht mehr zu halten. Es war natürlich auch das größte Körbchen, was ein ziemlich süßes Bild ergab. Das Körbchen hatte ungefähr die dreifache Größe von dem Hund. Egal was ich versuchte und in wie viel Anderen ich ihn legte, er rannte immer wieder in dieses zurück. Also ließ ich mich schließlich breit schlagen und kaufte ihm das Körbchen.

Nachdem wir alles eingekauft hatten, beschlossen Luisa und ich noch etwas bei zur kochen. Insgesamt hatten wir einen schönen Abend und sie schaffte es mich super abzulenken. Doch als es spät wurde, musste Luisa nach Hause und somit war ich wieder mit meinen Sorgen alleine. Ich beschloss mich schlafen zu legen und zu meiner Überraschung kam Mauz trotz seines neuen Körbchens wieder zu mir. So schliefen wir eng aneinander gekuschelt schließlich ein.

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Endlich hat Mauz seine neuen Sachen bekommen :D Wie es wohl weiter geht?

Ein Gefühl, das dein Leben verändert || MauzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt