part 60 -Einsam in Freiheit-

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{Das ist das 60. Kapitel und über 185.000 Leser.... Was soll ich dazu sagen? Ich kann meine Dankbarkeit gar nicht beschreiben. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich so viele Leser, voter und Kommentar schreibende Leser haben werde!

ICH LIEBE EUCH!}

*Marko POV*

Ich wachte mit höllischen Kopfschmerzen auf. Langsam sammelte ich mich und stand auf.

"Na, freust du dich schon Livas" sprach mich ein Bulle an. Ich sah ihn nur kurz an und lief dann zum Waschbecken. Nachdem ich fertig war, durften wir raus.

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Ich lief mit Lew über das Gelände. "Letzter Tag, Kumpel" grinste er mich an.

Ich blieb stehen. Lew sah mich verwundert an.

Ich reichte ihm die Hand. "Danke." Sagte ich.
"Für was?" "Für alles was du getan hast. Ehrlich. Ich schätze das sehr. Du wirst ewig mein Bruder bleiben, egal wie lange du hier sitzen wirst."

Er sah mich mit einem breiten Grinsen an, schlug ein und anschließend umarmten wir uns brüderlich.

"Zu tief." Sprach er dann. "Was?" Fragte ich ihn verwundert. "Deine Schläge sind zu tief. Versuch es mal ein bisschen seitlicher, du wirst sehen, dass das effektiver ist." Ich nickte lächelnd und wir liefen weiter.

Wir liefen und liefen, und irgendwann gelangen wir in die Ecke der Vatos Locos.
Ich begann einem nach dem anderen einzuschlagen und zu umarmen. Sie wussten, dass ich heute frei komme.

Hin und wieder murmelten sie was wie "Bau keinen scheiss" oder "Pass Auf dich auf".
Schließlich stand ich vor ihrem Anführer.

Dieser lächelte und öffnete seine Arme. Ich umarmte ihn. "Danke.. für alles" sprach ich und klopfte ihm auf den Rücken.

Er hielt mich an den schulten und schaute mir in die Augen. "Du bist immer bei uns willkommen, vato" er ballte seine Faust und drückte sie an sein Herz. Die anderen machten es ihm nach.

Das war ein Zeichen des Respekts.

Auch ich tat das selbe und sah alle ein letztes Mal an.

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Ich zog die Jeans, das Muskelshirt, die graue fliesjacke und die jordans an, die ich als letztens anhatte, bevor ich in den Knast kam.
Ich betrachtete ein letztes Mal die widerliche Zelle und mein Gesicht verzog sich leicht.

"Bye bitch" sprach ich vor mich hin und wurde von 2 Bullen den Gang raus begleitet.

"Schönes Leben noch, mr. Livas" sprach der Inspektor und reichte mir die Hand. Er stand genau vor dem Ausgang. Ich kam ihm näher.

"Verrotten sie in der Hölle."

Ich ignorierte die entsetzten Gesichtsausdrücke und ließ mir meine Handschellen entfernen. Ich faste mir an die Handgelenke und spürte Schmerz. Ich hatte Wunden bekommen.

Langsam lief ich vor zum Ausgang und fasste mit zitternder Hand die Türklinken.

Ich drückte sie runter und öffnete sie einen Spalt. Sofort schien das grelle Sonnenlicht mich an. Mit einer Wucht stieß ich beide Türen Weg.

Schnell lief ich raus. Mit großen Augen betrachtete ich meine Umwelt. Ich hatte das Bedürfnis zu Rennen.

Ich wollte in dem Moment nichts anderes als zu rennen.

Ich machte die ersten Schritte, und darauf noch weitere, schnellere.

Ehe ich es bemerkte, rannte ich so schnell ich kann und genoss die den Wind der mir ins Gesicht peitschte.

Ich rannte und rannte und war irgendwann in einem Waldweg. Doch ich stoppte nicht, ich rannte und rannte immer weiter und schließlich sah ich im Horizont kleinen Anhang mit einem See. Meine Augen leuchteten und ich grinste.

Ich wurde immer schneller, ich hatte das Gefühl dass ich gleich fliegen würde. Die Erde wurde von fester Erde zu Kies. Ich war nur noch wenige Meter vom Abhang entfernt.

Als ich endlich ankam, sammelte ich meine letzte Kraft und stieß mich mit beiden Beinen ab.

In dem Moment kam mir alles wie im Traum vor. Ich spürte, dass ich frei war.

Ich schloss meine Augen und ließ mich einfach fallen. Wie ein endloses Fallen kam es mir rüber. Ich hörte den wütenden Wind und das aggressive Peitschen des Wassers an der Klippe.

So viele Bilder gingen mir in diesem Moment durch den Kopf. Und bevor ich das Wasser auch nur berührte, sah ich Hales Gesicht vor mir.

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Ich hörte nichts mehr. Keinen Wind, kein peitschen des Wassers. Nur die Unterwasserwelt. Das war alles was ich hörte.

Das Wasser war eiskalt doch das war gut. Ich merkte wie sich mein Rücken nach hinten bog und ich öffnete meine Augen. Ich sah die Sonne, wie sie auf das Wasser bzw. mich schien. Sie verschwand immer mehr. Ich hatte das Gefühl, mein Herz setze aus. Doch es war schön.

Plötzlich kam mir die Vergangenheit hoch, die Sätze die die Menschen Aussprachen, welche mir bis heute nicht mehr aus dem Kopf gingen.

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"So wie der Vater... Er ist so wie der Vater!"

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"Willst du auch mal was anständiges in deinem Leben machen, oder einfach nur das tun was du tust?"

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"Du musst das nicht machen!"

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"Nur ein jämmerlicher kleiner Straßenjunge, ich wusste, dass er zu nichts taugt."

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"Öffne deine Augen und sehe endlich ein, dass du keinen an dich ranlässt! Du versuchst nicht einmal meine Hilfe anzunehmen!"

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"Irgendwann wirst du auf die Schnauze fliegen. Und das sehr bald. Hoffe ich zumindest."

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"Ich liebe dich Marko"

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Ich blendete alles aus und dachte nur an hales Stimme. Wie sie den letzten Satz so ausspricht. Ich schloss meine Augen.

Mein Körper zog sich für einen Moment zusammen.

Luft. Ich brauche Luft.

Schnell schwamm ich nach oben. Es kam mir vor, als ob der Weg immer weiter wurde, doch ich gab nicht auf.

Ich streckte meine Hände ein paar mal an die Oberfläche, zu der Sonne, bis meine Sicht schwarz wurde, und ich bereit war zu sterben.

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