part 80

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Hale POV:

Im Krankenhaus

Die Schwestern räumten das Nähzeug mit dem der Arzt meine Wunde am Hinterkopf genäht hatte auf und verließen das Zimmer.

Kurz danach kam Marko rein. Unsere Blicke trafen sich und er zog etwas seinen Mund ein. Wieder einmal sah er mir einfach tief in die Augen. Jetzt sah er auf den Boden und lief auf mich zu. Er seufzte einmal bevor er sich auf die Liege, neben mich setzte. Er nahm meine rechte Hand in seine linke und hielt sie. Er sah auf den Boden und überlegte. "Alles okay?" Fragte ich ihn vorsichtig. Er nickte leicht. "Knapp gut gegangen." Ich sah auf meine linke Hand und schwieg.

Die Tür wurde schlagartig geöffnet. Nas und Sia betraten aufgebracht den Raum. "Oh mein Gott" murmelte Sia. Beide liefen auf uns zu. "Was ist passiert?!" fragte Nas hysterisch. "A-alles okay.." murmelte ich. Sia schob mit ihrer Schulter Marko zur Seite, welcher daraufhin sofort aufstand und den Raum verließ . Sia sah mich mit gerunzelten Augenbrauen an. "Was ist denn mit dem los?" "Er... Er ist immer so... Uhm... Um ehrlich zu sein hat er mich gerettet." Ich spielte nervös mit dem Zipfel der Bettdecke rum und sah die beiden abwechselnd an. Sie sahen sich nun gegenseitig schockiert an.

"Ich komme gleich wieder, ich hol mir nen Kaffe. Wollt ihr auch einen?" "Ja bitte" sprach ich und Nas nickte.


Sia POV:

Ich lief aus dem Zimmer und sah einmal nach links und dann nach rechts. Marko saß auf einem der Stühle auf dem Flur, hatte seine Hände gefaltet und auf seinen Knien abgestützt. Er überlegte wahrscheinlich. Ich lief zum Kaffeautomaten, der auf der anderes Seite des Flurs war.

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Mit den drei Bechern lief ich vor das Zimmer. Ich blieb stehen und dachte kurz nach. Schliesslich drehte ich mich wieder um und lief auf Marko zu. Ich stellte die Becher auf den Tisch ab und setzte mich gegenüber von ihm hin. Er war immer noch total in seinen Gedanken und realisierte mich nicht einmal. "Danke." sprach ich schliesslich. Er zuckte kurz und sah mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Mit dem selben Blick sah er auf den Tisch.

"Weißt du Marko. Ich vertraue dir zwar überhaupt nicht und halte dich immer noch für ein arrogantes Arschloch, doch ich sehe wie glücklich du sie machst." Nach diesem Satz hielt er intensiven Blickkontakt mit mir. Seine Augenbrauen waren nicht mehr gerunzelt, sein Kiefer war locker und nicht mehr so angespannt. Seine Augen glitzerten mich an. Er leckte sich kurz über die Lippen und öffnete seinen Mund. "Es ist meine Verpflichtung sie glücklich zumachen, Sia." Ich nickte verständnisvoll und lächelte leicht. Dann stand ich auf und schnappte die Becher. Ich sah ihn noch kurz an "so schlimm bist du ja gar nicht, Livas".


Marko POV:

Das Echo der geschlossenen Türe verhallte und ich war wieder alleine. Plötzlich vibrierte etwas in meiner Hosentasche. Ich nahm mein Handy raus und sah auf den Bildschirm. Da ich eigentlich immer meine Mailbox laufen lasse weil ich nicht scharf auf lange Telefonate bin, höre ich mir die Nachrichten nur an. Diese war von einer unbekannten Nummer. Ich hielt sie an mein Ohr und lauschte.

"Hey Marko uhm.... hier ist Jasmine. Wir... haben uns lange nicht mehr gesehen... Vielleicht können wir ja mal zusammen raus? Etwas trinken oder essen gehen? Haha uhm... ja meld dich doch bitte wenn du kannst denn... Ich würde dich gerne wieder sehen... Wir-"

das reichte mir. Ich löschte die Nachricht und war aus irgendeinem Grund sauer.

Sauer auf mich.

Weil ich immer noch nicht damit klarkomme, dass ich durch Jasmine Hale verloren hatte. Ich war rücksichtslos und egoistisch, die Fassade meines Ich's. Ich wurde nervös. Ich tippte mit meinem Zeigefinger auf dem Bildschirm rum und seufzte immer wieder.


Sia POV:

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Wir saßen schon ne gute Stunde dort und redeten, erzählten uns viel von den vergangenen Tagen bzw. Wochen. Alle 10 Minuten gingen entweder Nas oder ich raus um Marko zu fragen ob er sich nicht zu uns gesellen möchte, weil Hale es wollte. Doch immer wenn er nein sagte, lächelte sie und sagte "schon okay, lasst ihn". Wahrscheinlich will er uns alleine lassen, damit wir... naja... mal wieder Zeit für uns hatten. Das tat gut. Sich seine Seele aussprechen. Das war was wir alle brauchten.

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Ich parkte in einem Parkplatz vor dem Hochhaus indem ich wohnte. Ich schaltete den Motor aus, seufzte einmal und lehnte meinen Kopf nachhinten. Es war inzwischen schon dunkel. Ich machte meine Augen zu und entspannte mich für einen kleinen Moment. Mein Handy vibrierte kurz. Ich öffnete meine Augen und kramte es genervt aus meiner Jackentasche. Danach schnappte ich meine Tasche vom Beifahrersitz und stieg aus. Während ich mein Handy entsperrte schloss ich das Auto ab. "Dreh dich um" las ich.

Ich bekam Angst. Mein Herzschlag wurde schneller und ich drehte mich hastig um. Ich sah Ricardo einen Meter von mir entfernt mich angrinsen. "Oh mein Gott" murmelte ich und fasste an mein Herz. "Mach das nie wieder!" sagte ich etwas lauter und schlug ihn leicht auf seinen Oberarm. Er lachte. "Immer wenn du Angst hast weiten sich deine Augen und du siehst süß aus" schmunzelte er. Ich runzelte die Augenbrauen. "... Willst du mir irgendwas sagen?" sprach ich um das Thema zu wechseln.

"Ja, ja stimmt. Ich will dir was zeigen" sagte er und grinste mich an. "Okay..." sagte ich. Er hielt mich an meinem Handgelenk und zog mich mit sich. Er blieb vor einem Auto stehen. "Na was sagst du?" Es war ein aston martin db9. Mein Lieblingsauto. "Oh mein Gott! Das ist der Wahnsinn." sprach ich hysterisch und lief einmal um das Auto herum. Ich bin überhaupt kein Autoexperte, doch wenn ich ein Auto toll finde, dann ist es dieses. Es war in einem edlen Kaki lackiert und glänzte an den Stellen, wo es von den Straßenlaternen beleuchtet wurde.

"Dir gefällt's huh" lachte Ricardo und lief mir ständig hinterher und fasste hin und wieder sein Auto an. "Ja das ist schon krass aber... Wieso wolltest du es mir unbedingt zeigen?" Er sah mich jetzt an. "Ich dachte du hättest vielleicht lust mit mir einpaar Runden zu fahren..." gestand er etwas schüchtern und leise. "Nein sorry-" "Wieso servierst du mich ständig ab." fragte er mich jetzt direkt. Ich war für einen kleinen Moment sprachlos. "Wieso gibst du mir keine Chance?" "Ric es ist einfach so dass-" "nein, du musst mir nichts erklären. Doch weisst du was eigenartig ist? Für Izzy hattest du immer Zeit. Hast alles mit ihm gemacht. Ihm immer neue Chancen gegeben, wenn er es verkackt hatte."

Für einen Moment schwiegen wir beide. Dann fing er wieder an "für ihn hattest du ständig deine Beine breit-"

*fatz*

Die Hand mit der ich ihm eine Ohrfeige gegeben hatte, pochte. Seine rechte Wange war etwas rot und er sah zur Seite. Wieder Stille. Ricardo packte mein Handgelenk mit seiner großen Hand und drückte vor Wut. Es tat sehr weh. Er stand jetzt Millimeter entfernt von mir und ich spürte seine schwarze Aura. Er atmete einmal tief ein und aus. "Gute Nacht" sprach er schließlich, drückte nocheinmal kurz mein Gelenk und ließ es hängen. Er drehte sich um, stieg in seinen neuen Wagen. Der Motor heulte auf und mit quietschenden Reifen fuhr er davon.

"Bitte geh nicht" war das letzte was ich vor mich hin murmelte.


Badboy, badboy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt