Keran - Eine (weitere) Thorin, Fili&Kili ff

16.

Keran wurde von Fili geweckt. Er schaute mit einer Mischung aus Angst und Trotz an. "Sie sind bald da." Keran war sofort hellwach. Thranduil brachte seine Truppen in Stellung. Die anderen Zwerge standen auf der Mauer und beobachten stumm das riesige Heer, dass immer näher kam. Keran hatte sie noch nie so bedrückt gesehen. Aber ihre Mienen hallten sich etwas auf, als sie Keran sahen. "Hey, da bist du ja!" Kili gab ihr einen Handschlag. Fili hatte ihnen bereits erzählt, warum sie auch hier war, und Keran war ihm dankbar, dass sie die ganze Geschichte nicht nochmal erzählen musste. Ihr war gerade ganz und gar nicht reden zu mute. Keran schluckte, als sie die Düsterwaldelben immer näher kommen sah. Das Heer war größer als sie es in Errinerung hatte. Sie war froh, das Gewicht ihrer neuen Schwerter und ihres neuen Bogens zu spüren, den sie sich aus den riesigen Waffenkammern des Erebor geholt hatte. Keran erkannte Thranduil, der vor seinem Heer vorrausritt, hochmütig wie eh und je. Ein schmales Lächen durchzuckte ihr Gesicht, als sie sich sein Gesicht vorstellte, als er bermerkte, dass sie nicht mehr da war. Plötzlich bemerkte sie den Hobbit, Bilbo Beutlin war sein Name, der mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck abwechselnd die Elben und Thorin anschaute. Er stand etwas hinter den Zwergen. Nach allem was Fili über ihn erzählt hatte, bewunderte sie ihn. Gandalf hätte keinen besseren Meisterdieb auswählen können. Mittlerweile waren die Truppen in Stellung und der Elbenkönig und Bard ritten vor. Doch bevor sie noch näher kommen konnten, schoss Thorin einen Pfeil direkt vor die Füße von Thranduils Elch. Dieser stoppte abrupt. "Der nächste trifft euch zwischen die Augen", sagte er und die anderen Zwerge jubelten und riefen Beleidigung auf Zwergisch zu den beiden hinunter. Thranduil nah das alles lächelnd hin, doch plötzlich hoben die Elben ihre Bögen. Alle gingen schleunigst in Deckung, außer Thorin. Er stand da wie ein Fels in der Brandung, den Bogen immer noch auf Thranduil gerichtet. Sie schauten sich einen Moment an, dann ließ der Elbenkönig seine Leute mit einer Handbewegung die Bögen wieder sinken. Mit einem überlegenen Lächeln fing er an zu sprechen. "Ich möchte euch sagen, dass eure Schuld beglichen und angenommen wurde." Jetzt sah Thorin doch etwas aus der Fassung gebracht aus. "Wovon redet ihr da!? Ihr habt gar nichts!" Bard griff in seine Jacke und im nächsten Moment hatte er den Arkenstein in der Hand. Fili hatte ihr von dem Königsjuwel erzählt und davon wie bessesen Thorin von ihm war. Kili, der links neben Thorin stand, schnappte nach Luft. "Diebe! Wie kommt ihr an das Erbstück unseres Hauses!? Es gehört..." Doch Keran hörte ihm gar nicht mehr zu. Sie schäumte vor Wut. Jetzt hatte Thranduil doch das bekommen was er wollte! 'Aber wie in Durins Namen sind sie an den Arkenstein gekommen!?', fragte sie sich. "Der ist nicht echt! Es ist eine Lüge! Der Arkenstein liegt irgendwo in diesen Hallen!" Plötzlich meldete sich Bilbo zu Wort. "Er ist echt. Ich habe ihn ihnen gegeben. Du hast dich verändert, Thorin." Alle Augen ruhten auf dem kleinen Hobbit. Die Wut von Keran war wie weggeblasen. Ihr wurde klar, dass Bilbo so einen Krieg verhindert hatte. Wie konnte sie nur so blind sein!? Thorin verstand das aber anscheinend nicht. "Werft ihn die Mauer runter", befiel er in einem leisen Ton, der nichts gutes verhieß. Als sich keiner rührte wurde er wütend. Er stieß Keran zur Seite und packte Fili am Arm. Dieser riss sich los. "Dann mach ich es eben selber!" Plötzlich ertönte eine tiefe und laute Stimme aus den Reihen der Elben. "Wenn ihr mit meinem Meisterdieb nicht zufrieden seit, lasst ihn gehen, aber tut ihm nichts!" Gandalf der Graue. Keran kannte ihn nur aus Geschichten. Thorin starrte einfach nur wütend Gandalf, Thranduil und Bard an, während Bilbo dass Seil wieder runterlies und eilig hinunterkletterte. Bard zog fragend eine Augenbraue hoch. "Wollt ihr Krieg oder Frieden?" Thorin schien es sich ernsthaft zu überlegen, doch dann landete plötzlich ein Rabe bei ihnen. Keran erschrak. Sie wusste was das zu bedeuten hatte. Dain war gekommen. Die anderen anscheinend auch. Thorin lächelte grimmig. "Ich will Krieg."