13.

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Keran fluchte. Mal wieder. Sie bereute es, den Elbenkönig so gereizt zu haben. Dann säße sie jetzt bestimmt in einer wärmeren, helleren und vorallem weniger gesicherten Zelle. Ihren Plan, gleich in Thranduils Hallen auszubrechen konnte sie vergessen, wenn sie sich so die dicken und leider extrem stabilen Gitter ihrer Zelle ansah. Wie der Hobbit es geschafft hatte, alle Zwerge zu befreien, war ihr immer noch ein Rätsel. Wieso war sie auch so dumm gewesen und hatte dem verhassten Elbenkönig gleich so genau geschildert wie gut Keran die Zwerge kannte?! Sie seufzte. Irgendwie musste sie abhauen, wenn sie auf dem Weg zu Thorin waren. Sie konnte ihm nicht gönnen, sie als Geisel freizukaufen. Keran musste wieder an diese Tauriel denken. Wenn Keran ihr begegnete musste sie ihr unbedingt danken. Dass sie Kili gerettet hatte. Plötzlich öffnete sich ihre Zellentür. Thranduil persönlich stand vor ihr. "Was machst du hier?", fauchte Keran ihn an. Unbeeindruckt stellte dieser eine Schüssel voller noch warmen Eintopf vor sie hin. "Du musst jetzt nicht mehr freundlich zu mir sein!" Der Elbenkönig sah sie an. "Ich weiß, aber wir sind keine Unmenschen." Keran schnaubte. "Da weiß ich aber anderes. Ihr überlasst einen verletzten Gefangenen ja auch einfach so dem Tod." "Er ist ein Zwerg, nichts weiter." Keran sprang auf. Den Eintopf verteilte sich auf dem Boden. Gerade als sie zuschlagen wollte, eilten die Wachen von Thranduil herbei, packen sie mit aller Kraft und legten ihr wieder Handschellen an. Eine der Elben schlug ihr in den Bauch und Keran sank keuchend auf die Knie. Thranduil drehte sich um, verließ die Zelle und ließ sie wieder zusperren. Dann ging er, ohne ein Wort zu sagen. Keran richtete sich wieder auf. "Îsh kakhfê ai-'d dûr-rugnu!", rief sie dem König des Düsterwalds hasserfüllt auf Zwergisch hinterher. In der Ferne hörte Keran ihn nur lachen.

Drei Tage waren vergangen, und Keran hatte sich geschworen Thranduil umzubringen wenn sie die Chance dazu hatte. Wenn alle Elben, die Thorin getroffen hatte, wie Thranduil waren, konnte sie gut verstehen warum er sie hasste. Keran lehnte an der kalten Steinwand und wünschte sich dass sie nie hinterher gereist wäre, als die Tür aufgesperrt wurde. Diesmal stand nicht Thranduil, sondern zwei Soldaten in voller Rüstung vor ihr. Sie packen sie wortlos bei den Armen und führten Keran aus der Zelle. Sie wehrte sich nicht. Noch nicht. Die Elben führten sie erstaunlicherweise aus dem Schloss. Draußen war alles voller Elben in Kampfausrüstung. Sie würden zum Erebor ziehen. Die Soldaten brachten Keran zu Thranduil. Der König saß auf einem Elch und schaute auf sie herab. Die Wut stieg wieder in Keran auf. Sie musste ihn ziemlich wütend angestarrt haben, denn Thranduil sagte: "Wenn du dich anständig aufführst darfst du auf deinem Pferd reiten." Keran riss sich zusammen. Sie wollte auf keinen Fall den Weg vom Düsterwald bis zum Erebor laufen. Auf einen Wink hin brachte ein Elb Mellon. Keran war extrem erleichtert ihr Pferd zu sehen. Mellon auch, denn er begrüßte sie freudig. Keran stieg auf, und wurde sofort von vier Elben, ebenfalls auf Pferden umringt. Sie schnaubte. Konnte Thranduil sich nicht einmal einen Fehltritt erlauben? Zu wenig Wachen oder so? Der Elbenkönig gab einem anderen Elb ein Zeichen mit der Hand. Dann ertönte ein Horn und Thranduils Armee setzte sich in Bewegung, Richtung Erebor.

Sie brauchten zwei Tage, was für ein großes Heer echt schnell war. Für Keran hatte sich in der Zeit keine einzige Möglichkeit zur Flucht aufgetan, und so langsam machte sie sich schon Sorgen ob sie die Chance je bekommen würde. Als sie aus dem Düsterwald hinaustraten, sah man in der Ferne den Erebor. Majestätisch ragte er auf, der einsame Berg, und Keran fragte sich ob die Zwerge sie kommen sahen. Und was mit dem Drachen, Smaug, passiert war. An ihn hatte sie ihre Reise über gar nicht gedacht, was etwas leichtsinnig war. Immerhin war er der Grund warum sie damals fliehen mussten. Als nächstes fiel ihr die Seestadt auf. Oder zumindestend was von ihr noch übrig war. Die Stadt auf dem langen See war nur noch Trümmer, an manchen Stellen rauchte es noch. Das musste Smaug gewesen sein! Es ging auf die Nacht zu und Thranduil erhob das Wort. "Wir werden in den Ruinen der Menschenstadt Thal übernachten." Das Heer setzte sich wieder in Bewegung und Keran machte sich ernsthaft Sorgen um Thorin und seine Gefährten. Wenn der Drache das mit der Seestadt gemacht hatte, wie sah es dann erst im Erebor aus?

Keran - Eine (weitere) Thorin, Fili&Kili ffTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang