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Es war Tag der Abreise. Es nieselte leicht und der Himmel war Wolkenverhangen. Wie an dem Tag als sie sich das erste Mal trafen. Aus den anderen Dörfen kamen nur die zehn Freunde von Thorin mit, die Keran an den Durinstagen kennen und lieben gelernt hatte. Bifur, Bofur, Bombur, Nori, Dori, Ori, Dwalin, Oin und Gloin. Sie hatten beschlossen sich an einem bestimmten Ort im Auenland, östlich von den Ered Luin, zu treffen. Gandalf der Graue wolle dort das 14. Mitglied der Gemeinschaft aussuchen, einen Meisterdieb. Gandalf war auch der, der Thorin die Idee gegeben hatte, den Erebor zurück zu erobern. Und Keran hatte vor mitzugehen. Sie hatte ihre Sachen schon am gestrigen Abend gepackt. Keran wusste: wenn sie freundlich gefragt hätte, hätte Thorin ihr es sofort verboten. Aber wenn sie schon abreisefertig vor ihm stand konnte er sie doch nicht Mehr einfach so wegschicken. Keran verließ ihre Hütte und stapfte auf die anderen zu. Sie sah wie Dís auf ihre Söhne einredete, anschließend drückte sie Kili etwas in die Hand. Sah aus wie ein Stein. Wahrscheinlich eine Art Glücksbringer. Als Thorin sie sah ging er zu ihr. Er musterte sie und ihre Reisesachen. Dann sah er Keran traurig an. Fili, Kili und Balin waren inzwischen auch zu ihnen gekommen. "Was ist?", Keran zog eine Augenbraue hoch, "ich komme mit!" Thorin sah ihr bedrückt in die Augen. "Nein, das kann ich nicht zulassen." Keran schnaubte. "Ich habe nicht um deine Erlaubnis gebeten, Thorin Eichenschild. Ich komme mit. Ich weiß wie es ist seine Heimat zu verlieren. Meine ist verloren. Aber ich kann euch helfen eure zu retten!" "Deine Heimat ist hier." "Und deine etwa nicht!?" Thorin sah müde aus. "Nein, ist sie nicht." Keran stockte. "Das ist eine persönliche Angelegenheit." Keran verlor die Beherrschung. "Was ist mit dir los!? Bist du zu stolz Hilfe anzunehmen!? Ihr Zwerge seit doch alle gleich stolz und stur!" Thorin sah ihr nur stumm in die Augen. Keran bemerkte dass niemand ihm widersprach. Nicht mal Fili und Kili. Sie sahen traurig aus, sagten aber kein Wort. Thorin drehte sich um. "Es tut mir Leid..." Dann gingen sie los, um das zu tun was getan werden musste. Keran sah ihnen nach, bis sie hinter den Bergen verschwunden waren. Und auch noch dann starrte sie ihnen hinterher. Dann drehte sie sich ruckartig um und ging stumm und zurück zu ihrer Hütte, vorbei an Dís, die sich eine Träne aus den Augen wischte. Es hatte sich angefühlt wie ein Abschied für immer.

Keran - Eine (weitere) Thorin, Fili&Kili ffWhere stories live. Discover now