7.

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Keran feierte noch viele Durinstage. Die Zwerge akzeptierten und respektierten sie als eine von ihnen und Keran hatte seit langem mal wieder das Gefühl daheim zu sein. Die schmerzlichen Erinnerungen an ihre Eltern wurden weniger. Natürlich dachte Keran noch an sie. Aber immer mit einem Gefühl von Frieden. So vergingen die Jahre. Fili und Kili waren inzwischen erwachsen geworden und Thorin bekam sogar schon die ersten grauen Haare. Dann, an einem schönen Tag im Frühling klopfte es in aller früh an Kerans Tür. Verschlafen rollte sie sich aus ihrem Bett und schlurfte zur Tür. Draußen stand Thorin, mit Schwert und Proviant. Keran musterte ihn. "Wo soll's denn hingehen?" "Nach Osten. Ich werde meinen Vater suchen." "Thrain?! Ich dachte er wurde getötet? Oh..." Keran errinerte sich plötzlich daran was Fili ihr bei ihrem ersten Treffen erzählt hatte. Thorin glaubte dass sein Vater noch lebte. Oder zu mindestens wollte er das glauben. "Eben nicht!", Thorin sah sie energisch an, "ich hab damals das ganze Schlachtfeld abgesucht. Seine Leiche war nicht da! Er muss noch leben!" Keran nickte langsam. Sie wusste dass sie ihn nicht von seinem Plan abbringen konnte. "Dann: möge das Glück mit dir sein." Dankend nickte Thorin ihr zu. "Kannst du den anderen sagen dass ich weg bin um meinen Vater zu suchen?" "Sie wissen gar nichts davon?" "Dís und Balin würden mich aufhalten wollen. Und Fili und Kili würden mitgehen. Ich will sie da aber nicht mit reinziehen. Es ist also besser wenn ich mich heimlich davon mache." Keran verstand ihn. "Alles klar, mach ich." Thorin lächelte kurz und ging davon. Während er langsam aus ihrem Sichtfeld verschwand fragte sich Keran ob Thorin wohl irgendwann vorhatte den Erebor zurück zu erobern. Zu ihm passen würde es.

Keran schreckte hoch, als das eiskalte Wasser ihr Gesicht traf. Mit funkelnden Augen sah sie Fili und Kili an, die beide blöd grinsten, Kili mit einem Eimer in der Hand. "Und warum hättet ihr mich nicht ganz normal wecken können!?" Kili lachte. "Dann wäre es nicht halb so lustig gewesen!" Keran verdrehte die Augen. "Außerdem haben wir eine Frage", ergänzte Fili. "Weißt du wo Thorin ist? Irgendwie ist er weg ohne was zu sagen..." Keran runzelte die Stirn. Thorin war weg? Aber dann viel ihr wieder alles ein. Dass er vorhatte seinen Vater zu suchen. Keran hatte sich danach nochmal hingelegt. "Er hat zu mir gesagt er wolle Thrain suchen." Kili seufzte. "Und wieso hat er uns nichts gesagt!?" "Er wusste dass ihr mitkommen wollen würdet, aber er wollte euch da nicht mit reinziehen." Kili wollte protestieren, aber Fili hielt ihn zurück. "Er hatte Recht. Wir wären mitgekommen und ich kann verstehen warum er das nicht gewollt hat." Kili nickte langsam. "Alles klar. Hat er aber wenigstens gesagt wann er wieder zurückkommt?" Keran schüttelte bedauernd den Kopf. "Ihr kennt ihn doch." Fili grinste. "Stimmt. Jetzt heißt es Warten, würde ich sagen." "Genau", Keran stand auf, "wartet, ich mach uns einen Tee."

Sie warteten drei Wochen. Dann, am Anfang der vierten Woche kam Thorin zurück. Ohne Thrain, wie sie alle vermutet hatten. Die Zwerge aus Neidin versammelten sich im Pub "Zur stumpfen Axt" und Thorin erzählte was er auf seiner Reise erlebt hatte. Als erstes schaute er Keran an. "Azog der Schänder ist tot." Sie konnte kaum glauben was sie da hörte. "Was!? Hast du ihn getötet?" Thorin schüttelte den Kopf. "Nein. Er wurde bei der Schlacht von Moria so schwer verwundet, wahrscheinlich ist er an seinen Wunden gestorben." Keran nickte langsam. Natürlich wäre es ihr lieber gewesen, wenn sie ihn umgebracht hätte. "Als nächstes", fuhr Thorin weiter fort, "verkünde ich, dass ich zum Erebor zurückreisen werde. Ich kann das Erbe Durins nicht Smaug überlassen!" Alle starrten ihn an. "Es kann mich begleiten Wer will." Drogo riss sich als erster zussammen. "Bei allem Respekt, aber Das ist Selbstmord. Ohne eine Armee? Vergiss es, ich komme nicht mit!" Die anderen Stimmten ihm zu. Keran hatte sich unterdessen in den Schatten zurückgezogen. Und ein weiteres mal erlebte Sie, dass die Bewohner von Neidin nicht die mutigsten waren. Balin kam zu Thorin. "Ich werde dich begleiten, Junge." "Wir auch!" Fili und Kili. Dís protestierte. "Vergesst es! Wenn euch was passiert...ihr seit doch noch so jung!" Thorin legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. "Sie müssen mit. Sie sind Erben Durins. Und ich verspreche dir, Schwester, ich werde auf sie aufpassen." Glücklich sah Dís immer noch nicht aus, aber sie wusste dass sie sie nicht aufhalten konnte. Thorin sah in die Runde. "Noch jemand?" Betreten starrten die Dörfler auf ihre Schuhspitzen. Thorin verdrehte die Augen. "Nun gut. Ich werde bei den anderen Dörfen rumfragen." Und mit diesen Worten verließ er mit Balin, Fili und Kili im Schlepptau den Pub. Keiner hielt sie auf. Aber Keran fällte eine Entscheidung.

Keran - Eine (weitere) Thorin, Fili&Kili ffWhere stories live. Discover now