• eine neue Bekanntschaft •

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• Dahyun's Sicht •

Ich machte mir Sorgen um Chaeyoung. Sie hatte mich Nachhause geschickt und ich bin gegangen, obwohl ich wusste, dass etwas nicht stimmte. Aber was hätte ich tun sollen? Ihr widersprechen und bleiben? Das hätte sie nicht zugelassen.

Ich seufzte gedankenverloren am Esstisch, während ich in meinem Essen herumstocherte. Ich hatte einfach keinen Hunger.

„Alles gut, mein Schatz?", fragte meine Mum nach. Ihre Frage klang nicht nach echter Sorge, sondern eher als Warnung, dass ich nicht im Essen herumstochern sondern essen solle.

„Ja, es ist alles in Ordnung.", zwang ich mir ein Lächeln auf. Innerlich verzollte ich die Augen.

Seit gestern Abend ging es mir mehr als Mies. Momo's Abfuhr nahm mich sehr mit und ich konnte an nichts anderes mehr denken. Wird es bei Freundschaft bleiben oder werden wir doch noch ein echtes Paar?

Meine Eltern waren die einzigen Eltern von uns, die nicht wussten, dass ich auf Frauen stand. Seulgi's Mum liebte sie mehr als alles andere und hatte schon früh erfahren was Sache war. Die beiden waren schließlich seit Seulgi's Dad weg ist ein super Team.
Bei Chaeyoung's Vater war es genauso, seitdem Chae's Mutter früh gestorben ist.
Nur bei mir würde es viel Kritik und Schock hageln. Meine Eltern waren beide sehr streng und würden wahrscheinlich den Kontakt oder so zu mir abrechnen. Die einzige ,die Bescheid wusste, war meine Jüngere Schwester Yuna. Ohne sie könnte ich es hier echt nicht aushalten.

Nach dem Essen verschwand ich nach Oben. Ich schaute noch ein paar Folgen meiner Lieblingsserie aber ich wurde einfach nicht müder. Ich drehte mich im Bett und versuchte eine geeignete Schlafposition zu bekommen aber es scheiterte. Ich entschloss' mich spazieren zu gehen. Ich brauchte einen freien Kopf. Ich zog mir einen Pullover und meine Sneaker an. Die Kälte war mir egal.

Ich hatte keine feste Route aber meine Füßen trugen mich wie von Geisterhand wieder zu dem Spielplatz bei Momo's Haus. Ich setzte mich wieder auf die Schaukel. Hoffentlich kommt nicht wieder Jennie vorbei. Ich beobachtete das Haus. In Momo's Zimmer brannte Licht. Sollte ich klingeln oder ihr schreiben? Ich weiß nicht, ob ich dazu schon bereit bin.

„Hi, was machst du hier im Dunkeln, wenn ich fragen darf?", ein unbekanntes Mädchen setzte sich auf die Schaukel neben mich. Ich erschrak kurz und fühlte mich dann unglaublich schlecht. Ich schaute wie eine Stalkerin auf Momo's Haus.

„Ich versuche den Kopf freizubekommen und du?", murmelte ich und musterte sie. Blonde Haare, hübsches Gesicht aber mir unbekannt.

„Same. Ich bin neu hergezogen und komme nach den Ferien auf die Schule hier in der Nähe.", seufzte sie aber hielt mir dann lächelnd ihre Hand hin, „Ich bin Sana.".

„Dahyun.", schüttelte ich ihre Hand, „Ich geh auch auf die Schule, also brauchst du schonmal keine Angst haben, dass du niemanden kennst.".

Sana lachte leicht auf, „Ja, das stimmt. Wohnst du hier in der Nähe?".

„Nicht ganz.", nuschelte ich, „Das Haus da.. da wohnt..ein Mädchen, welches ich sehr mag.". Wie hätte ich Momo sonst beschreiben sollen? Meine Exfreundin war sie schließlich nicht.

„Oh, verstehe. Sie fühlt nicht das gleiche?", verstand Sana gleich und ich nickte.

„Wenn du irgendwann mal reden willst..", fing Sana an und zog mein Handy aus meiner Hosentasche, „.. ich geb dir meine Nummer.".

„Danke, das ist lieb. Ich werd darauf zurückkommen.", lächelte ich. Mich störte ihre direkte Art gar nicht. Es war eine Abwechslung zu Momo.

„Ich kenne das zu gut. Ich bin Bisexuell. Mir ist das auch schon passiert. Deswegen bin ich froh, dass wir umgezogen sind.", grinste Sana und ich musste sofort mitgrinsen.

„ich bin auch froh, dass du umgezogen bist.", platzte es mir heraus, worauf Sana wieder auflachte.

„Das ist schön zu hören. Möchtest du noch auf einen Kakao mit reinkommen?", bot Sana mir an aber ich schüttelte den Kopf.

„Ich sollte wieder Nachhause aber danke. Wir sehen uns.", verabschiedete ich mich und machte mich auf den Weg zuhause.

Ich hatte sofort zu Sana eine Verbundenheit gespürt. Ob da mehr passieren kann? Ich meine auf eine romantische Ebene? Das gilt es auf jeden Fall herauszufinden. Ich fühlte mich plötzlich schuldig wegen Momo aber ich schnaubte bei dem Gedanken wütend. Momo hat mich abblitzen lassen. Selber Schuld. Momo ist Geschichte.

Ich schlich mich in mein Zimmer und ließ mich auf mein Bett fallen. Nun konnte ich wesentlicher besser einschlafen.

𝑇𝘩𝑒 𝐹𝑢𝑐𝑘𝑔𝑖𝑟𝑙𝑠 𝐵𝑒𝑡 ~ Chaelisa, Dahmo, SeulreneWhere stories live. Discover now