• Der Morgen danach •

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• Seulgi's Sicht •

Ich drehte mich schmatzend nochmal im Bett um. Mein Kopf tat weh und ich wollte einfach nur weiterschlafen, am besten den ganzen Tag lang. Meine Augen immer noch nicht geöffnet, merkte ich, wie Übelkeit in mir aufstieg.  Oh nein, bitte ich. Ich versuchte es zu ignorieren aber das Gefühl wurde stärker. So stark, dass ich nicht weiter liegen bleiben konnte. Ich öffnete meine Augen, richtete mich auf und drehte mich panisch in alle Richtungen, bis ich verstand wo ich war.  Noch länger konnte ich nicht denken, weil alles in mir hochkam. Ich würgte und rannte ins Badezimmer, welches zum Glück direkt  am Schlafzimmer war.

„Oh man, Baby.", murmelte eine müde Joohyun, die sich neben mich auf den Badezimmer Boden setzte und mein Haare hielt.

Ich war mich gerade am übergeben, hatte höllische Kopfschmerzen und trotzdem machte es mich übertrieben an, dass Joohyun mich ‚Baby' nannte. Die Frau macht mich verrückt.

Als ich fertig war, wischte ich mir den Mund mit Klopapier ab und spülte.

„Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte Joohyun fürsorglich und nahm mich in den Arm.

„Mir ist nicht mehr zu helfen.", nuschelte ich und genoss ihre Nähe, „Wie bin ich hier her gekommen?".

„Ich hab dich vom Ball mitgenommen, weil ich nicht wollte, dass du noch was trinkst.", lächelte Joohyun verlegen, „ und du hattest nichts dagegen mit zu mir zu kommen."

„Süß, hast du dir Sorgen gemacht?", grinste ich und ging mit ihr wieder zurück in ihr Bett. Sie hatte ein großes Shirt an, was ihr knapp über den hintern geht. Gott, was hätte ich dafür gegeben, sie jetzt von hinten zu sehen.

„Ich bin ja deine Lehrerin und muss meiner Aufsichtspflicht nachkommen.", erklärte Joohyun mir mit einem leichten Lachen, worauf ich ihr leicht auf den Arm schlug.

„Dann hättest du auch Yeri abgeschleppt?", fragte ich leicht schnippisch und kuschelte mich in die warme Decke.

„Ich habe dich nicht abgeschleppt! Wir hatten keinen Sex, ja!", antwortete Joohyun empört , „Und Nein, ich hätte niemanden außer dich mitgenommen.".

„Besser ist das.", murmelte ich grinsend.

„Auf was bezogen?", fragte meine Lehrerin nach.

Ich zuckte mit den Schultern, „Beides. Ich will mich an unser erstes Mal zusammen erinnern, wenn es doch irgendwann mal in die Richtung gehen sollte.".

Joohyun schmunzelte, „Das ist echt süß.".

„Naja, dann könnte ich daran denken, wenn ich's mir selber mache.", grinste ich und streckte ihr gespielt die Zunge raus.

„Du bist unmöglich, Seul!", verrollte Joohyun lachend die Augen und haute mir leicht auf die Schulter.

„Möchtest du was frühstücken?", fragte mich Joohyun mit einem Lächeln, als ich nach einem kurzen Schläfchen in die Küche kam.

„Nein, danke. Mir ist noch schlecht.", informierte ich sie murmelnd. Joohyun stellte daraufhin eine Tasse warmen Kakao vor mich, welche ich mit großen Augen anschaute,
„Du hast dir gemerkt, dass ich morgens Kakao trinke?".

„Natürlich. Ich merke mir alles, was du mir erzählst.", schmunzelte die Frau vor mir und trank von ihrem Kaffee, „Soll ich dich gleich Nachhause fahren?".

„Jetzt schon?", schmollte ich und wollte am liebsten für immer in dieser Wohnung bleiben.
Ich hätte absolut nichts dagegen, wenn Joohyun und ich den ganzen Tag auf dem Sofa liegen und Filme schauen würden.

„Ja, ich muss bald schon los zu meiner Familie. Heute ist Weihnachten, falls du es vergessen hast.", grinste Joohyun wissend.

„Oh Gott, stimmt ja.", nuschelte ich und schaute niedergeschlagen auf meinen Kakao.

„Wir werden uns ja nach den Ferien wiedersehen, Seulgi.", versuchte Joohyun mich aufzumuntern.

„Das ist es nicht.", seufzte ich, „ich zieh mich jetzt um. Dann können wir los.".

Ich exte meinen Kakao und ließ Joohyun in der Küche stehen, ohne auf ihre Antwort zu warten.

Die Fahrt verlief still. Ich schaute nachdenklich aus dem Fenster, während die Regentropfen auf die Scheibe klatschten. Ganz leise war im Radio Musik zu hören.

„Möchtest du mir erzählen warum du den Tag heute nicht magst?", löste Joohyun die Stille zwischen uns auf.

„Nein.", antworte ich knapp, „irgendwann vielleicht.".

Dahyun und Chaeyoung sind die einzigen die es wussten. Mein Vater hatte mir am Morgen vor genau zehn Jahren gesagt, dass er auszieht. Zu einer neuen Familien mit einer neuen Frau. Seitdem hatte ich ihn nur 2 mal gesehen. Meine Mutter verbrachte den ganzen Heiligabend nur mit weinen.
Ich vertraute Joohyun aber ich kann darüber nicht mit ihr reden. Jetzt Jedenfalls noch nicht. Es würde mich nur noch verletzbarer machen als ich es eh schon bin.

Joohyun parkte das Auto und wir schauten uns einen Moment nur in die Augen.

„Danke.. für alles.", lächelte ich zur Verabschiedung.

„Selbstverständlich, Seul. Schöne Feiertage.", schmunzelte Joohyun wieder süß.

„Dir auch.", hauchte ich und stieg aus dem Auto aus.

𝑇𝘩𝑒 𝐹𝑢𝑐𝑘𝑔𝑖𝑟𝑙𝑠 𝐵𝑒𝑡 ~ Chaelisa, Dahmo, SeulreneOn viuen les histories. Descobreix ara