"Betreten verboten!" - Teil 12

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»Na das sieht doch nach 'nem ziemlich chilligen Plätzchen aus«, sagte Ian und schaute sich um. Bitte lass es das Ende dieser Tortur sein, dachte ich und stütze mich auf einen der Campingstühle, um meinen Rücken etwas zu entlasten. Wir waren nun schon über eine Stunde unterwegs und mittlerweile war es mir total egal, wo wir unser Lager aufschlugen, Hauptsache dieses eintönige Gelatsche würde ein Ende haben.

Izzie nickte. »Es ist windgeschützt und die Palmen spenden schatten, ich find's gut.«

»Perfekt«, entfuhr es mir. Erleichtert ließ ich mich auf den Boden plumpsen und streckte alle Viere von mir.

»Nicht so schnell, Mia«, entgegnete Nate, »Lasst uns noch ein Stück weiter auf die andere Seite des Strandes gehen, vom Boot aus wirkten die Wellen dort gigantisch!«

Oh nein! Bitte nicht! Ich hatte absolut keinen Bock mich nur noch einen Zentimeter zu bewegen.

»Ich weiß nicht«, sagte Izzie, »was ist, wenn die Anderen uns dann nicht mehr finden?«

Nate machte eine wegwerfende Handbewegung, »Ach was! Martin kennt sich hier aus, außerdem sind unsere Spuren kaum übersehbar.«

»Ja!«, warf Ian ein und zwinkerte mir zu, »Die Schleifspuren von Mias Campingstühlen kann man wahrscheinlich noch aus dem All sehen.«

»Ha ha, wirklich sehr komisch!«, grummelte ich und versuchte mich aufzusetzen. Doch da mir schwindelig wurde, gab ich es sofort auf und legte mich zurück in den heißen Sand.

»Ich sage, wir gehen rüber. Kann nicht mehr als eine halbe Stunde Fußmarsch sein«, sagte Nate.

Eine halbe Stunde? Ich zerbröselte innerlich. Warum musste dieser Typ mich nur so quälen? Ich beschloss, fieser Sklaventreiber auf die Liste der Attribute zu setzen, die dafür standen, warum ich Nate nicht mochte.

Und wieder stiefelte Nate einfach drauf los, ohne auf den Rest von uns zu achten. Izzie stellte sich über mich und reichte mir ihre Hand.

»Komm schon du Abenteurerin! Auf geht's.«

Ich stöhnte und ließ mich von ihr auf die Füße ziehen.

»Hier nimm das«, sagte Izzie, als ich leicht zu schwanken begann und reichte mir eine Wasserflasche.

»Austrinken!«, befahl sie.

Widerwillig und unter Izzies strengem Blick, setzte ich die Flasche an meine Lippen. Das Wasser war lauwarm und schmeckte nach Plastik. Nicht gerade das, was ich erfrischend nennen würde. Doch ich merkte sofort, wie mein Körper die Flüssigkeit aufsog, wie ein Schwamm. Innerhalb von Sekunden hatte ich die Literflasche gelehrt.

»Wow, das nenn ich mal durstig«, sagte Izzie und nahm die leere Flache wieder entgegen.

Gemeinsam stiegen wir die Felsen hinauf, die den Stand von der dichten Vegetation der Insel, zu trennen schienen. Die Büsche standen hier dicht an dicht und nur ein schmaler Fußpfad gab die Sicht durch die Massen aus Grün frei, bis auch dieser sich um eine Kurve wand und verschwand. Dieser Teil der Insel schien wiederum eine eigene Welt zu sein. Als wir den Wald betraten, war es, als würden wir durch einen Vorhang aus feuchtwarmer Luft schreiten. Es roch nach Moos und Erde, in der Ferne schrien ein paar Vögel und die Moskitos fielen über uns her, als hätten sie seit Jahren kein frisches Blut mehr gesehen.

Izzie klatschte sich mit der Hand auf den Oberarm und erwischte eines der kleinen Mistviecher auf frischer Tat. Sofort begann meine Haut zu jucken und ich wünschte mir, ich hätte trotz der hohen Temperaturen eine lange Hose angezogen. Dieser Ort sah aus, als würde es hier nur so vor Spinnen und Schlangen wimmeln.

Under water - Das Einmaleins für Meerjungfrauen Band 1Место, где живут истории. Откройте их для себя