ɢᴀᴍᴇ ᴏᴠᴇʀ

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Am nächsten Morgen wurde ich von einem Poltern geweckt, was sich in etwa so anhörte, als wäre jemand gegen eine Wand gelaufen und hätte dabei ungefähr alles im Raum mitgerissen, was man nur mitreißen konnte.

In Wahrheit war es nur Taehyung gewesen, der von meiner Couch gefallen war.

Trotzdem kniete ich mich neben ihm hin, um zu schauen, ob alles in Ordnung war. Mein Kopf kam gerade erst in Schwung, weshalb ich erst einmal versuchte mögliche Situationen zu entschärfen, bis mir Yoongi einfallen konnte.

Bevor ich dem Gedanken allerdings zu Ende denken konnte, fiel mein bester Freund mir ins Wort.

„Jiminie! Ich hab so viel Scheiße geträumt, das glaubst du mir gar nicht. Da war Yoongi und du warst voll vertraut mit ihm und er hat doch noch gelebt und... Wie bin ich überhaupt hier hin gekommen? Ich hatte gestern Abend einen Auftritt. Scheiße, wo ist mein Saxophon."

Fast wie von allein, rappelte er sich auf und fischte sein Handy aus der Hosentasche.
Natürlich.
Es war fast halb zwölf und in der Zwischenzeit konnte die Welt zusammengebrochen sein. Selbstverständlich war es da um einiges wichtiger, dass er sich vielleicht verletzt haben könnte.

Seufzend stand ich wieder auf und machte mich auf den Weg ins Badezimmer. Auf Yoongi hatte ich gar nicht mehr geschaut, aber vermutlich lag er noch in meinem Bett und pennte. Es war gestern wirklich spät gewesen. Ich konnte mich zwar an kaum etwas noch erinnern, aber das was ich wusste war, dass ich eine Lebensmittelvergiftung gehabt hatte und erst einmal schauen sollte, ob das noch irgendwelche Auswirkungen hatte. Auf mein ramponiertes Aussehen oder Wohlgefühl... das spielte keine Rolle.

Als ich jedoch einen weiteren Schrei aus dem Wohnzimmer hörte, hielt ich in meiner Bewegung, die Badezimmertür zu öffnen, inne und drehte mich um. Auf den Schrei folgte ein Poltern und das interessanteste Fluchen, was ich je gehört hatte. Der Morgen war definitiv nicht Taehyungs Tageszeit.

Jedenfalls brachte es mich solange zum Grinsen, bis ich meinen besten Freund zum zweiten Mal an diesem Tag meinen Namen brüllen hörte und er somit einen neuen Rekord aufstellte.
Das war viel zu viel Aufregung, dafür, dass ich vorhin noch friedlich im Tiefschlaf gelegen hatte.

Hoffentlich wurde Yoongi nicht wach.

„Schau dir das an!"

Ohne Umschweife oder sein üblichen Grinsen im Gesicht trat mein bester Freund auf den Flur und reichte mir sein Handy.

Twitter war geöffnet und die Agust D Seite aufgerufen.
Ein neuer Beitrag von vor fünf Stunden bekam im Sekundentakt Likes und Kommentare.

Mit zitternden Händen und halb geschlossenen Augen umklammerte ich Taehyungs Handy und fing an zu lesen.

„Namjoon sagte mir früher immer, ich sollte nicht lügen. Es ist nicht zu entschuldigen, dass ich es trotzdem getan habe. Immer und immer wieder, seitdem ich hiermit angefangen habe. Ich bin nicht gut darin, solche Nachrichten zu schreiben, deswegen gebt mir zehn Tage, um mich in der Form erklären zu können, die ihr von mir erwartet.
Danke für eure Aufmerksamkeit."

Als ich aufsah, holte Taehyung gerade Luft, um etwas zu sagen, doch er kam gar nicht dazu.
So hastig hatte ich mich von ihm abgewandt und war in mein Zimmer zurück gestürmt.

Auf meinem Schreibtisch stand mein geöffneter Laptop. An das Stromnetz angeschlossen.
Als ich mit meinem Finger über das Touchpad strich, öffnete sich Twitter mit Yoongis Profil.

Mein Bett war leer.
Der Rapper verschwunden.











Mir tut das Beenden einer Story nach wie vor weh...

Carry On  ⇢  YoonminWhere stories live. Discover now