ᴇɴᴅ ᴏғ ᴡᴏʀᴋɪɴɢ ᴅᴀʏ

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"Okay mein kleiner Mochi... ich liebe dich und unsere Zeit zusammen war wirklich etwas ganz besonderes. Aber ich bin morgen für fünf Stunden gebucht und brauche meinen Schlaf, sonst würde das ganze äußerst unvorteilhaft für mich enden."

"Tae... wie oft muss ich dir noch sagen, dass du nicht über deinen Job reden sollst als wärst du Stripper und über mich, als wäre ich ein Reiskuchen?"

Die Augen verdrehend trat ich wieder aus dem Kühlraum des Diners und stützte mich am Tresen ab, um meinem besten Freund einen vernichtenden Blick zu zuwerfen, doch entgegen meiner Erwartungen, dass er halb auf einem der Barhocker saß und vor sich seinen ganzen Kram für die Uni ausgebreitet hatte, nur darauf wartend, dass ich mich wieder über diesen Vergleich aufregen würde, schaute er nur überrascht von seinem Mochi auf.

"Hast du die Zuckerwatte gehört, Shuyang? Der denkt mal wieder nur an sich", murmelte Taehyung und schenkte seinem Reiskuchen ein zustimmenden Blick, was mich nur die Hände in die Luft werfen und einen Lappen holen ließ um den Tresen anzufangen zu putzen. Dieser Kindskopf war ein hoffnungsloser Fall.

"Er stimmt mir zu, Jiminie", brüllte mir der blauhaarige Idiot allerdings noch hinterher, bevor ich im Hinterzimmer verschwinden konnte.

Und sowas konnte ich meinen besten Freund nennen. Ein Irrer, der mit seinem Essen sprach und so tat, als wären seine kleinen Aufträge, als Sänger, Pianist und Saxophonist bei irgendwelchen festlichen Veranstaltungen, die Welt. Aber was konnte man schon dagegen machen...

Für den Fall, dass Fragen aufkommen sollten; Ja, Taehyung war schon immer so gewesen. Seit dem Augenblick an, wo wir zusammen in Daegu in die gleiche Klasse gekommen waren und sowohl Lehrer als auch Mitschüler in den Wahnsinn getrieben haben.

Er, weil er nichts lieber machte, als sich jeden Tag einzureden es wäre der erste April und ich, weil ich bei der ganzen Scheiße mitgemacht hatte.

Nach der Schule war ich zurück nach Busan gezogen und ein Jahr später hatte Taehyung hier sein Glück als Musiker versucht. Auf Anlässen, Festen, in der Shopping Meile als Straßenmusiker oder ab und zu auch in einem der Konzerthäuser, hatte er seitdem sein Geld verdient, mit dem er jeden Abend seinen Besuch in dem Diner finanzieren konnte, wo ich als unterbezahlte Bedienung arbeitete.

„Hier. Sollte reichen", meinte er nur, meine letzte Aussage ignorierend, und fummelte aus seinem Portmonee ein paar Scheine, die er neben seinen benutzten Teller legte, ehe er sich zurücklehnte und wartete, dass ich meine Tätigkeit den Tresen zu putzen, beendete.

Ergeben warf ich den Lappen in den nächstbesten Eimer und ließ mich dem Dreiundzwanzigjährigem gegenüber auf einen Stuhl fallen, ehe ich die Scheine in die Hand nahm und durchzählte.
Viel zu viel.
Wie immer.

„In Mathe warst du noch nie sonderlich gut", war das einzige, was ich unter seinem zufrieden grinsenden Gesichtsausdruck hervorbrachte. „Trinkgeld für die beste Bedienung Busans", murmelte Tae stattdessen nur und schnappte sich seine Tasche. „Erzähl mir nicht, dass das was du bisher an Trinkgeld bekommen hast ausreichend ist."

Das war es nicht.
Aber das zuzugeben würde ich nie.

„Wusste ich es doch. Call me Genius. Oh warte, Jiminie... mein Handy hat wieder Mobile Daten", unterbrach Taehyung seine peinlichen Versuche mit englischen Sätzen cool zu wirken und griff in seine Tasche, da sein Handy unaufhörlich vibrierte.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, drehte ich mich um und brachte seinen Teller zurück in die Küche, wo ich ihn in die noch leere Spüle stellte. Abwaschen konnte ich den Kram auch noch morgen. Heute würde sowieso keiner mehr in dieses Diner kommen. Offiziell musste ich zwar noch eine komplette Stunde hier sein, allerdings hatte Jin sich schon vor einer halben Stunde wegen einem Date abgemeldet und Momo aufgrund eines Notfalls, was ungefähr bedeuten konnte, dass die Katze ihrer besten Freundin endlich ihre Junge bekam. Und allein konnte ich den Laden sowieso nicht führen.

„Hyung! Herkommen!", brüllte Taehyung von draußen und schlug, nach dem Geräusch zu urteilen, mit der flachen Hand auf einen der Tische.
„Wenn du schon so mit mir redest, dann wenigstens auch richtig!", brüllte ich jedoch nur zurück und fuhr mir einmal durch meine pinkfarbenen Strähnen, bevor ich wieder in den Gästebereich trat und mich am Tresen abstützte.

Normalerweise konnte ich mir bei Tae schon fast immer sicher sein, dass sein Brüllen nichts weltbewegendes bedeutete - von einem verlorenen Ohrring, über den fünfzehnten Goldfisch seiner kleinen Schwester, der gestorben war, bis hin zu der Entdeckung einer neuen Schmetterlingsart, war alles drin - doch heute hatte er sich einfach nur wieder auf den Stuhl hinter ihm fallen gelassen, jegliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen, und starrte wie hypnotisiert auf sein Handy.

Fragend zog ich eine Augenbraue hoch und klopfte einmal auf den Tresen um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Doch anstatt mir zu antworten, stand der Blauhaarige einfach nur auf und hielt mir sein Handy vor die Nase.

















Ich bin... überrascht, dass ich diese Idee jetzt wirklich schreibe, auch wenn sie schon über ein halbes Jahr alt ist.

Voraussichtlich wird das hier geupdatet, wenn ich Lust drauf hab, das heißt dann aber noch lange nicht, dass die Kapitel qualitativ hochwertig sind.

Danke an alle, die sich das hier trotzdem antun werden.

Carry On  ⇢  YoonminWhere stories live. Discover now