28. Ein Schritt in Richtung Heimat

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Ich sah von meinem Standpunkt auf dem Dach eines Wayne-technolegie Gebäudes hinunter. Es stand mitten in einer riesigen Stadt, deren Häuser teilweise so eng aneinander gebaut waren, dass man einfach zum nächsten hüpfen konnte, die dreckigen Gassen mit ihren kaputten Laternen und dunklen Ecken unter sich lassend.
Unsichtbar für den Rest der Welt, während man die ganze Welt sehen konnte.

Kurz schloss ich die Augen und atmete tief ein. Bloß einen kurzen Augenblick der Entspannung und der Ruhe. Die letzten Tage waren so furchtbar anstrengend gewesen. Doch jetzt konnte ich heim.

Eine Priese fuhr durch mein Haar, welche vom Fluss kam und nach vergammelten Fisch, abgestandenen FabrikÖl und Altem Müll roch.
Kalte Tropfen mischten sich mit den Wind, trafen auf meine Haut und Ließen sie dort erschaudern. Es war als schnitten sie in meine Haut, wie Nadeln ein Nadelkissen.

Der Himmel war trotz der Tageszeit von dicken Wolken verdunkelt und man spürte das Gewitter das im Anmarch war in allen Faser und Knochen des Körpers geradezu elektrisch pulsieren.
Von den Staßen weiter unten konnte ich wütende Stimmen hören, Gekreische und Autohupen, während weiter weg ein Fenster klirrend zerbrach, was ein Aufheulen einer Alarmanlage auslöste und wenigspäter das schrille Geräusch der Polizeisierenen nach sich zog.

Das Alles war so wunderbar vertraut.
Es war so typisch Gotham.
Und gleichzeitig so fremdartig und unbekannt. Als würde ich Zuhause und doch Dimensionen weit entfernt sein.

„ in jeder Zeit ein Dreckloch."
Die Stimme hinter mir klang abwertend und rau, unpassend für einen so jung aussehenden Typen wie ihn.
„Kein Wunder, dass du hier weg willst. Aber mit der Kohle die du hast könntest du auch einfach in die Karibik oder so ziehen. Wäre sicher billiger gewesen" die Katze auf seiner Schulter maunzte zustimmend, wobei mich ihre roten Augen zu durchbohren schienen.

„Ich  will nur heim." erwiderte ich mürrisch meinem Gegenüber in dem seltsamen, schwarzen Anzug anfunkelnd. Zusammen mit den schwarzen glatten Haaren und den beiden Hörnen stand es im Kontrast zu seiner totenbleichen Haut. Er sah aus wie ein Dämon. Was er ja auch irgendwie war.
Ohh wie ich Magie verabscheute.

„Bescheuerter Grund. Du könntest frei sein und entscheidest dich für einen Ort in dem du ständig eine Maske tragen musst, in Angst lebst und täglich um deinen Hals kämpfst. Glaub mir irgendwann wirst du den nicht mehr aus der Schlinge ziehen können."

Vielleicht hatte er damals recht. Vielleicht wäre alles anders verlaufen, hätte ich mich damals nur anders entschieden.
Doch trotzdem: Es war nicht bescheuert. Meine Gründe waren es nicht und mein Handeln auch nicht.
Und es ist es auch heute nicht, auch wenn jetzt alles anders ist.

Der Junge Hexer streichelte das rote Fell Knäuel auf seiner Schulter kurz und knackte mit den Finger, als wollte er sich für einen großen Zauber vorbereiten oder eine Kampf bereit machen.

Vor all den gewaltigen Gebäuden wirkte er geradezu schmächtig und machtlos. Ein Eindruck, der falscher nicht hätte sein können.

„Also wo soll's hin gehen?"
Er streckte mir die Hand hin. Ein kalte, knochige Hand. Wie die eines Toten.
Doch ich konzentrierte mich nicht auf das kalte Gefühl seiner Hand in meiner, sondern auf den Ort an den ich wollte.

Nachhause. Ich wollte Nachhause.
Sofort stiegen Bilder in mir auf. Das Wayne Manor. Oder eher das riesige Gewölbe darunter, ließen mich in einen kurzen Tagtraum verfallen.
Ich stellte mir vor, wie wir alle dort versammelt waren. Die große Höhle, das Labor, all die Anzüge, Fahrzeuge, der übergroße, moderne Computer und die seltsamen Erinnerungsstücke, wie der mannshohe Penny oder der T-Rex.
Vater, Alfred, Dick, Tim, Jason, Barbara, Helena, Duke und Cassandra sie alle wären dort.

Das Leben ist InjusticeKde žijí příběhy. Začni objevovat