34.2. Wiedersehen macht Freunde...?

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„Eine Armee"
Unsere Blicke trafen sich. Ungläubig starrten wir einander an. Was zum Teufel tat Eine Armee in Gotham.

Die Vibration des Bodens wurde stärker und wir begriffen schnell, dass wohl jetzt nicht die richtige Zeit war, sich genauere Gedanken zu diesem Thema zu machen. Egal was sie wollten, es konnte nichts Gutes sein.
„Halt dich fest!" gebot mir Jason erneut.
Ich tat was er verlangte und klammerte mich ein weiteres Mal an seine Lederjacke.

Nur diesmal ohne auf ihn einzuhämmern. Erneut riss der Wind an meinen Klamotten und wirbelte meine Haare hin und her. Trotz der sommerlichen Nacht wurde mit plötzlich kalt, weshalb ich mich enger an Jason klammerte.

Sofort stieg mir der typische Geruch nach Motorenöl, Waffenpolietur, Rauch von chemischen Explosionen, Sprengstoff, Schweiß und eine schwache Note Lavendel die Nase.
Letzteres bildete einen harten Kontrast, als hätte er versucht die anderen Gerüche durch Waschmittel zu überdecken.

Schon seltsam, wie viel Charakterzüge und Eigenheiten allein an diesem Geruch ausmachen konnte. Für jeden einzelne von ihnen ließ sich eine Angewohnheit finden.

Unglaublich beruhigend schien diese Wärme, das regelmäßige Atmen und das leise Rauschen der Geschwindigkeit. Plötzlich unheimlich müde lehnte ich meinen Kopf an seinen Rücken. Die letzten Tage hatte ich kaum geschlafen. Abgesehen von Ravens Traumreise das letzte Mal in der anderen Gothamwelt.
Dazu noch das Kämpfen, die Sprünge und jetzt unsere Flucht. Ich brauchte dringend Ruhe. Hoffentlich wusste Jason, wohin er fuhr.

Durch Seine Zeit auf der Straße kannte er die Stadt besser als sich selbst. Er würde wissen, wo wir ein sicheres Versteck fänden. Er musste einfach.
Ich konnte mich also entspannen.
Langsam schloss ich die Augen.

Irgendwann gab ich es auf mitzuzählen die Straßen und Kurven mitzuzählen und genoss lediglich die kurze Ruhepause. Erst als ein plötzliches „Scheiße" von Vorne erklang, dicht gefolgt von einem „halt dich fest, Robin" schlug ich die Augen wieder auf.

Plötzlich bremste er stark ab. Nur um eine scharfe rechs Wendung zu machen und in entgegen gesetzter Richtung mit doppelter Geschwindigkeit weiter zu fahren.

„Warum drehen wir um?" schrie ich ebenso laut zurück. Doch die Frage hätte ich mir sparen können, denn ich sah bereits, was der Grund war.
Aus der Straße, die nun hinter uns lag kamen schwarze Gestalten marschiert. Von Kopf bis Fuß in einer Art Rüstung, die aus Brustpanzer, Helm mit verspiegelten schwarzen Visier und einigen Schusswaffen bestand.
Die Brust zierte ein silbernes S im Supermanstil. Genau wie auf den Fahnen, die immer noch aus jedem zweiten Fenster hingen.

"Verdammt" murmelte Jason vor mir. "So geht das nicht weiter. Wir müssen uns anderes fortbewegen."

Wir waren in eine kleine Gasse abgebogen. Immer noch in einem Affenzahn unterwegs. Ein Wunder, dass wir noch niemanden überfahren hatten. Nicht mal eine Katze oder ein Penner mussten uns bisher aus dem Weg springen. Ein Gedanke, der mit dem Umstand zusammenhing, dass wir abgesehen von den Soldaten, keine Menschenseele auf der Straße entdeckt hatten. Die Stadt schien wie ausgestorben.

"Was ist hier nur passiert?" sagte ich mehr zu mir selbst als zu meinem Fahrer. Dennoch antwortete er mir. Oder versuchte es zumindest. "Keine Ahnung. Aber es kann nicht gutes gewesen sein." der Helm auf seinem Kopf wackelte, als er selbigen schüttelte. „Diese Typen kommen von allen Seiten. Irgendwann kriegen sie uns."

"Hast du einen Plan?" "Bis auf vor ihnen wegfahren? Ich habe versucht uns auf Nebenstraßen zu halten. Vermeide die Hauptstraßen und mir alle bekannten Orte mit Kameras! Aber das hat alles nichts genützt. Bis auf das fällt mir nur noch eine Sache ein." Ich nickte. Auch wenn er es nicht sehen konnte, musste er es gespürt haben, dass ich ihn gehört hatte.

Das Leben ist InjusticeWhere stories live. Discover now