2. Gegenwart

609 14 0
                                    

Clark I.

Schneller als eine Pistolenkugel. Stärker als eine Lokomotive. Fähig ganze Gebäude einzureißen. Doch viel wichtiger ist mein Gehör. Ich höre die Holzwürmer von nebenan im Schreibtisch nagen. Die U-Bahn 4 Ecken weiter, wie sich die Türen öffnen, um einer einzelnen Person zu ihrem Ziel zu bringen. Und das wichtigste. 2 Herzen, die im gleichen Takt schlagen. Der gleichmäßige Rhythmus  stammt von 1 Person, direkt neben mir. Sie liegt schlafend auf der linken Seite unseres Bettes und ist so wunderschön wie immer. Lois. Sie sieht aus wie ein Engel. Und für mich ist sie das auch.

„Clark was ist?": sie gähnt und reibt sich die Augen. Dabei sieht sie aus wie ein Murmeltier, unheimlich niedlich. „Clark?"
Ich hoffe unser Baby bekommt ihre Augen. Sie sind so wunderschön. Karamell-Braun mit goldenen Sprenkeln. Jeden Tag ertappe ich mich erneut, wie ich mich in ihnen wieder verliere.
Lois zieht eine geschwungenen Augenbraue nach oben. „Clark alles gut bei dir?"
„Klar" sage ich und schüttle meine Kopf und damit meine Gedanken beiseite. „

Wir müssen alles gewissenhaft checken."
Dass müssen wir wirklich. Man kann ja nicht wissen, was bei einer Schwangerschaft von einem Kryptonier alles schief gehen kann. Vielleicht ist es ja schon im Bauch super stark oder ist zu schwach, weil es ja noch nie die Sonne gesehen hat. „Ich kontaktiere am besten die Star-Labore. Da gibt es Leute denen ich vertraue." „Clark"

„Im ersten viertel Jahr sollte nichts schief gehen, aber wir sollte sicher gehen." Doch was machen wir, wenn unser Baby erstmal da ist? Wir haben zwar eine große Wohnung. Aber zu wenig Zimmer. Und es kann ja nicht ewig bei uns im Bett schlafen. „Vielleicht sollten Metropolis verlassen. Smallville ist um einiges sicherer und abgelegener, um ein Kind mit Superkräften groß zu ziehen." „Claaaaarrrrrkkk!!!!" „Ich meine falls es überhaupt welche bekommt. Vielleicht wird es ja auch wie du. Oder bekommt wie ich seine Kräfte erst später." Plötzlich trifft mich etwas am Hinterkopf. Ich drehe mich um und erblicke eine Lois Lane, welche die Arme vor der Brust verschränkt hat und deren Augen mich anfunkelt. Sie hat sich aufgesetzt, was ich in meinem Redeschwall gar nicht bemerkt habe.
„Hast du gerade mit einem Buch nach mir geworfen?" ungläubig starre ich auf den Gegenstand, den ich nach dem Aufprall gefangen habe. „Für jede Lösung ein Problem" steht darauf. Dann sehe ich wieder zu ihr.

„Du bist unverwundbar. Beim nächsten Mal sollte ich mit etwas viel Härteren werfen." Sie zuckt mit den Schultern, worauf hin ich eigentlich etwas erwidern will. Doch sie schneidet mir mit einer Handbewegung das Wort ab. „Es ist echt süß das du dir Gedanken machst."
Sie zieht mich zu sich auf das Bett. „Aber jetzt sollte dein Superhirn mal eine Pause machen." Sie legt ihre Arme um meinen Hals und sieht mir in die Augen. „Wir sollte einfach mal den Moment der Ruhe genießen"

Am liebsten würde ich mich jetzt wieder in ihren Augen verlieren. Nur einen kurzen Moment, mal einfach alles vergessen.
Doch das ist mir nicht vergönnt, denn Lois Handy beginnt zu klingeln.
Um nach zusehen, von wem die Nachricht ist steht sie auf und blickt auf den Bildschirm.

„Der Planet." Ihr Gesicht wird ernster. „Anonymer Tipp. Stadtrat Ive erhält Schmiergeld."
Ihre Augen huschen rasch über den Bildschirm. Sie zieht ihre Augenbrauen noch enger zusammen. „In 2 Stunden an den Docks." In 2 Stunden schon? Das gefällt mir nicht. Ich verschränke die Arme vor meiner Brust.

„Ich komme mit" Lois lächelte und zieht fragend eine Augenbraue hoch. „So besorgt um mich bist du erst, seit ich schwanger bin. Geht's die etwas nur um das Baby" Bei den letzten Worten hatte sie dramatisch ihre Hand an ihr Herz geführt. „Ah Jetzt durchschau ich dich Alien. Du kamst nur zu Erde wegen deines Nachwuchses."
Jetzt legte sie ihre Hand an die Stirn und nahm eine theatralische Pose ein, als wäre sie einer Ohnmacht nahe. „
„Und für diesen Plan hast du dir die Schönste aller Frauen ausgesucht. Nämlich mich

." Kurz lies meine Sorge um die beiden nach und ich spürre wie sich doch tatsächlich ein Lachen meine Kehle hinauf bahnt. Sie läuft zu Schrank, um sich etwas zum Anziehen heraus zu suchen.

„Clark. Ich werde nicht 9 Monate lang auf der Couch sitzen. Während du Superschurken bekämpfst" Ihre Stimme klang nun wieder ernster und sie sah mir in die Augen. Dann wendet sie sich jedoch wieder ab und beginnt ihre Tasche zupacken. „Ich weiß, du würdest mich am liebsten nicht aus den Augen lassen, aber weißt du. Ich bin schon ein großes Mädchen und kann schon selbst auf mich aufpassen." Erst sieht sie mich streng an doch dann lächelt sie mir wieder aufmunternd zu.
„Das weiß ich doch es ist nur..." sie macht wieder ein paar Schritte auf mich zu. Und nimmt mich in den Arm. „Ich liebe dich nur so sehr." Murmle ich in ihre weichen Haare. „Ich liebe dich doch auch Clark."

In der Ferne reckt sich etwas. Ich kann es genau hören. Doch was war es. Das Geräusch kommt mir bekannt vor. Meine Augenbrauen ziehen sich beim nachdenken wie immer zusammen. „Clark? Was ist los? Gib es Probleme?" Mich aus meiner Starre reißend sagte ich „Ich bin mir nicht ganz sicher"
„Dann haben wir heute Nacht ja vielleicht beide etwas zutun" Sie nimmt mein Kinn in die Hand und drehte mein Gesicht zu ihr. „Pass auf dich auf Schatz." Sie lächelte kurz und küsste mich dann. Darauf lässt Lois mich los und will aus der Tür gehen, als sie sich noch mal kurz zu mir umdreht und sagt: „Rette die Welt!"
Ein Lächeln breitet sich auf ihrem und meinem Gesicht aus. Ein lächeln was genau das ausdrückt was ich denke:
Ich liebe dich.

Das Leben ist InjusticeWhere stories live. Discover now