14. Woanders

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Blopp.

Ein Geräusch irgendwo links von mir.

Blopp

Jetzt rechts, etwas näher.

Blopp.

Das Geräusch es erinnert mich an irgendetwas. An etwas mir allzu bekanntes.

Blopp.

Ich grabe in meinem Kopf nach einer Erinnerung. Was ist es nur?
Blopp.
Beim 6 mal fällt es mir endlich ein. Mein kaputter Duschkopf zuhause.
Schon vor Wochen wollte ich ihn reparieren, war aber in den letzten Wochen durch die vielen Einsätze nicht mehr dazu gekommen.

Blopp Platsch.

Ein Wassertropfen landet genau in meinem Gesicht.
Ihhh ist der kalt.

Ich schrecke auf.
Warum lieg ich in meiner Dusche.

Doch als ich die Augen Öffne muss ich feststellen: Ich liege nicht in meiner Dusche und es ist auch nicht mein kaputter Duschkopf der da tropft. Ich bin verwirrt.

Was ist passiert? Beginne ich mich gerade zu fragen als mein Körper sich vor Schmerzen zusammen krümmt.
Jeder Muskel meines Körpers ist scheinbar bis zum reißen angespannt. Jede Faser scheint gleich zu Platzen. Jeder Knochen scheint zu zerspringen. Der Schmerz ist überall um mit ch herum. Scheint mich zu übermannen, mich zu zerfressen, mich zu verschlingen.

Ich beginne zu schreien. Aus vollem Halse. Bis meine Lunge aus nichts weiter als brennender Leere besteht.
Doch es hilft nichts. Keiner scheint mich zu hören. Keiner will mir helfen, will mich retten.
Ich bin Allein.

Wo bin ich bloß? Wie bin ich hierhergekommen? Was ist mit den anderen?
Warum hab ich solche Schmerzen?

Mein Kopf Scheint förmlich zuexplodieren, als meine Gedanken sich beginnen zu überschlagen. Meine Schreie werden noch lauter.
Die Hände habe ich zu Fäusten geballt, die Fingernägel fest ins Fleisch gedrückt, dabei drücke ich so fest zu, das ich beginne zu bluten. Ein leichtes brennen geht von diesen Stellen aus. Ich drücke noch fester zu.

Konzentrier dich auf diesen Schmerz, denke ich.
Nicht auf deinen Kopf.
Nicht auf deine Knochen.
Nicht auf deine Muskeln.
Nicht auf deine Haut, die förmlich in Flammen steht.

Ich habe das Gefühl bei lebendige Leib zu verbrennen. Eine lebende Fackel zu sein. Von den Flammen verschluckt zu werden, die sich von meinen Schreien nähren.

Eine Ewigkeit schreie ich weiter. Bis kein Ton mehr aus meiner Kehle kommen will. Mehr als ein klägliches wimmern bringe ich nicht mehr zustande. Irgendwo im nirgendwo liege ich zu einer Kugel zusammen gerollt da und wimmere vor mich hin. Was für ein Ende.

Später konnte ich nicht mehr sagen wie lange ich wirklich voller Schmerzen einfach nur da lag. Ohne Orientierung und ohne jegliche Hoffnung die Schmerzen zu lindern.
Mit Gedanken aus purem Schmer.

Ich weiß nur noch, dass eine viel zu lange Zeit, später,die Schmerzen endlich langsam nachließen.

Der brennende, heiß lodernder Schmerz verwandelte sich langsam, in ein Stechen, dann in einen unangenehmen Druck und ganz viel später in ein Kribbeln auf meinem Körper.

Zögerlich, ganz langsam versuche ich die Augen zu öffnen. Fast erwartete ich, meinen Körper komplett verbrannt und in unzähligen Verbänden aufzufinden. Doch dem ist nicht so.

Meine Haut ist nichtmal gerötet.
Sie ist in ihrem ganz normalem Hautton.
Das einzige was anders ist, ist ein schwarzer Verband an meiner linken Wade und einer an meinem rechten Oberarm.

Das Leben ist InjusticeWhere stories live. Discover now