Kapitel 50

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ÜTyler und ich hatten uns immer besser kennenglernt. Wir waren mittlerweile fast so etwas wie das Traumpaar der Velvedy Highschool. Viele der Schüler bewunderten, dass unsere Beziehung schon ein ganzes Jahr hielt. Die meisten Beziehungen an unserer Schule endeten bereits nach einigen Monaten. Doch bei uns war es anders.
Wir stritten uns fast nie. Wenn doch, dann verging der Streit schnell wieder und wir entschuldigten uns angebracht.

Es war schön Tyler an meiner Seite zu haben. Ich konnte mich immer auf ihn verlassen. Er laß mir jeden Wunsch von den Augen ab und trug mich auf Händen.
Meine Mutter war anfangs nicht ganz begeistert von Tyler, aber mit der Zeit hatte er sie mit seinem Charme doch überzeugen können. Jacques verstand sich von Anfang an sehr gut mit Tyler, besser als ich es erwartet hatte.

Tyler verstand sich sehr gut mit Liv und Abby, was mich wirklich freute. Auch seine Freunde waren nett und wir unternahmen ab und zu etwas zusammen als eine große Gruppe.

Leider gab es noch Nina. Sie ging in unsere Klasse und war eine riesige Zicke. Nina versuchte seit gut einem Jahr ihr Glück bei Tyler. Immer wieder flirtete sie mit ihm, machte mich schlecht oder versuchte einen Keil zwischen uns zu treiben. Zum Glück hatte sie es bisher nicht geschafft. Denn Tyler interpretierte sich überhaupt nicht für Nina.

Sky hatte sich in diesem Jahr prächtig entwickelt. Sie ist zu einem Verlass-Hund geworden. Tyler passte auch manchmal auf sie auf.

Im Großen und Ganzen war eigentlich alles perfekt.
Wenn Daniel nicht wäre.
Nach den drei Monaten, in denen er weg war, hatte ich ihn hier nicht gesehen. Seit einem Jahr herrschte eine Funkstille zwischen uns.
Vermutlich sollte ich das, als ein gutes Zeichen sehen, aber es versetzte mir immer noch einen Stich ins Herz, wenn ich an ihn dachte.
Ich sollte glücklich mit Tyler sein und das war ich auch. Aber ab und zu kamen die Gedanken an Daniel hoch. Meistens brauchte ich dann ein paar Minuten, um mich wieder zu beruhigen und nicht in Tränen auszubrechen. Ich glaubte immer noch daran, dass Daniel und ich für einander bestimmt waren. Vielleicht war es deshalb so schwer für mich ihn zu vergessen.

Liv und Abby hatten sich einmal bei einigen Lehrern nach Daniel erkundigt, aber auch denen war nicht bewusst wo er war und ob er wieder kommen würde.

Ich war mir nicht sicher, ob ich wollte, dass Daniel zurückkam. Es war ein ganzes Jahr vergangen und er hatte sich bis auf einmal nicht bei mir gemeldet. Vielleicht hatte er jetzt eine eigene Familie gegründet und war glücklich geworden.
Aber ich war glücklich mit Tyler. Und ich war mir sicher, es würden Probleme kommen, wenn Daniel wieder da wäre.
Gerade jetzt, wo alles gut war, wollte ich keine Probleme haben.

Trotzdem verspürte ich ein Ziehen in meiner Brust, wenn ich an Daniel dachte und tief in mir drin wusste ich, dass ich ihn vermisste. Ich wollte, dass er wieder kam und ich hatte immer noch Gefühle für ihn, die ich jeden Tag unterdrücken wollte.

In der Schule lief soweit alles gut. Wir hatten alle Prüfungen der zehnten Klasse bestanden und durften uns jetzt Elftklässler nennen. Bald sogar schon Zwölftklässler und Abiturienten. Wir waren schließlich am Ende der elften Klasse und es waren nur noch wenige Wochen bis zu den verdienten Sommerferien.

"Hey, Rose!" rief eine bekannte Stimme hinter mir auf dem Gang.

Ich drehte mich um und sah Tyler mit einem Lächeln auf mich zu kommen. Automatisch bildete sich auch ein Lächeln auf meinem Gesicht und mir wurde warm ums Herz. Er war einfach so süß zu mir.

"Was gibt es?" fragte ich ihn und gab ihm schnell einen Kuss auf seine warmen Lippen.

"Wenn die Schule vorbei ist, gehst du nach Hause und ziehst dir etwas hübsches, aber bequemes an. Und dann wartest du, bis ich dich abholen komme, verstanden?"
Während er redete, wurde sein Lächeln immer breiter. Ich sah ihm bereits die Vorfreude an.

"Alles klar. Aber Tyler, du weißt schon noch, dass wir gesagt haben, wir feiern unser Einjähriges nicht groß. Und du hast hoffentlich auch nicht vergessen, dass ich Überraschungen hasse."
Ich lächelte ihn an und legte eine Hand auf seine Brust.

"Natürlich weiß ich das und ich könnte nie vergessen, dass du zwar vorgibst keine Überraschungen zu mögen, aber insgeheim freust du dich immer."
Tyler gab mir schnell einen Kuss auf die Stirn und ging dann an mir vorbei den Gang entlang.

Mit einem Lächeln lief ich ihm hinterher zu meinem nächsten Unterricht.

In einem weißen Sommerkleid wartete ich auf Tyler. Abby war so lieb und hatte Sky zu sich genommen, damit ich in Ruhe Zeit mit Tyler verbringen konnte. Sky freute sich immer riesig, wenn meine Freundinnen kamen. Die Beiden verwöhnten sie schrecklich doll und ich hatte immer Angst, ich würde einen dicken und unerzogenen Hund zurückbekommen. So war es aber zum Glück nie.

Es klingelte an der Tür. Schnell öffnete ich diese. Vor mir stand, wie zu erwarten, Tyler.
Er trug eine dunkle Hose und ein dunkelblaues Hemd, was seine Augen betonte. In einer Hand hielt er einen riesigen Strauß roter Rosen.

"Tyler! Ich dachte wir feiern nicht besonders." tadelte ich ihn, war aber entzückt, wie viel Mühe er sich gab.

"Ich liebe dich auch, Rose." sagte er bloß und zog mich zu sich, um mich innig zu küssen.

Nach einer Weile löste ich mich von ihm und sah ihn verträumt an.
"Danke, Tyler. Du bist der Beste."
Ich gab ihm schnell noch einen flüchtigen Kuss und ging dann mit ihm nach draußen.

Wir steuerten auf einen kleinen alten VW Golf zu. Tyler hatte das Auto vor einigen Monaten zu seinem achtzehnten Geburtstag bekommen. Er hielt mir die Beifahrertür auf und übergab mir die Blumen. Wir fuhren nur ein paar Minuten und vor seinem Haus hielten wir an.

"Ich hoffe, ich hab nichts anbrennen lassen." lachte Tyler leicht, als er die Tür aufschloss und mich daraufhin hinein bat.

Es roch herrlich nach Essen. Tyler konnte gut kochen. Er führte mich in das Esszimmer, wo schon für zwei Personen gedeckt war. Auf dem Tisch standen ganz viele Kerzen und ein paar verstreute Rosenblätter. Die Rosen stellte ich in eine Vase und ebenfalls auf den Tisch.
Tyler hatte ein drei Gänge Menü gezaubert. Ich war ihm unendlich dankbar für diesen schönen ersten Jahrestag.

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