Kapitel 29

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Am nächsten Morgen wurde ich durch das gleichmäßige prasseln von Regen geweckt. Draußen war es schon hell, aber dunkle Wolken verhingen die Sonne. Ich drehte mich auf die andere Seite und entdeckte Daniel's leere Betthälfte.
Er war also schon aufgestanden? Zu gerne wäre ich in seinen Armen aufgewacht.

Ich quälte mich langsam aus dem warmen Bett und stand erst einmal unschlüssig mitten im Zimmer. Was machte man so am Morgen alleine im Schlafzimmer seines Lehrer's? Ich entschied mich erst einmal in Daniel's Schrank zu schauen und mir ein neues T-Shirt zu nehmen. Seine Sachen dufteten einfach viel zu gut nach ihm. Dann lief ich mit seinem T-Shirt und meiner Jeans in sein Bad und zog mich um.

Halbwegs gutaussehend lief ich durch die Wohnung und hoffte Daniel zu finden. Tatsächlich stand er in der Küche und hantierte mit einem Löffel in einer Pfanne. Ich stellte mich hinter ihn und schlang meine Arme um seinen Körper. Lächelnd drehte er sich zu mir um und gab mir einen kleinen Kuss auf die Stirn.

"Guten Morgen, meine Schöne." lächelte Daniel mich an. Sofort schlang er einen Arm um meine Taille und zog mich näher an sich heran.

Ich wurde etwas rot und erwiderte leise sein "Guten Morgen".

"Was machst du?" interessiert schaute ich in die Pfanne.

"French Toast. Ich hoffe du magst das?" unsicher sah er mich an.

Ich begann zu grinsen und nickte begeistert.
"Ich decke schon mal den Tisch."

Ich schaute in ein paar Schränke und fand dann endlich die gewünschten Teller. Aus den Schubfächern holte ich noch Besteck und suchte dann nach Gläsern und Tassen. Als der Tisch gedeckt war kochte ich mit Daniel's hilfe Kaffee und er belud die Teller mit dem French Toast. Aus dem Kühlschrank holte er noch Orangensaft.

"So könnte ich immer frühstücken." begann Daniel ein Gespräch nach dem unsere Teller leer waren.

"Wieso tust du es dann nicht?" lächelte ich ihn an

"Weil du nicht immer bei mir sein kannst." Daniel wurde auf einmal Ernst und stand auf.

Er räumte den Tisch ab, während ich noch etwas benommen da saß. Er hatte Recht. Wir konnten nicht zusammen sein. Ich konnte nicht bei ihm sein. Es würde einfach nicht funktionieren. Jeder würde uns verurteilen und es für falsch halten.

"Ich sollte dich wieder nach Hause bringen, Rose. Tut mir leid." sagte Daniel, als er mit dem Abwasch fertig war.

Ich nickte nur betrübt und stand auf, um meine Sachen zusammen zu suchen. Nach einer halben Stunde saßen wir in seinem Auto und fuhren schweigend zu mir nach Hause.
Eine unangenehme Stille legte sich über uns. Es war ein komisches Gefühl so neben ihm zu sitzen und zu wissen, dass wir keine Zukunft hatten.
Daniel parkte wie immer eine Straße weiter, so dass man nicht sehen konnte, wer mich nach Hause brachte. Sicher war sicher.

"Rose" Daniel sah mich nachdenklich an.
"Ich wollte nicht, dass der Morgen so endet. Es macht mich einfach nur fertig zu wissen, dass wir nicht immer, eigentlich sogar nie, nebeneinander einschlafen und wieder aufwachen können oder überhaupt eine richtige Beziehung führen dürfen." er sah mich aus entschuldigenden Augen an und legte seine Hand zaghaft auf meine.

"Ich weiß. Mir geht es nicht anders." ich drückte seine Hand kurz und machte dann Anstalten auszusteigen.

"Warte, Rose." sagte Daniel schnell und zog mich an meiner Hand zurück.
Fragend sah ich ihn an.
"Du hast noch was vergessen." er grinste mich an und verwirrte mich so noch mehr.

Er legte seine Hände an meine Wangen und drückte sanft seine Lippen auf meine. Ich war so überrumpelt von dem berauschenden Gefühl, welches seine Lippen auf meinen auslösten. Daniel löste sich noch von mir, bevor ich den Kuss überhaupt erwidern konnte.

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