Kapitel 4

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Wie jeden Morgen weckte mich mein Wecker und ich ging immer noch müde in die Küche. Ich frühstückte und erledigte meine Morgenroutine. Heute war ich extrem unmotiviert, was hauptsächlich daran lag, dass ich gleich Geschichte hatte und danach Sport. Zum Glück kam danach eine Englischstunde. Diese eine Stunde war echt der einzige Lichtblick an diesem Tag.

Ich entschied mich heute ein rosafarbenes, eng anliegendes Oberteil anzuziehen. Dazu wie immer eine dunkelblaue Skinny Jeans und hellgraue Chucks. Meine Haare machte ich mir zu einem hohen Pferdeschwanz.
An der Haustür zog ich mir noch meine schwarze Lederjacke an und schnappte mir meinen Rucksack, bevor ich das Haus mit einem lauten "Tschüss Mom, hab dich lieb." verließ.

Auf dem Weg in die Schule hörte ich meine Lieblingsmusik über Kopfhörer.
Vor dem Schulgebäude wartete ich wie so oft auf Liv und Abby.

"Und wie war euer Tag gestern noch so?" versuchte Liv ein Gespräch zu beginnen, während wir gemeinsam das Schulhaus betraten.

Abby und ich waren mehr so die Morgenmuffel, die am Morgen nur Musik und Ruhe brauchten. Liv hingegen war aufgeweckt und konnte sofort über alles mögliche reden und jeden Morgen quatschte sie uns mit neuen Dingen voll.

"Nicht wirklich besonders. Mark hat sich mal wieder mit unserer Mom in die Haare gekriegt." Erzählte Abby als wäre es das normalste der Welt, dass sich ihr Bruder regelmäßig mit ihrer Mom stritt. Wir wussten alle, dass Abby darunter litt, dass ihr Bruder zu viele Partys besuchte und sich deswegen oft mit ihrer Mutter stritt.

"Ach Abby das wird schon wieder." versuchte ich sie aufzumuntern. "Bei mir war's ziemlich langweilig, bis auf die Neuigkeit, dass der neue Freund meiner Mutter heute zum Essen vorbei kommt."

"Oh das ist doch super!" freute sich Liv.
Sie hatte Recht, aber ich wusste noch nicht was ich von Jacques halten sollte.

"Nächste Woche will ich von allen eine vollständige Quellenanalyse mit Einleitungssatz!" rief unsere Geschichtslehrerin am Stundenende, bevor alle hinausliefen und die Stunde beendet war.

Super, noch ne Hausaufgabe mehr. Reicht ja noch nicht. Manchmal mussten es die Lehrer auch einfach übertreiben.

In der Sporthalle zogen wir uns unsere Sachen an und gingen schon einmal in die Halle. Leider hatten bei uns Jungs und Mädchen nicht getrennt Unterricht, weswegen wir jedes Mal mit hormongesteuerten Vollidioten Sport machen mussten.
Wie jede Stunde vergingen auch diese Beiden und wir hatten eine große Mittagspause, bevor es dann endlich zu Englisch ging. Ich freute mich schon, war aber auch ein bisschen aufgeregt.

"Schon Ideen was wir an unserem Mädelsabend machen wollen?" fragte ich Liv und Abby auf dem Weg zum Schulhaus.

"Filmabend und Wellness so wie immer?" fragte Liv.

"Okay, aber da wir bei mir sind, entscheide ich was wir gucken." grinste Abby teuflisch.

"Bitte nicht." jammerten Liv und ich gleichzeitig und fingen an zu lachen.

"Bitte, bitte nicht Titanic. Du weißt, dass ich es hasse zu heulen." bettelte ich Abby an.

"Na gut, aber dann ein Film mit Zac Efron." und wieder begann Abby zu lachen. Sie wusste wie sie uns quälen konnte.

"Auf keinen Fall! Ich kann den einfach nicht ansehen. In jedem Film muss er mit seinem Aussehen angeben. Das ist nicht auszuhalten." nörgelte diesmal Liv.

Bei uns war es immer etwas schwierig einen Film auszusuchen.
Wir diskutierten noch die ganze Pause bis wir uns entschlossen hatten, uns wie fast immer eine Disney Neuverfilmung anzusehen. Wir liebten alle Disney und vorallem die neuen Filme.

Noch tief in unser Gespräch vertieft, steuerten wir auf den Englischsaal zu. Ich öffnete die Tür und ehe ich irgendetwas realisieren konnte, lief ich in Mr. Smith rein.
Wir gaben Beide einen erschrockenen Laut von uns und er trat schnell einen Schritt zurück. Trotzdem stand er mir noch extrem nah. Bei dem Aufprall hatte ich seine Muskeln unter meinen Händen gespürt. Seine Brustmuskulatur fühlte sich auf jeden Fall gut an.

"Ähm sorry." brachte ich schnell raus und wurde auch noch rot.

"Alles gut, ist ja nichts passiert. Ich war noch etwas in meine Unterlagen vertieft und habe dich nicht gesehen. Mir tut's leid." Entschuldigte sich Mr. Smith super süß und lächelte mich mit einem warmen und zum dahinschmelzenden Lächeln an.

Erst jetzt fielen mir die Unterlagen auf, die er in der Hand hielt. Während ich nichts weiter sagte, sondern ihm nur in seine schönen Augen schaute, ging er an mir vorbei.

"Die muss ich noch kopieren. Bis gleich." sagte er und verschwand.

Der Raum füllte sich langsam und auch Mr. Smith kam wieder. Er begann mit dem Unterricht und es war mal wieder echt gut. Wir wiederholten die "text scills" und lernten die "emphatic forms", dazu machten wir einige Übungen im Buch, bis wir einen Text bekamen und daran alles üben sollten. Mr. Smith ging durch die Klasse und half immer mal ein paar Schülern, die nicht weiter wussten.

"Rosalyn, kommst du klar oder brauchst du Hilfe?"
Ich schreckte leicht zusammen, als ich seine raue, leise Stimme dicht neben mir war nahm. Über meine Reaktion auf ihn schmunzelte er kurz. Er stand aber auch echt nah! Zu nah! Für einen Lehrer jedenfalls. Meinetwegen hätte er noch näher kommen können. Dann hätte ich mich allerdings überhaupt nicht mehr konzentrieren können.

Mr. Smith stand seitlich neben mir und stützte sich mit den Armen auf meinem Tisch und meinem Stuhl ab, so dass sein Gesicht mit meinem auf Augenhöhe war. Ich konnte seinen Geruch einatmen und seine Körperwärme spüren.

"Ja. Ja alles okay, ich komme schon zurecht." stotterte ich los und verkrampfte mich immer mehr.

"Sehr gut." erwiderte er und schenkte mir noch ein wunderschönes Lächeln, bevor er zum nächsten Schüler ging.

"Was war das denn?" flüsterte mir Abby zu, ohne von ihrem Blatt aufzusehen.

"Ich weiß auch nicht." flüsterte ich zurück. Meine Gedanken waren noch immer ungeordnet und nur langsam beruhigte sich mein Herzschlag.

Die restlichen Stunden vergingen zum Glück auch relativ schnell und ich konnte nach der letzten Stunde endlich nach Hause laufen. Der Tag war echt anstrengend und ich freute mich jetzt umso mehr auf mein Bett.
Nur leider hatte ich vergessen, dass Jacques heute kam, weswegen ich sicherlich noch meiner Mutter helfen musste, um alles vorzubereiten. Also konnte ich wahrscheinlich erst später mein schönes Bett aufsuchen.

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Ich hoffe ihr startet gut in die neue Woche! Das ist das vierte Kapitel, wie gefällt es euch? 😊
Habt ihr gerade Ferien oder Schule? Ich habe die nächsten zwei Wochen zum Glück Ferien. 🤗😍

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