Kapitel 8

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Ich starrte regelrecht auf meinen Handybildschirm. Geschockt, ungläubig und fast schon ängstlich. Was hatte ich da bloß getan? Ich schloß meine Augen, um mich abzureagieren und schloss dann die App. Mein Handy schaltete ich aus und begann mit meinen Hausaufgaben, um mich abzulenken.
Erst als alle Aufgaben erledigt waren und ich nach dem Abendessen, was Jacques wieder sehr gut gezaubert hatte, denn meine Mom überließ meistens ihm das Kochen und half ihm dabei ein wenig, ging ich hoch in mein Zimmer und schaltete mein Handy wieder ein.

Ich wartete einige Minuten und bekam dann tatsächlich eine Nachricht von Instagram.

"daniel_smith hat deine Abo-anfrage bestätigt. Du kannst jetzt seine/ihre Fotos und Videos sehen"

Geschockt sah ich auf mein Handy. Ich verfiel in eine Schockstarre und mir klappte der Mund auf. Immer wieder las ich diese Nachricht durch.
Dann erreichte mich noch eine weitere Nachricht.

"daniel_smith möchte dir folgen"

Panik kam in mir auf. Wenn ich ihn jetzt annehmen sollte, würde er wissen wer ich war. Ich handelte intuitiv und dachte nicht darüber nach als ich auf annehmen drückte. Schon kurz darauf ereilte mich das schlechte Gewissen und ich begann an meiner Entscheidung zu zweifeln. Mein Puls müsste schon längst über dem Normalpuls liegen und meine Hände zitterten schon vor Aufregung.
Was tat ich bloß hier? Sowas war sicherlich nicht erlaubt.

Letztendlich atmete ich ein paar Mal tief durch und sah mir sein Profil mit all seinen Bilder eine Zeit lang an. Sie waren wirklich alle sehr schön. Einige professionell mit einer Kamera aufgenommen, andere ganz normal mit dem Handy. Er hatte Landschaftsbilder, als auch Bilder von sich alleine oder mit seiner Familie und Freunden gepostet. Ich fand alle Bilder wirklich sehr schön und verliebte mich gleich in ein ganz spezielles Bild. Es zeigte ihn wieder auf der Schaukel am Meer, wie auf seinem Profilbild, mit dem Unterschied, dass er auf diesem Bild nur eine Badehose trug und sich von der oberen Stange hängen ließ. Er war von hinten fotografiert worden, wodurch man seine Rückenmuskeln, die unglaublich gut ausgeprägt waren, deutlich sehen konnte.

Ich lächelte und schaute Stunden auf dieses Bild. Mein Finter schwebte zu nah über dem Bild und somit blinkte das rote Herz schnell auf. Mich durchfuhr ein Schlag und so schnell wie möglich drückte ich wieder darauf, um es zu "entliken", in der Hoffnung er hatte es noch nicht gesehen.
Das überschritt definitv eine Grenze.
Völlig fertig mit den Nerven legte ich das Handy erst einmal zur Seite und ging mich duschen. Vielleicht konnte ich dadurch meine wirren Gedanken in den Griff bekommen.

Das warme Wasser entspannte mich und ich konnte wieder einigermaßen normal denken.
Sollte ich Liv und Abby davon erzählen? Ich überlegte lange hin und her und entschloss mich dann dazu, es erst einmal nicht zu tun. Wenn Mr. Smith es nicht gesehen hatte, musste niemand davon wissen. Falls er es doch gesehen hatte, was ich nicht hoffte, würde ich erst seine Reaktion abwarten. Genauso wenn er merkte, dass er jetzt seiner Schülerin auf Instagram folgte. Ob er überhaupt irgendwie reagieren wird?

Ich stieg aus der Dusche und zog mir meinen Schlafanzug an. Dann putzte ich noch meine Zähne und legte mich in mein Bett. Mein Handy nahm ich lieber nicht noch einmal in die Hand, nicht dass ich wieder etwas Dummes damit machte.

-Dienstag-

Das Erste was ich heute dachte, als ich in das Englischzimmer trat war nur: Oh. Mein. Gott.

Mr. Smith sah heute verdammt gut aus. Er trug eine ausgewaschene schwarze Jeans, die ihm unheimlich gut stand, dazu ein weißes Hemd aus Leinen, die Ärmel waren hochgekrempelt, was verdammt heiß aussah. Was mich aber am meisten ansprach, war die Brille, die er trug. Sie war ein bisschen Nerdy, aber total mordern und ließ ihn sowas von heiß in seinem Outfit aussehen. Dazu betonte sie seine grün-braunen Augen, die mich unverschämt angrinsten. Mir fielen fast die Augen aus und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.

Ich blickte ihm in die Augen, die so sehr strahlten und er erwiderte meinen Blick wissend. Er hatte also erkannt, dass ich ihn heute gutaussehend fand. Viel hatte ich ja eh nicht mehr zu verlieren. Die Sache auf Instagram war mehr als nur peinlich.
Ich begab mich zu meinem Platz und redete mit Liv und Abby. Dann begann Mr. Smith den Unterricht. Jedoch konnte ich ihm nicht ganz zuhören. Er sah viel zu gut aus und mein Gehirn wollte deswegen nicht richtig arbeiten. Es wollte meinen Englischlehrer viel lieber weiterhin anstarren und sich alles an ihm merken. Jedes kleine Detail.

"Rosalyn can you read number four, please?" riss er mich aus meinen Gedanken.

Er schaute mich abwartend an, bis ich kurz nickte und die Aufgabenstellung vorlaß.

"Danke Rose. Diese Aufgabe wird eure Hausaufgabe bis morgen sein. Habt noch einen schönen Tag." beendete er seinen Unterricht pünktlich mit dem klingeln und ein enttäuschtes Raunen ging durch den Raum.
Niemand hatte große Lust, die doch etwas umfangreichere Aufgabe zu lösen.

"Ach Rose, bleib bitte mal noch kurz da." fügte er noch an, als schon die Hälfte aus dem Raum war.

Nervös schaute ich zu ihm und nickte. Sofort begann mein Herz zu rasen und ich bemerkte wie meine Finger feucht wurden. Ich musste sie an meiner Hose abwischen.
Liv und Abby sahen mich verwundert an.

"Was er wohl noch will?" fragte Abby nachdenklich.

"Oh ich ich weiß es." hüpfte Liv aufgeregt. "Er hat erkannt wie toll du bist und will jetzt was von dir." grinste sie.

Ich verdrehte die Augen und konnte mir schon denken über was er reden wollte. Sicherlich nicht darüber, dass er mich mögen könnte. Ich packte so langsam wie möglich meine Sachen zusammen und ging dann mit Liv und Abby nach vorne.

"Ihr könnt ruhig schon gehen und müsst nicht warten." sagte ich leise zu ihnen.

Wir waren die Letzten im Zimmer und als auch die Beiden gegangen waren, war ich ganz alleine mit Mr. Smith. Ich war unglaublich nervös und wischte mir noch einmal meine schwitzigen Hände an meiner Hose ab und trat dann zu ihm.

"Was gibt's?" fragte ich ihn, als ich vor ihm stand und sah ihn abwartend an.

"Ich wollte mit dir über gestern reden." Ich schluckte und wurde noch nervöser. Mr. Smith hatte es also bemerkt. Er begann langsam zu grinsen. "Du kannst mir auch einfach sagen, wenn du mich unglaublich heiß findest."

Meine Gesichtszüge entgleisten mir und ich starrte ihn ungläubig an. Das hatte er jetzt nicht gesagt?! "Denken Sie nicht, dass Sie jetzt etwas übertreiben? So heiß sind Sie auch wieder nicht." sagte ich mit etwas zu viel Entsetzen in meiner Stimme, auch wenn dieser Satz mich eine ziemliche Überwindung kostete.

"Ach ja? Wieso folgst du mir dann erst und likest dann auch noch ein Bild von mir, wo man eindeutig sieht, dass ich gut aussehe?" Er sieht mich immernoch provokant an.

Ich benerkte wie mir die Hitze in die Wangen kroch und ich rot wurde. Zudem war mein Mund so trocken wie eine Wüste. Diese Situation war so unangenehm. Wieso hatte ich nicht meine Finger bei mir behalten können?

"Ähm..." war das Einzige was ich zustande brachte, bis er mich wieder unterbrach.

"Hör zu, ich habe damit kein Problem. Die Sache sollte nur unter uns bleiben. Nicht jeder muss wissen, was da passiert ist. Wenn du damit einverstanden bist, kannst du jetzt gehen, Rose." mit einem unglaublich süßen und herzerwärmenden Lächeln, in dem so viel Liebe lag, schaute er mich aufmunternd an.

Ich nickte kurz, nahm mein Zeug und murmelte eine Verabschiebung als ich den Raum verließ. Draußen atmete ich erst einmal tief durch und versuchte meinen Puls wieder zu regulieren.
Er hatte damit kein Problem. Alles war gut.

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Soooo... das ist das achte Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen und langsam wird es spannend. 🤗

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