Kapitel 75

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Die erste Ferienwoche war vorbei und die zweite war auch schon angebrochen.
Ich hatte die ganze Zeit über gelernt.
Nur nachmittags traf ich mich manchmal mit Liv und Abby oder mit Daniel, um mich abzulenken. Ab und zu nahm ich auch mein Lernzeug mit und dann lernten Liv, Abby und ich zusammen und fragten uns gegenseitig ab. Bei Daniel übte ich hauptsächlich für Englisch.

Letztes Wochenende war ich bei Daniel's Familie gewesen, was mich sehr gefreut hatte. Alle waren super lieb und hatten mich ganz herzlich bei sich aufgenommen. Besonders Daniel's Mom schien mich in ihr Herz geschlossen zu haben. Sie hatte mich förmlich mit Fragen durchlöchert und war die herzlichste Frau, die ich je kennengelernt hatte. Auch Daniel's Brüder waren sehr nett. Zum Glück wurde der Altersunterschied zwischen Daniel und mir nicht weiter thematisiert und als ich sagte, dass wir uns in der Schule kennengelernt hatten, war das auch kein Problem für jemanden. Darüber war ich sehr überrascht gewesen, aber ich hatte mich natürlich sehr gefreut.

Heute war ein ganz besonderer Tag. Daniel kam gleich und half mir beim kochen, denn gegen zwölf Uhr wollten Liv und Abby kommen. Sie mussten Daniel endlich als meinen festen Freund kennenlernen. Ich war schon ziemlich aufgeregt deswegen und hatte nicht so gut geschlafen.

Die drei kannten sich zwar schon, aber meine besten Freundinnen kannten Daniel nur als unseren Lehrer oder als unseren Lehrer, mit dem ich eine Affäre hatte. Ich wollte, dass die drei sich richtig kennenlernten und dass sie sich akzeptierten und auf einer Ebene sahen. Sicherlich würde es am Anfang etwas komisch werden, aber ich hoffte so sehr, dass es gut endete.

Alle drei konnten in manchen Situationen etwas eigen sein. Deshalb liebte ich auch alle, aber wenn alle drei zusammen waren, wusste ich nicht, ob das eine gute Kombination war. Als Daniel noch unser Lehrer war, mussten Liv und Abby ihn akzeptieren und respektieren. Jetzt war es eine ganz andere Lage.

Ich lief in die Küche und schaute schon einmal in allen Schränken nach und schrieb eine Liste für unseren Einkauf. Daniel sollte jeden Moment kommen und dann gingen wir zusammen Einkaufen. Er hatte angeboten mir bei allen Vorbereitungen zu helfen und dafür war ich ihm dankbar. Ich war einfach unglaublich aufgeregt. Daniel hatte in solchen Momenten immer eine beruhigende Wirkung auf mich. Eine kleine Berührung von ihm reichte aus und mir ging es wieder besser und ich entspannte mich.

Das Klingeln der Tür unterbach meine Gedanken. Schnell schaute ich auf die Uhr am Herd. Es war wirklich schon spät. Schnell nahm ich den Einkaufszettel vom Tisch und packte noch mein Handy, Geld und Schlüssel in meine Tasche und lief dann zur Tür.
Mit einem breiten Lächeln öffnete ich diese und mein Lächeln wurde noch größer, als ich Daniel vor mir stehen sah.
Schnell gab ich ihm einen Kuss und begrüßte ihn herzlich.

"Hast du alles?" fragte er mich, als wir im Auto saßen.

Ich bejahte seine Frage und Daniel fuhr los.

Während der Fahrt lag seine Hand die ganze Zeit auf meinem Oberschenkel und meine Hand auf seiner. Das Gefühl ihn zu berühren, war einfach nur wundervoll.
Daniel parkte auf dem Parkplatz vom Supermarkt und wir stiegen aus.
Wir holten uns einen Wagen und betraten dann händchenhaltend den Laden. Es war schön in der Öffentlichkeit endlich seine Hand halten zu können. Wir konnten uns endlich wie ein richtiges Paar verhalten. Ich genoss dieses Gefühl.

"Was kochen wir überhaupt?" fragte Daniel, als wir durch die erste Reihe gelaufen waren.

"Das habe ich ja noch gar nicht gesagt. Ich hatte an Lasagne gedacht, das mögen wir alle."
Demonstrativ griff ich nach der Schachtel mit den Nudelblättern.

Daniel schob den Wagen und ich schmiss immer wieder Zutaten hinein. Zusätzlich kaufte ich noch Getränke und ein bisschen Gemüse, um einen Salat zu machen. In der Süßwahrenabteilung blieben wir stehen.

"Schokolade oder Gummibärchen?" fragte ich nachdenklich und sah zwischen den beiden Regalen hin und her.

"Schokolade." antwortete Daniel und griff an mir vorbei. Er zog eine Tafel Vollmilchschokolade heraus und kam mir dabei gefährlich nah.
"So süß, wie du." flüsterte er an meinem Hals.

Ich bekam augenblicklich eine Gänsehaut und musste lächeln. Daniel's Lippen brachten mich immer wieder um den Verstand. Ich spürte wie er seine Hände auf meinen Hüften platzierte und mich näher zu sich heran zog. Seine Lippen begannen an der dünnen Haut von meinem Hals zu saugen.

"Hey, lass das!" kicherte ich und versuchte mich aus seinen Armen zu winden.

"Wieso? Sonst findest du das auch immer gut." Daniel grinste mich an und streckte seine Arme auffordernd nach mir aus.

"Wir sind hier in einem Supermarkt. In weniger als zwei Stunden kommen meine Freunde zum Essen und wir haben noch nicht mal alles zusammen gesucht."

"Gut, du hast gewonnen." sagte Daniel gespielt beleidigt und legte die Schokolade in den Einkaufswagen.

Schnell ging ich auf ihn zu und gab ihm einen kurzen Kuss auf seine verdammten Lippen.

"Nicht so schnell." nuschelte Daniel und zog mich wieder zu sich.

Dieses Mal küsste er mich richtig. Lange und innig, gefühlvoll und voller Liebe.
Mit einem leichten Lächeln löste ich mich von ihm und drehte mich um.

"Los komm. Wir brauchen noch was zum Knabbern." sagte ich und schob den Wagen vor mir her.

Als wir endlich alles eingekauft hatten und wieder bei mir zu Hause waren, begannen wir sofort mit den Arbeiten.
Wir kochten zuerst die Soße für die Lasagne. Daniel briet das Hackfleisch an und ich gab die Tomatensoße dazu.

Es machte Spaß mit Daniel zu kochen, weil er es echt gut konnte. Er würzte die Soße und ließ mich probieren.

"Das ist echt lecker. Wieso kannst du eigentlich so gut kochen?" fragte ich und lehnte mich gegen die Arbeitsfläche.

"Ich hatte irgendwann keine Lust mehr jeden Tag Nudeln oder Mikrowellengerichte während meines Studiums zu essen. Also habe ich mich bei einem Kochkurs angemeldet und seit dem probiere ich immer mal etwas Neues aus." Daniel zuckte mit den Schultern, als wäre das nichts besonderes.

"Wieso wusste ich das nicht?" hakte ich weiter nach.
Was es wohl noch alles gab, was ich nicht über ihn wusste? Es musste wohl noch einiges sein.

"Du hast nie gefragt und es gab nie die Gelegenheit das zu sagen. Außerdem ist das jetzt nichts besonderes." Daniel kam auf mich zu und stützte seine Hände links und rechts neben meinen Hüften ab.

"Ich finde es gut, dass du kochen kannst. Ich kann es nämlich nicht."

Daniel lachte leicht und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
"Ich darf die Soße nicht aus den Augen lassen."

Als die Soße endlich fertig war schichteten wir die Lasagne und verteilten oben drauf ganz viel Käse. Das war das Beste an der Lasgane, wie ich fand.
Als sie dann endlich im Ofen war, widmeten wir uns dem Salat und Daniel zauberte sogar noch ein einfaches Dressing. Ich war begeistert von ihm und mit jeder Minute verliebte ich mich ein bisschen mehr in ihn.

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Was denkt ihr, wie gut werden sich Daniel, Abby und Liv verstehen? 🙈
Ich wünsche euch ein ganz schönes Wochenende. Am Samstag geh ich mit Freunden, die ich lange nicht gesehen hab, auf den Weihnachtsmarkt. 😍❤

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