Das Versprechen

1K 68 11
                                    

Das Versprechen

,,Das ist echt unglaublich.", brachte Ezra amüsiert hervor und Alicia zuckte mit den Schultern, während sie ebenfalls ein wenig grinste.

,,Tja, wir hatten viel Spaß beim FBI. Aber ich muss sagen, Sie haben auch interessante Erlebnisse, Ezra. Und wie Sie die Entführung weggesteckt haben...Respekt. Ich weiß nicht, ob das für mich so leicht gewesen wäre."

,,Naja...ich bin ja auch von der tollsten Frau der Welt gerettet worden.", erwiderte Ezra und warf mir einen liebevollen Blick zu. ,,Ohne sie hätte ich das niemals durchgestanden."

Ich schenkte Ezra ein Lächeln, welches er erwiderte. Zwar spürte ich, wie Alicia uns beobachtete, aber ich ignorierte es. Die Worte von Ezra waren wunderschön gewesen und genau für solche Momente liebte ich ihn.
Allerdings wurde der magische Moment unterbrochen, als sein Handy vibrierte und er eine Nachricht empfing. Er warf einen kurzen Blick darauf und seufzte dann kaum merklich.

,,Tja, die Pflicht ruft. Mein Vater braucht mich in der Agentur. Wir sehen uns später, ja?", sagte er und ich nickte zustimmend.

,,Sicher! Bis dann!"

Ezra gab mir einen flüchtigen Kuss und verabschiedete sich noch von Alicia, ehe er das Haus verließ und wir allein zurückblieben. Alicia schwieg noch ein paar Minuten, doch dann sah sie mich auf ihre mysteriöse Art mal wieder geheimnisvoll an.

,,Er ist nett."

,,Ja, Ezra ist toll. Er ist hilfsbereit, charmant, humorvoll und selbstlos. Einen besseren Verlobten könnte ich mir gar nicht wünschen.", erwiderte ich und sie seufzte ein wenig.

,,Hast du dir schon überlegt, was du ihm sagen willst? Ich meine, wenn du London wirklich verlassen musst...wie willst du ihm das beibringen?"

Mein Blick wanderte zu Boden und für einen kurzen Moment stellte ich mir diese Frage selbst. Tja, wie sollte ich Ezra die ganze Sache dann erklären? Ich konnte ja nicht einfach ohne ein Wort verschwinden und alle meine Spuren verwischen wie beim letzten Mal. Denn dieses Mal war einiges anders, aber dennoch würde mir wohl nichts anderes übrig bleiben.

,,Ich weiß es nicht, Alicia. Vielleicht sollte ich im schlimmsten Fall einfach verschwinden und alles von mir auslöschen. Dann wird es so sein...als hätte es mich nie gegeben.", meinte ich und nun hob sie ihre Augenbrauen.

,,Glaubst du wirklich, das ist so einfach? Beim letzten Mal mag das ja kein großes Problem gewesen sein...aber jetzt? Du hast hier Freunde, Evelyn...eine Beziehung. Das alles sind Faktoren, die die ganze Sache komplizieren und sie machen es umso schwieriger, dich einfach verschwinden zu lassen. Ich kann zwar vieles möglich machen...aber keine Erklärung würde dein plötzliches Verschwinden rechtfertigen und es bestünde dann immer noch das Risiko, dass deine Freunde nach dir suchen würden."

Sie sah ich ernst an und ich wusste, dass sie Recht hatte. Dieses Mal war alles anders und ich würde mein Leben nicht so einfach auf Nullpunkt stellen können, wie ich es damals in New York getan hatte.

,,Ja, du hast ja Recht! Aber vielleicht müssen wir das auch gar nicht. Vielleicht haben wir ja Glück und ich muss England gar nicht verlassen.", entgegnete ich, woraufhin sie mich zweifelnd ansah.

,,Ich hoffe, dass du Recht hast!"

Mein Handy unterbrach die Diskussion und ich erkannte die Nummer meines Partners. Ich nahm ab und hoffte, dass ich einigermaßen normal am Telefon klang. Zusätzliches Misstrauen von Greg konnte ich jetzt wirklich nicht gebrauchen.

,,Greg, hey. Na, was gibts?"

,,Eine Leiche! Mitten in der Innenstadt. Ich brauche deine Hilfe. Sherlock Holmes und Dr. Watson habe ich schon kontaktiert, aber unsere Kollegen meinen, es ist wohl ein besonders grausamer Fall.", erklärte er und ich nickte vielsagend.

Sherlock - Das Spiel des TodesTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon