Freier Fall

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Freier Fall

,,Sherlock!", rief John Watson aus und sah verzweifelt empor zum Dach des Bart Hospitals.

Sein Blick war von Furcht und Erschütterung erfüllt, während er zu Sherlock aufsah. Doch noch in diesem Augenblick nahm das Schicksal seinen Lauf, als Sherlock Holmes den nächsten Schritt tat. Er lehnte sich vor und ließ sich fallen. Es gab nun nichts mehr, was ihm blieb. Nichts...außer dem freien Fall.

                            ***

Langsam aber sicher kehrte mein Bewusstsein zurück, als ich die Augen aufschlug und ich sah mich verwirrt um. Ich war wie benebelt und hatte das Gefühl, als würde ich in der Luft schweben und jeden Moment könnte ich fallen. Und das Gefühl vom freien Fall jagte mir Angst ein, weshalb ich mich bemühte, meine Konzentration auf die Realität zu richten. Noch einen Moment war ich wie vor den Kopf gestoßen, doch dann kehrten mit einem Mal meine Erinnerungen zurück.

Moriarty! Er war hier gewesen und er hatte mich betäubt. Betäubt, um mich davon abzuhalten, seine Pläne zu durchkreuzen. Aber was waren seine Pläne? Dass er Sherlock offenbar vor der ganzen Welt als Schwindler hinstellen wollte, hatte er mir ja selbst gestanden, aber war es nur das?

Ich hatte das ungute Gefühl, dass dies nur die Hälfte von seinem Plan war und ich musste schnellstens rausfinden, was er noch beinhaltete. Aber das konnte ich unmöglich alleine schaffen und da ich auf die Hilfe von Mycroft ja nicht bauen konnte, setzte ich nun alle Hoffnungen in meinen Partner Greg.
Mühselig rappelte ich mich auf und kämpfte mich auf die Beine. Allerdings schwankte ich die ersten Schritte eher, als dass ich sie ging und ich zog mein Handy aus der Hosentasche, als ich auch schon seine Nummer wählte.

,,Evelyn!", erklang sofort seine Stimme und er schien angespannt zu sein. ,,Wo bist du?"

,,Zu Hause! Greg, wir haben ein Problem. Du musst so viele Polizisten wie möglich damit beauftragen Sherlock zu finden.", erklärte ich und nun schien Greg verwirrt zu sein.

,,Ich soll was? Evelyn, gestern hast du noch um jeden Preis versucht, genau das zu verhindern und jetzt willst du, dass ich eine Großfahndung einleite?"

,,Ja! Moriarty...er war gestern Abend hier und er hat mich betäubt. Aber vorher sagte er irgendwas von seinem Plan und Sherlock könnte in ernsten Schwierigkeiten stecken. Wir müssen ihn finden Greg, bevor Moriarty es tut."

Greg stimmte mir zu und versicherte mir, dass er sofort Polizisten darauf ansetzen würde. Er selbst stand nur eine halbe Stunde später vor meiner Haustür und holte mich ab, denn ich wollte natürlich keineswegs zu Hause sitzen, während alle anderen nach John und Sherlock suchten. Und ich hoffte inständig, dass wir sie bald fanden.
Allerdings blieb unsere Suche bislang ohne Erfolg und dabei hatte ich das Gefühl, dass wir nicht mehr weit davon entfernt waren, ganz London durchkämmt zu haben. Es machte sich das ungute Gefühl in mir breit, dass dies bedeutete, dass John und Sherlock gar nicht gefunden werden wollten. Aber ihnen musste doch klar sein, dass zumindest ich wissen wollte, wo sie steckten.

,,Das hat doch keinen Zweck. Sie könnten überall sein. London ist riesig, Evelyn...das schaffen wir nie.", sagte Greg und ich musste zugeben, dass auch ich langsam am Ende meiner Weisheit war, aber ich wollte keineswegs aufgeben.

,,Wir dürfen jetzt nicht schlapp machen, Greg. Wir müssen weitersuchen...bis wir sie gefunden haben.", sagte ich entschlossen und Anderson zuckte mit den Schultern.

,,Dann sind wir in unserem nächsten Leben noch nicht fertig."

Ich verdrehte genervt die Augen, angesichts Andersons Kommentar, als mein Handy plötzlich klingelte. Während ich es aus meiner Jackentasche holte, entfernte ich mich ein paar Schritte von den anderen und sah auf das Display, wo der Name von Sherlock eingeblendet war. Sofort nahm ich ab und pure Erleichterung überkam mich, dass er endlich etwas von sich hören ließ.

Sherlock - Das Spiel des TodesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt