"Manchmal muss man eben gerettet werden..."

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Ich wollte den Mund öffnen, doch es kamen keine Worte heraus.

Kai kniete sich zu mir hinunter.
"Ich weiß, ich weiß, so ein taffes Mädchen wie du würde sich normalerweise selbst retten. Wenn du jetzt doch nur die Kraft dazu hättest." lächelte er und strich mir eine Haarsträhne beiseite, bevor er laut auflachte.

An seinen Charakter musste man sich definitiv erst gewöhnen...

In diesem Moment wurde er von mir weit weggestoßen und man konnte hören, wie er gegen irgendetwas knallte.
Ich machte große Augen.
"Klappe Kai, manchmal muss man eben gerettet werden." hörte ich Damons Stimme und sah Kai jetzt bewusstlos an der Wand lehnen.

Ich lachte erleichtert auf und Damon kam auf mich zu.
"Ich habe doch gesagt, du sollst nichts Dummes anstellen, Kleine." sagte er, und hob mich anschließend hoch.
Ich hustete kurz auf, bevor ich mich so gut es ging, an ihm festhielt.

"Wo ist eigentlich Livvylein? Kai wollte sie doch sicherlich töten." bemerkte er, bevor ich überhaupt zu einer Antwort ansetzen konnte.
"Tyler...er hat...sie befreit." murmelte ich erschöpft.
"Und dich hat er zurückgelassen?" fragte Damon mich ungläubig und ich nickte.

"Er wollte glaubte ich sogar, dass Kai mich umbringt." sagte ich dann.
Ich hörte Damon kurz aufschnauben, bevor er mit mir aus der Bar lief.
"Ich hab ihn ja noch nie gemocht. Ich habe ihn damals nur wegen Caroline von Klaus befreit. Sonst hätte er ruhig bei seinem Ritual sterben können." grummelte er.
"Tut mir leid, dass ich so spät gekommen bin." sagte er dann und atmete stark aus.

Ich blickte ihn ungläubig an.
"Danke, dass du überhaupt gekommen bist."
"Ich muss Klaus' Prinzessin doch retten." schmunzelte er und gegen meinen Willen musste ich lachen.
"Das bin ich zwar nicht mehr, aber trotzdem danke."

Damon sah mich zweifelnd an.
"Das denkst du vielleicht. Man sieht doch, dass du ihn liebst. Gib ihn nicht auf. Denn er wird dich sicher auch nicht aufgeben." meinte er dann.

Ich hielt inne und atmete dann laut aus.
Kurz darauf wurde ich von Damon schon ins Auto gesetzt und wir fuhren zurück zum Salvatore Anwesen.

---

Ein wenig zitternd saß ich auf der Couch.
Meine Kräfte waren immer noch nicht vollständig zurück und mir war unfassbar kalt.

In diesem Moment kam Damon und legte ein Decke um mich.
Ich sah ihn dankend an, bevor ich mir die Hände rieb.
"Wie ist es eigentlich mit Elena gelaufen?" fragte ich dann.
"Naja, hätte besser sein können." meinte Damon und versuchte sich in einem Lächeln.

"Aber ich glaube alles ist besser, als einen Kai an der Backe zu haben." grinste er dann.
"Da hast du wohl Recht. Aber ich hab mir seinen Twitter Namen geklärt." sagte ich vollkommen ernst, woraufhin wir uns lange ansahen und dann begannen laut loszulachen.

"Weißt du was, Kleine? Eigentlich bist du doch ganz witzig." grinste Damon.
Ich lachte kurz.
"Ich bin halt einfach cool."

Dann lehnten wir uns zurück und ich sah nachdenklich gerade aus.
"Das mit Klaus wird schon wieder." sagte Damon und stieß mich sanft an.
Ich lächelte ein wenig.
"Und Elena wird sich bestimmt auch ohne Erinnerungen an dich, wieder in dich verlieben."

Damon sah mich kurz schmunzelnd an, bevor er einen Arm um mich legte und ich meinen Kopf auf seiner Schulter ablegte.
Wenn das alles doch nur so einfach wäre...

---

Einige Tage später, in denen man weder etwas von Kai, noch von Liv gehört hatte, trank ich tiefenentspannt meinen Kaffee.

Naja, vielleicht war Kai auch einfach Twittersüchtig geworden.

Hätte ich kein Problem damit.

Morgens lief ich gut gelaunt unten herum und sang ein wenig vor mich hin.
Die letzten Tage wurde ich zum Glück gut von Klaus abgelenkt.
Ich vermisste ihn.
Sehr sogar.
Aber wenn ich daran dachte, dass Aurora in New Orleans war, dann wollte ich mir nicht vorstellen, was sie dort taten.

Schnell rannte ich zu Damon hoch.
Dann sprang ich auf sein Bett.
"Aufstehen, du Schlafmütze!" rief ich und er drehte sich grummelnd weg.
"Ey! Hallooo?!" rief ich erneut.
"Ich zieh dir gleich die Decke weg!" drohte ich.
Damon begann mit geschlossenen Augen zu grinsen.
"Tja, ich bin nackt, Kleine. Also wie du willst."

Ich schnaubte wütend auf.
"Na super!"
"Ich komm ja gleich und mach dir Pancakes, okay?" seufzte Damon und öffnete ein Auge.
Zufrieden grinste ich.
"Danke! Aber trödel nicht zu lange."

In diesem Moment war er blitzschnell aufgestanden und ich bekam seine Decke auf den Kopf.
Ich kniff erschrocken die Augen zusammen.
"Meine Güte, Bonnie tut mir leid, dass sie mit dir so lange Zeit im selben Haus verbringen musste." seufzte ich dann.

"Und jetzt?" fragte ich, immer noch seine Decke vor meinem Gesicht.
"Das liegt wohl an dir."
Ich schüttelte grinsend den Kopf, bevor ich mich weg von seiner Stimme drehte.
"Also ich hab..." begann ich, bevor ich lange ausatmete.

"Ach, weißt du was...?!" fragte ich, bevor ich die Decke von meinem Gesicht nahm und sie auf sein Bett warf.
"Ist mir doch egal, ob du nackt bist oder nicht. Freie Körperkultur." grummelte ich dann, drehte mich um und lief anschließend lachend aus seinem Zimmer.

Es tat gut, dass Damon nicht alles so ernst nahm.
Wäre das Klaus gewesen, wäre ich womöglich rot wie eine Tomate geworden, aber zum Glück war das gerade nicht so unangenehm gewesen, wie gedacht.

Plötzlich hörte ich ein Telefon.
"Wow, ihr habt in hier ein Telefon?!" rief ich.
"Natürlich haben wir ein Telefon, Riley!"
Ich wusste selbst nicht warum, aber ich konnte keinen Singular verwenden.
Es war für mich immer noch das Anwesen beider Brüder.

Doch Damon ging es scheinbar genauso.
Zu denken, dass Stefan irgendwann wieder kommen würde, machte einen wenigstens nicht ganz so traurig.
"Kann ich drangehen?!" rief ich wieder nach oben.
"Nur, wenn du gut über mich redest!"

Ich verdrehte die Augen, bevor ich abnahm.
"Krematorium Villa Salvatore, Sie killen, wir grillen, was kann ich für Sie tun?"

War ja sowieso nicht mein Telefon also konnte man sich auch ein kleinen Spaß erlauben.
Die Person, die auf der anderen Leitung war, schien es auch ganz schön witzig zu finden, denn sie lachte herzlich auf.

Doch mein Herz blieb stehen, als ich das hörte.
Dieses Lachen würde ich auch unter 1000 erkennen.
"Klaus." hauchte ich und mein Herz klopfte doppelt so schnell weiter.

"Ich weiß, dass du womöglich noch nichts von mir hören möchtest, aber...ich vermisse dich. Ich vermisse es, dich in den Arm zu nehmen, mit dir zu reden und dich zu küssen. Und ich weiß, dass wenn du wiederkommst, wir das immer noch nicht machen können, aber ich vermisse es alleine schon, dich zu sehen. Ich habe eben...als ich dich das erste mal gesehen habe, nie gedacht, dass so eine Nervensäge wie du, mir mal fehlen würde. Aber es ist so. Das mit Aurora war ein Fehler und ich bereue es jeden einzigen Tag, wenn ich ins Bett gehe und du nicht neben mir liegst."

Ich hielt die Luft an und blinzelte ein paar Tränen weg.
Ich wusste nicht so richtig was ich sagen sollte.
"Ich..."
Weiter kam ich nicht, denn es war, als würde man mir die Luft abschnüren.
"Ich weiß nicht..." versuchte ich es noch einmal.

"Du musst nichts mehr sagen, Riley. Ich wollte einfach nur deine Stimme hören, auch wenn es nur ein winziger Moment war."

Dann legte er auf.
"Damon, ich..." begann ich und spürte schon, wie sich der nächste Heulanfall nähert.

Plötzlich wurde ich von hinten in den Arm genommen und ich presste meine Hand auf den Mund.
"Tut mir leid, Schätzchen."
Moment!
Das war nicht Damon!

Mit diesen Worten, bekam ich einen Schlag auf den Kopf, und alles um mich herum wurde schwarz.

(Don't) Love Me ~ Klaus Mikaelson FFWhere stories live. Discover now