Trauer und Träume

2.4K 109 22
                                    

"Riley?" hörte ich Damons Stimme.

Ich schluckte kurz und versuchte mir so schnell es ging, die Tränen wegzuwischen.

"Wieso schläfst du nicht?" flüsterte ich und setzte mich auf.
"Wahrscheinlich denke ich einfach zu viel nach. Außerdem hab ich dein Weinen sogar ohne Vampirgehör bis in mein Zimmer gehört." sagte er und ich sah schuldbewusst nach unten.

"Das soll kein Vorwurf sein." meinte er leise.
Dann zog er etwas die Augenbrauen zusammen.
"Ich weiß, es ist sehr spät, aber ich bin unten. Ich kann ja doch nicht schlafen. Du kannst gerne dazukommen." bot er an und ich blickte überrascht auf.

"Okay. Danke Damon." sagte ich und schniefte kurz auf, bevor er leicht lächelnd die Tür schloss.
Ich überlegte eine ganze Weile.
Vielleicht sollte ich wirklich nach unten gehen.
Ich brauchte Gesellschaft.
Sonst würde ich an meinen Tränen noch ersticken.

Also stand ich auf und lief in meinen Schlafshorts und Top nach unten.
Umziehen würde ich mich jetzt bestimmt nicht extra.
Im Wohnzimmer - oder besser gesagt Salon - angekommen, saß Damon schon auf der Couch und sah ihn den Kamin.

Als er mich bemerkte drehte er sich kurz um und lächelte leicht.
"Du siehst ganz schön scheiße aus, wenn ich das mal so sagen darf." meinte er und zeigte auf mein verheultes Gesicht.

Ich verdrehte kurz mit einer Mischung aus Weinen und Lachen, die Augen.

Dann setzte ich mich vorsichtig neben ihn. 
Eine Weile schwiegen wir.
"Elena...hat ihre Erinnerungen oder besser gesagt Gefühle an und für mich löschen lassen. Sie denkt jetzt, ich bin ein Monster, so wie es früher gedacht hat. Deswegen...bin ich auch nicht wirklich mega happy wieder zu leben." sagte Damon nach einer Weile und ich sah ihn überrascht an.

Ich hatte nicht mit so einer Offenheit gerechnet.
"Das...tut mir leid." murmelte ich.
"Muss es nicht, aber danke." meinte er leise.
"Und warum brauchst du Abstand von New Orleans? Du weinst sicher nicht ohne Grund." fragte er mich und ich blickte nach unten.

"Ich...naja..."
Ich versuchte die richtigen Worte zu finden.
"Sagen wir es so...ich weiß seit heute wie sich ein gebrochenes Herz anfühlt." hauchte ich und versuchte mich in einem Lächeln, welches wahrscheinlich scheiterte.

"Wer war es? Zufällig jemand, der mit K anfängt und mit laus aufhört?" fragte er mich.
Ich nickte leicht.
"Tja...So haben wir wohl beide nicht gerade viel Glück in der Liebe." seufzte Damon.
Ich schluckte schwer.
"Da hast du wohl recht."

Wieder schwiegen wir.
"Also...da wir beide gerade scheinbar ziemlich einsam sind, wäre es vielleicht besser, wenn wir uns anfangen würden zu mögen." sagte Damon und ich sah ihn von der Seite aus an.

"Hm...Stimmt wahrscheinlich." murmelte ich und presste meine Lippen aufeinander.
"Wir geben einfach darauf acht, dass der jeweils andere nichts Dummes wegen seiner Probleme tut. Okay?"
Ich musste leicht grinsen und nickte.
"Klar. Hört sich gut an."

---

Erschrocken setzte ich mich auf und sah mich um.

Es war nur ein Traum gewesen.
Ich hatte mal wieder schlecht geträumt und das von Personen, die ich nicht einmal kannte.
Ich griff mir an den Bauch und hatte immer noch das Gefühl, als würde ein Pfeil darinstecken.

Zumindest hatte er das in meinem Traum getan.
Und eigentlich war ich nicht ich gewesen, sondern jemand anderes.
Okay, jetzt wurde es verrückt...

"Habt ihr nicht jemandem vergessen?"

Langsam stand ich auf und schüttelte den Kopf.

"Nimm dir das, und der nächste Pfeil geht in ihr Herz."

Ich rieb mir die Schläfen und suchte mir etwas zum Anziehen raus, bevor ich erstmal kaltes Wasser über mein Gesicht laufen ließ.

"Damon, nein!"

"Los, geh schon."

"Ich werde es nicht schaffen...aber du schon."

Kurz schlossen sich meine Augen und ich versuchte die Bilder aus meinem Kopf zu bekommen.

"NEIN!!!"

Schnell lief ich die Treppe runter und ging dann ein wenig durch den Wind in die Küche.
"Morgen. Ist alles okay?" fragte mich Damon in diesem Moment.

"Mhm..." machte ich leise und griff mir an die Stirn.
"Naja, du wirkst nicht so." sagte er misstrauisch.
"Ach, ich hab nur schlecht geträumt. Du warst auch da." grummelte ich.

"Soll ich das jetzt etwa als Kompliment nehmen?" fragte Damon mich und runzelte die Stirn.
"Naja du hast dort immerhin keinen Pfeil in den Bauch bekommen." sagte ich und verzog das Gesicht.

Er sah mich verwirrt an.
"Moment... träumst du nicht immer von vergangenen Situationen, wenn bald etwas Schlimmes passiert?" fragte er mich dann.
Ich nickte.
"Ja, aber das heute war einfach nur ein Alptraum." murmelte ich und machte Kaffee.

"Erzähl mir von dem Traum." forderte Damon mich jedoch auf.
Ich seufzte auf.
"Also...da warst du und ich und dieser Typ eben. Wir hatten so ein komisches Dings in der Hand. Keine Ahnung was man damit macht. Ihm hat das nicht gepasst, er hat mich mit nem Pfeil abgeschossen. Dann hab ich dir aber das Teil gegeben und dadurch bist du irgendwie...verschwunden und er war ganz schön angefressen. Naja auf jeden Fall hast du mich in dem Traum...Bonnie oder so genannt." brabbelte ich drauf los und verschränkte die Arme.

"Kaffee!" rief ich dann erleichtert, als dieser fertig war.
Doch Damon sah eher weniger entspannt aus.
"Was ist denn jetzt schon wieder?" fragte ich ihn augenverdrehend.

Er sagte nichts.
"Nein..."
"Nein!" beschwerte ich mich.
"Sag nicht, das ist wirklich passiert! Passiert irgendwo auch einfach mal nichts?! Ist das so schwer?!" fragte ich.

"Scheinbar schon..."

(Don't) Love Me ~ Klaus Mikaelson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt